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24-05-2016 | Erneuerbare Energien | Schwerpunkt | Article

Naturstromspeicher kombiniert Windpark und Pumpspeicher

Author: Sabine Voith

2:30 min reading time

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Mit einem Naturstromspeicher ist die Integration von mehr Erneuerbaren Energien in das Stromsystem möglich. In Süddeutschland startet der Bau einer Kombination aus Windpark und Pumpspeicherkraftwerk.

Die Baustelle für den Gaildorfer Naturstromspeicher in Baden-Württemberg wurde mit dem ersten Spatenstich offiziell in Betrieb genommen. Über den Baustart des nach Herstellerangaben weltweit ersten Naturstromspeichers sagt Alexander Schechner, Geschäftsführer der MBS Naturstromspeicher GmbH: "Das Kraftwerk wird der schnellste jemals gebaute Pumpspeicher werden. Dadurch erreichen wir von Anfang an eine sehr gute Ertragskraft der Anlage." Vier Unternehmen arbeiten an dem Projekt, das Wind- und Wasserkraft auf eine besondere Art und Weise koppeln soll.

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Pumpspeicherkraftwerke

Die ersten Grundzüge von Pumpspeicherkraftwerken und deren energiewirtschaftliche Bedeutung in einem Stromverbundnetz wurden bereits in Kapitel 4.3.1 angesprochen und durch ein ausgewähltes Beispiel belegt; auf die besonderen wirtschaftlichen Aspekte


Bei dem Naturstromspeicher handelt es sich um die Kombination aus einer Windenergieanlage in einer Höhenlage mit einem Pumpspeicherkraftwerk im Tal. Ein natürliches Unterbecken speist vier kleine Oberbecken, die direkt in den Sockeln der Türme der vier Windkraftanlagen integriert sind. Die Fundamente der Windenergieanlage dienen so als Wasserspeicher. Vorhandene Flächen können auf diese Art intelligent genutzt werden. Wird der Windstrom benötigt, wird im Unterbecken gespeichertes Wasser in die Türme der Windkraftanlage und die sie umgebenden Passivbecken gepumpt.

44 Gigawattstunden pro Jahr durch Wasser- und Windkraft

Vier Windturbinen mit einer Leistung von je fünf Megawatt sollen installiert werden. Die Nabenhöhe der Türme wird zwischen 158 und 178 Metern liegen. Mit dem dualen System soll aufgrund der großen Nabenhöhe 20 Prozent mehr Strom erzeugt werden als bei einer Standard-Windenergieanlage. Bei einer moderaten Windgeschwindigkeit von durchschnittlich 6,2 Metern pro Sekunde wird mit einer jährlichen Stromerzeugung von rund elf Gigawattstunden je Anlage gerechnet.

Druckrohrleitungen aus flexiblem Polyethylen wurden entwickelt, um sie in vorhandene Schneisen im Wald zu verbauen. Die Rohrverlegung soll so umweltverträglich ausgeführt werden. Die durchschnittliche Fallhöhe liegt bei 200 Metern.

Ein flexibler Kurzzeitspeicher für die dezentrale Anwendung

Die Stromspeicherkapazität beträgt nach Angaben des Herstellers 70.000 Kilowattstunden. Neben der Energieerzeugung ist die wichtigste Funktion des Naturstromspeichers, dass er als flexibler Kurzzeitspeicher genutzt werden kann. Der Wirkungsgrad der Speicherung ist mit 80 Prozent angegeben. Windparks sollen nicht nur Energieerzeuger sein, sondern zu flexiblen Stromspeichern werden.

Mit Hilfe solcher Anlagen kann ein zukünftiger Strommarkt mit einem Anteil von rund 80 Prozent Erneuerbarer Energien gelingen, so die Einschätzung der Bauherren. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium gefördert. Mit der Produktentwicklung für das Projekt "Naturstromspeicher Gaildorf" wurde bereits 2012 begonnen. Ende 2016 sollen die Windkraftanlagen in Betrieb gehen, Ende 2017 das Pumpspeicherwerk. Dann soll auch die erste Energie geliefert werden. Ende 2018 soll das Kraftwerk voll einsatzbereit sein.

In Gaildorf wird Energie dann dezentral erzeugt, lokal zwischengespeichert und regional genutzt werden. Springer-Autor Josef Gochermann thematisiert im Buchkapitel "Stadtwerke und regionale Energieversorger" unter anderem die regionale Stromversorgung in der Energiewende. "Stromerzeugung" und "Erneuerbaren Energien" zählen nach einer Stadtwerkestudie, die auf Seite 204 genannt wird, zu den "etablierten Märkten mit weiterem Potenzial" für regionale Energieversorger.

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