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2015 | Book

Hermeneutische Politikdidaktik

Perspektiven der politischen Ethik

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About this book

​Die hermeneutische Politikdidaktik setzt sich mit Fragen nach den Möglichkeiten einer auf das Verstehen des Politischen ausgerichteten politischen Bildung auseinander. Hierbei sind ethische Aspekte von besonderer Relevanz. Der Band wirft ein Schlaglicht auf wirtschaftsethische, medienethische, institutionenethische und handlungsethische Dimensionen der politischen Bildung unter der Perspektive, wie diese zum Verstehen des Politischen und zur politischen Urteilsbildung beitragen können.

Table of Contents

Frontmatter
Einführung: Politische Ethik im Rahmen einer hermeneutischen Politikdidaktik
Zusammenfassung
Die hermeneutische Politikdidaktik setzt sich mit Fragen nach den Möglichkeiten einer auf das Verstehen des Politischen ausgerichteten politischen Bildung auseinander. Hierbei sind ethische Aspekte von besonderer Relevanz. Vor diesem Hintergrund führte der Arbeitskreis Hermeneutische Politikdidaktik der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE) vom 26. bis 27. Juni 2013 die Tagung Politische Ethik im Rahmen der Hermeneutischen Politikdidaktik an der Universität Potsdam durch.
Ingo Juchler
Homo oeconomicus: Fluch oder Segen für die politische Bildung?
Zusammenfassung
„Die Ethik versucht ganz generell die Frage zu beantworten, wie die Menschen handeln sollen.“ (Fenner 2010, S. 2) Mit der Fokussierung ethischer Probleme auf spezifische Gesellschaftsbereiche (z. B. Politik, Wirtschaft, Medien oder Wissenschaft) eröffnet sich das Betätigungsfeld der sogenannten angewandten Ethik als normative ethische Teildisziplin im Sinne einer „anwendungsorientierten/problembezogenen Ethik“ (Fenner 2010, S. 13 f.).
Steffen Piller
Das Moralische im wirtschaftlichen Handeln – ein Thema für den Politikunterricht?
Zusammenfassung
In den Beschreibungen des „Weg[es] zur Knechtschaft“ machte der österreichische Nationalökonom Friedrich August v. Hayek vor über 70 Jahren deutlich, dass wirtschaftliche Freiheit mit persönlicher Freiheit einhergeht; umgekehrt, dass allen planwirtschaftlichen Überlegungen eine Tendenz zum Totalitarismus innewohnt. Arbeitete Hayek in diesem Werk vor allem seine Überlegungen resultierend aus den zwanziger und dreißiger Jahren auf, so stieß er unweigerlich auch auf eine Betrachtungsebene, die als Werteebene zu bezeichnen ist.
Christian Schmidt
Politische Medienethik als Gegenstand der hermeneutischen Politikdidaktik in der digitalen Mediengesellschaft
Zusammenfassung
Der Begriff der „Medienethik“ umfasst im weiteren Sinne alle ethisch begründeten moralischen Normen, die das Handeln publizistischer Medien in der öffentlichen Kommunikation steuern und legitimieren (Beck 2012, S. 33). Dies schließt nicht nur schriftlich fixierte Normen ein, die als rechtliche oder institutionelle Grundlage niedergeschrieben sind, sondern auch überlieferte Traditionen und Gewohnheitsrechte, die nicht oder nur in Ausnahmefällen kodifiziert sind.
Dennis Hauk
Die Entwicklung des Gerechtigkeitssinns: Herausforderung für die politische Ethik und die politische Bildung
Zusammenfassung
In den folgenden Überlegungen geht es erstens darum, grundlegende Begriffe der politischen Ethik als Orientierung für die politische Bildung herauszustellen. Zweitens soll eine politikdidaktische Strategie zur Ausbildung des Gerechtigkeitssinns vorgestellt werden.
Carl Deichmann
Narration und Wertebildung – Subjektive politische Ethiken als Potentiale Politischer Bildung
Überlegungen am Beispiel der ehemaligen DDR
Zusammenfassung
Wie der Online-Präsenz der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung zu entnehmen ist, befasst sich die hermeneutische Politikdidaktik u. a. mit „der Erforschung gesellschaftlicher und politischer Deutungen (…) sowie (…) der Untersuchung der Funktion dieser (…) Deutungen für die Bewusstseinsbildung der Jugendlichen“ (GPJE 2013). Zwar müsste in diesem Zusammenhang noch genauer auf die wissenschaftstheoretische Einordnung einer solchermaßen ausgerichteten Politikdidaktik eingegangen werden – u. a. mit Bezug auf Cassirer, Gadamer, Voegelin und Rohe sowie in Abgrenzung zur sog.
Marc Partetzke
Der (auf-)gegebene Rest
Politikdidaktische Markierungen einer Ethik des Undarstellbaren
Zusammenfassung
„Ethik ist die Reflexionstheorie der Moral“ (Luhmann 1989), diese Formel prägte Luhmann, um Fragen der Ethik von jenen der Moral abzugrenzen. Moral lässt sich nach Luhmann als Codierung und Formatierung eines Sinnsystems verstehen, in dem Handlungs- und Erwartungsmuster sedimentiert sind, die als Rahmen für die soziale Praxis bzw. als Orientierungshilfe in der Gesellschaft fungieren – in der Ethik werden solche (politisch-kulturellen) Systeme reflektiert.
Werner Friedrichs
Narrationen in der politischen Bildung
Zusammenfassung
Das Erzählen und damit Narrationen gibt es von alters her. Sie machen ein Spezifikum des Menschseins aus. Ausgehend von der Literaturtheorie geriet das Narrative zu Beginn der 1970er Jahre im Kontext der „narrativen Wende“ in das Blickfeld der Sozialwissenschaften. Narrativität wird in der Geschichtsdidaktik bereits seit geraumer Zeit thematisiert und stellt dort ein weithin anerkanntes fachdidaktisches Prinzip dar. In der Politikdidaktik sind erste Ansätze zur Auseinandersetzung mit Narrationen vorhanden (vgl. Juchler 2012).
Ingo Juchler
Taugt Empörung als Motiv für politische Werte-Bildung?
Zusammenfassung
Das allgemein geteilte Ziel der Mündigkeit gibt politischer Bildung ihre Richtung – es gilt, den Einzelnen zu verantwortlicher Autonomie und zur lauten Stimme im dissonanten Chor der politischen Partizipation zu befähigen. „Rationalität und Emotionalität“ (Schiele & Schneider 1991) sind ein altes Thema, auch durch den Dreiklang kognitiver, affektiver und pragmatischer Lernziele schon in den ersten Richtlinien für den Politik-Unterricht des Landes NRW: Politische Leistungen setzen „nicht nur Denkenlernen, sondern auch Affekt- und Verhaltenslernen“ voraus (Kultusminister 1973, S. 7).
Sibylle Reinhardt
„Doing Identity“ statt Integration?
Postnationale Narrationen des Selbst als Gegenstand politischer Ethik und Aufgabe hermeneutischer Bildungsforschung
Zusammenfassung
Politische Bildung als Praxis menschlichen Handelns zielt auf eine erfolgreiche Verschränkung von politischer Subjektivierung und sozialer Teilhabe sowie politischen Gestaltungschancen. Der Ansatz hermeneutischer Politikdidaktik untersucht die dazu erforderlichen Voraussetzungen für die Aneignung von Deutungskompetenz zum Verstehen symbolischer Ordnungen und deren normativer Begründungswege (Deichmann 2013).
Andreas Eis
Eine kritische Betrachtung von Rationalität als zentraler normativer Bezugspunkt des Politischen Urteils in Hinblick auf die Praxis
Zusammenfassung
Die politische Kernaufgabe im 21. Jahrhundert ist die Klärung der existenziellen gesellschaftlichen Frage, wie ein ethisch gerechtfertigtes Zusammenleben auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen und Lebensraum für eine wachsende Weltbevölkerung mit unterschiedlichen Sozialisationserfahrungen möglich ist. Diese Aufgabe kann nicht alleine theoretisch, sondern nur in einer symbiotischen Wellenbewegung von Theorie und Praxis bewältigt werden.
Hendrik Schröder
Metadata
Title
Hermeneutische Politikdidaktik
Editor
Ingo Juchler
Copyright Year
2015
Electronic ISBN
978-3-658-05740-4
Print ISBN
978-3-658-05739-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-05740-4