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01-02-2017 | Expansion | Schwerpunkt | Article

Familienunternehmen beflügeln den Arbeitsmarkt

Author: Andrea Amerland

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Große Familienunternehmen in Deutschland haben in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich viele Jobs geschaffen. Aber es gibt weitere Faktoren, die inhabergeführte Firmen besonders erfolgreich machen. 

Aldi, Dussmann, Oetker oder Tönnies: Familienunternehmen mit langer Tradition sorgen immer dann für Schlagzeilen, wenn es in den eigenen Reihen kriselt. Insbesondere die Nachfolgeplanung sorgt häufig für Streit. So blockierte das Ringen um die Unternehmensnachfolge das Bielefelder Unternehmen Oetker über Jahre hinweg. Und doch sind die deutschen Familienunternehmen ein wichtiger Wachstumstreiber der Wirtschaft. Von 2012 bis 2015 haben die 4.700 größten Firmen in Familienhand rund sieben Prozent mehr Mitarbeiter eingestellt, geht aus einer Untersuchung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und der Deutschen Bank hervor. Die Unternehmen in Deutschland insgesamt steigerten die Zahl ihrer Beschäftigten in diesem Zeitraum nur um rund fünf Prozent.

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Stabilität im Familienunternehmen

"Der größte Wertvernichter im Familienunternehmen ist der Streit." Diese Feststellung stammt von einem, der es wissen muss. Brun-Hagen Hennerkes, einer der führenden Experten in Deutschland, berät seit mehr als drei Jahrzehnten große Familienunternehmen.


"Familienunternehmen sind wichtige Beschäftigungsmotoren in Deutschland", erklärte Hans-Toni Junius, Vorsitzender des BDI-Mittelstandsausschusses. Besonders viele neue Jobs entstanden den Angaben zufolge zuletzt in der Industrie (plus 3,7 Prozent). Im Handel gab es 2015 dagegen einen Rückgang von geschätzt 1,3 Prozent. Die meisten Familienunternehmen mit einem Umsatz von mindestens 50 Millionen Euro haben laut Analyse ihren Sitz im bevölkerungsreichsten Bundesland in Nordrhein-Westfalen. Dort gibt es mit 1.195 Firmen auch die meisten Familienunternehmen.

Familienunternehmen sind innovativer

Doch was macht die Familienstrategie so erfolgreich? Familienunternehmen sind trotz geringer Ausgaben innovativer. Sie können letztendlich mehr Patente, Produkte und Umsatzanteil durch Innovationen vorweisen als Nichtfamilienunternehmen, so die Springer-Autoren Nadine Kammerlander und Reinhard Prügl über die Stärken und Schwächen von Familienunternehmen im Innovationsprozess (Seite 11).

Ist ein Nachfolger aus der Familie als Geschäftsführer des Unternehmens, fällt das Input-Output-Verhältnis besonders gut aus, urteilen die Autoren. "Der Grund hierfür ist, dass Nachfolger aus der Familie typischerweise besonderes implizites Wissen über Unternehmen und Branche sowie ein besonders ausgeprägtes, auch persönliches Netzwerk besitzen, das im Innovationsprozess hilfreich sein kann."

Unternehmerfamilien brauchen allerdings eine Familienstrategie, ist sich Kirsten Baus sicher und beschreibt, wie Werte, Ziele und Rollen nach einer eingehenden Bestandsaufnahme in eine verbindliche Familiencarta münden. Diese dient letztendlich als Richtschnur für alle unternehmerischen Entscheidungen – auch beim klassischen Streitthema der Nachfolgereglung, die Familienunternehmen immer wieder in die Negativ-Schlagzeilen bringt.



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