2004 | OriginalPaper | Chapter
Die sozialwissenschaftliche Methode der Typenbildung in der Parteienforschung
Author : Bernd Hofmann
Published in: Annäherung an die Volkspartei
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Included in: Professional Book Archive
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Die Geschichte der Parteienforschung ist geprägt von Typologien und einzelnen Typen. Neue empirische Erkenntnisse über Parteien wurden zur Bildung neuer Typen oder zur Neukonstituierung althergebrachter Typen herangezogen. Selbst in der politischen Entwicklung und hier nicht nur in der marxistisch-leninistischen Tradition wurde die Selbstzuschreibung von Parteien als „Parteien neuen Typs“ als Gütesiegel verstanden. Betrachtet man die wissenschaftlichen Typen und Typologien, also die Verbindung mehrerer einzelner Typen, so wird sehr schnell deutlich, dass diese in Konstruktion, Komplexität und Zweck hochgradig differieren. Da gibt es die Typen der Mitglieder- oder Wählerpartei, der Massen- oder Elitenparteien, der Links- oder Rechtsparteien, der Alt- oder Neuparteien, Massenintegrationsoder Honoratiorenparteien und nicht zuletzt den Typus der Volkspartei. Um nun aber diese Begriffe in ihrem Verhältnis zueinander einstufen und mit inhaltlichen Definitionen füllen zu können, muss zunächst geklärt werden, welche methodischen Regeln und Kriterien bei ihrer Konstruktion, aber auch bei ihrer empirischen Anwendung beachtet werden müssen. Deshalb soll hier zunächst allgemein die sozialwissenschaftliche Methode der Typenbildung und Typenanwendung näher beleuchtet werden, ehe im weiteren Fortgang näher auf deren Anwendung in der Parteienforschung eingegangen werden kann.