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2019 | OriginalPaper | Chapter

Diversitätsbewusste Lehre in der Sozialen Arbeit

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Zusammenfassung

Im Bereich der Disziplin und Profession Soziale Arbeit (Sozialarbeit/Sozialpädagogik) finden sich sowohl spezielle Begründungen, Diversity/Diversität zu thematisieren und zu untersuchen, als auch spezielle Ansatzpunkte, um dies in der Hochschullehre zu berücksichtigen. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit diesen Aspekten bzw. mit den damit verbundenen Fragen. Nach einer Skizze zu den Gründen, weshalb sich Soziale Arbeit mit Diversity/Diversität befassen muss, wird im Anschluss die Entwicklung und inhaltliche Ausrichtung der Fachdiskurse und die Entwicklung einer (zunächst zögerlichen, dann aber immer breiteren) fachbezogenen Aufmerksamkeit an den Hochschulen/Universitäten umrissen. Anschließend wird zunächst nach Zugangsbarrieren und Strukturen von Studiengängen gefragt, bevor ausführlicher die Lehre selbst in den Mittelpunkt gestellt wird.

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Footnotes
1
Handlungsfelder, die beispielsweise von Werner Thole sinnvollerweise angeordnet werden als Lebenswelt ‚ergänzend‘ (etwa Kinder- und Jugendarbeit), Lebenswelt ‚unterstützend‘ (etwa Wohnungslosenhilfe), Lebenswelt ‚ersetzend‘ (etwa Fremdunterbringung) bis hin zu Praxis Sozialer Arbeit ‚unterstützend‘ (etwa Supervision oder Coaching, vgl. Thole 2010, S. 22).
 
2
In Wirtschaftsunternehmen soll etwa in Bezug auf Personal, Kundschaft und Produkt eine größere Aufmerksamkeit für Vielfalt geschaffen werden, um entsprechende ‚Passungsverhältnisse‘ zu verbessern. Dies muss allerdings mit dem Business Case des jeweiligen Unternehmens in Einklang gebracht werden und hat bei der Erreichung von Unternehmenszielen seinen Nutzen zu erweisen, wobei Kriterien wie Durchsetzung in der Konkurrenz gegenüber anderen Unternehmen, Leistungs- und Produktivitätssteigerung, Gewinnmaximierung etc. im Vordergrund stehen (vgl. Kirton & Greene 2005).
 
3
Komplexere Prüfverfahren werden vermieden, da für die Arbeit in den Zulassungsausschüssen der Institute/Fakultäten/Fachbereiche und den Immatrikulationsämtern der Verwaltung meist zu wenig Personal zu Verfügung steht. Auch wird für das wissenschaftliche Personal die Arbeit in einem Zulassungsausschuss in aller Regel nicht hoch bewertet und trägt so wenig bis nichts zur akademischen ‚Karriere‘ bei.
 
4
Das Markieren und Thematisieren einer systematischen Zugangs- oder Zulassungsbarriere ist an sich bereits wichtig, allerdings sollte mit ‚Lösungen‘ nicht zu lange gewartet und/oder die Verantwortung auf ‚höhere‘ Instanzen abgeschoben werden.
 
5
Die Ergebnisse dieser empirischen Studie entsprechen zu großen Teilen leider auch aktuelleren Untersuchungen. So zeigt etwa eine neuere Publikation, dass nur etwa einem Drittel der zugewanderten Akademiker/innen die Bildungsabschlüsse aus ihren Herkunftsländern anerkannt werden (vgl. Beinke & Bohlinger 2011, S. 21).
 
6
Man könnte dies auch als Nachwuchsförderung begreifen, wobei der Begriff ‚Nachwuchs‘ für (potentiell) Studierende, die oft eher das mittlere Lebensalter erreicht und eine Familiengründung mit eigenen Kindern längst hinter sich haben, wenig passend erscheint.
 
7
Dies gilt zweifellos für alle Fächer, allerdings ist die Spezifik des Faches Soziale Arbeit, dass die inhaltlichen ‚Gegenstände‘ meist selbst mit davon direkt Betroffenen zu haben. Dennoch muss in allen Fächern – auch wenn es um Physik oder Architektur geht – damit gerechnet werden, dass in den Lehrveranstaltungen z.B. Care Leaver anwesend sind.
 
8
Und hier bietet sich das Analyseinstrument Intersektionalität an, da hierdurch sowohl eine Aufmerksamkeit für Überschneidungen und Überlagerungen unterschiedlicher Differenzlinien bzw. Differenzordnungen als auch eine Aufmerksamkeit für das Verhältnis von Privilegierung und Deprivilegierung erzeugt wird.
 
9
Allerdings ist die Konstellation noch komplizierter als es zunächst aussieht: Der sexuelle Missbrauch von Jungen durch Männer stellt ein großes Tabu dar, und auch hierfür braucht es geeignete Räume und Ansprechpersonen.
 
Literature
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Metadata
Title
Diversitätsbewusste Lehre in der Sozialen Arbeit
Author
Rudolf Leiprecht
Copyright Year
2019
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-22400-4_17

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