In Zeiten des Wandels. Die 48. Münchner Sicherheitskonferenz im Spiegel aktueller sicherheitspolitischer Debatten

Auszug

Über Jahrzehnte galt die Münchner Sicherheitskonferenz als eine Art Familientreffen der NATO-Staaten. Die Agenda wurde traditionell von militärischen Themen geprägt, die unter dem Eindruck der bipolaren Konfrontation des Ost-West-Konfliktes standen. Selbst nach dessen Ende blieb die Sicherheit des euro-atlantischen Raumes der zentrale Gegenstand des alljährlichen Treffens im Bayerischen Hof, wobei vor allem die Beziehungen zwischen den NATO-Staaten und Russland ein Dauerthema für die Konferenz wurden. Mit der zunehmenden Globalisierung der Sicherheitspolitik und einem weiter ausgelegten Sicherheitsbegriff steht die Konferenz seit einigen Jahren vor einer noch größeren Herausforderung: Sie muss einer breiteren Themenvielfalt Rechnung tragen und auch den neuen Akteuren einen angemessenen Platz einräumen, ohne ihr Profil zu verwässern. Dies wird umso drängender, desto klarer wird, dass die größten sicherheitspolitischen Herausforderungen immer seltener innerhalb der bestehenden Foren und Institutionen bearbeitet werden können, es bislang aber kaum neue belastbare Akteurskonstellationen gibt, die dieser Aufgabe gerecht werden.¹ …