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1986 | Book

Jöns Jacob Berzelius

Author: Dr. Lothar Dunsch

Editors: D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing

Publisher: Vieweg+Teubner Verlag

Book Series : Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner

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Table of Contents

Frontmatter
Karlsruhe 1860 (statt einer Einführung)
Zusammenfassung
Vom 3. bis 5. September 1860 fand in Karlsruhe ein Chemiker-Kongreß statt, der erstmals einen internationalen Treffpunkt für die Chemiker aller Länder bot und mit seinen Ergebnissen enormen Einfluß auf die weitere Entwicklung der Chemie im allgemeinen und die der theoretischen Anschauungen in der Chemie im besonderen hatte. Dem Leser von heute mag dieses Urteil vielleicht etwas überzogen erscheinen, sind doch wissenschaftliche Kongresse auch in der Chemie eine allwöchentliche Erscheinung, die schon wegen ihrer Häufigkeit kaum einen gravierenden Einfluß auf die Entwicklung der Chemie nehmen können.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Bittere Kindheit und Jugend
Zusammenfassung
Der Name Berzelius ist, wie die latinisierte Form leicht vermuten läßt, ein Kunstname. Berzelius’ Vorfahren hießen Hâkansson und bewohnten das Gut Bergsäter bei Motala. Dieser Name des Gutes soll nach Berzelius’ eigenen Angaben [B 3, S. 1] dem Urgroßvater Bengt für die Festlegung des Familiennamens als Grundlage gedient haben. Edmund Oskar von Lippmann hat die Vermutung geäußert [12], daß der Name „Berzelaios“, was „der Eiserne“ bedeutet und sich bei dem jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus findet, die Wurzel für den Kunstnamen sein könne, wofür auch die theologische Bildung des Bengt Hâkansson (später Berzelius) einen Anhaltspunkt böte. Unabhängig von dieser schwer zu belegenden Wurzel ist es bei Nennung des Namens Berzelius für Nichteingeweihte heute oft schwierig, im Namensträger sogleich einen Schweden zu erkennen.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Studienzeit in Uppsala
Zusammenfassung
Die Universität Uppsala ist die älteste Universiät Schwedens und Nordeuropas und zählt auch zu den ältesten in Europa. Sie wurde 1477 gegründet und galt als führende Universität im Lande neben den 1796 bereits existierenden Universitäten in Lund und dem finnischen Åbo (Turku), das damals zu Schweden gehörte. Die Universität profitierte nicht nur von ihrer Geschichte und einzigartigen Stellung, sondern auch von der Bedeutung Uppsalas als politisches und kulturelles Zentrum Schwedens, die es als Bischof ssitz seit 1276 hatte.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Erste Anstellung — Elektrochemische Experimente
Zusammenfassung
Im Sommer 1802 vertrat Berzelius seinen Förderer Hedin als Arzt auf einigen Inseln des Mälaren-Sees in der Nähe Stockholms. Im gleichen Jahr wurde er Adjunkt der Medizin und Pharmazie am chirurgischen Institut, dem späteren „Karolinska Institutet“, in Stockholm. Berzelius hatte nun eine Anstellung, aber kein Einkommen, denn die Stelle war ohne Gehalt. Vielleicht war die finanzielle Seite für Berzelius, der Geldsorgen gewöhnt war und sich auch nach anderen Einkünften umsah, noch zu verschmerzen. Viel schlimmer war der Umstand, daß sein Wunsch nach einem eigenen Laboratorium nicht in Erfüllung ging. Aber beide Probleme ließen sich lösen.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Der Weg zum Professor
Zusammenfassung
Berzelius war zwar in seinen wissenschaftlichen Arbeiten und Anschauungen ganz unabhängig, nicht aber finanziell. Seine Lage als unbezahlter Adjunkt war sehr bedrückend. Er lebte im Haus des Unternehmers Lars Gabriel Werner, der „stolzer“ Besitzer einer schlecht gehenden „Anstalt für künstliche Mineralwässer“ war. Berzelius hatte hier karge Kost und Logis, wofür er in wissenschaftlichen Leistungen als Arzt und Chemiker „zahlen“ mußte. Trotz dieses „preiswerten“ Mediziners warf die Anstalt wenig Geld ab. Berzelius selbst war in seiner Lebensführung nicht gerade verwöhnt und auch im Essen wenig anspruchsvoll, doch die Freunde schienen besorgt, weil er immer mehr vom Fleische kam. Eine geringe finanzielle Erleicherung brachte das Amt eines Armenarztes, doch er benötigte Geld zur Begleichung von Schul-den, die er mit dem jungen Chemiker Gustav Magnus Schwartz bei der Einrichtung eines (dann allerdings schlechtbesuchten) Vorlesungskurses gemacht hatte. Sein Ziel, „Lehrer und Gelehrter“ zu werden, schien nahezu unmöglich, da er keine Chancen auf eine besoldete Anstellung am Institut hatte. Nachdem am Institut die Stelle des Professors Anders Sparrman frei geworden war, bewarb sich Berzelius darum, doch erfuhr er wieder eine Zurückstellung, denn ein anderer Bewerber, der nahezu gleichaltrig war, wurde ihm vorgezogen und 1805 als Professor am chirurgischen Institut angestellt. Gleichzeitg ernannte das Collegium medicum Berzelius zwar zum Assessor, was aber nicht an ein Gehalt gebunden war.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Der Hochschullehrer als Forscher
Zusammenfassung
Berzelius’ Lebenswerk wurde bisher aus dem Blickwinkel seines privaten und akademischen Lebens betrachtet. Spätestens mit der Schilderung von Berzelius’ Übernahme eines öffentlichen Amtes als Professor, der dem Collegium medicum als staatlicher Gesundheitsbehörde unterstellt war, entsteht die Frage nach den politischen Verhältnissen in seinem Heimatland Schweden, dessen Ansehen Berzelius durch sein zukünftiges Wirken als Gelehrter von Weltrang mehrte und das ihm andererseits eine vielfältige Tätigkeit im akademischen und öffentlichen Leben des Landes und darüber hinaus ermöglichte.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Der Meister der Elemente und Atommassen
Zusammenfassung
Eine Übersicht über die chemischen Elemente und ihre Entdecker erhärtet die Tatsache, daß ein beträchtlicher Teil der Elemente von schwedischen Forschern gefunden wurde. So gab es im 18. und 19. Jahrhundert in jeder schwedischen Chemikergeneration mindestens einen Entdecker eines Elementes. Die Ursache dafür ist zum einen die besondere Pflege der analytischen Chemie in Schweden als auch die bereits erwähnte weit entwickelte Gewinnung der landeseigenen Erze, die zur Untersuchung zahlreicher Minerale anregte oder ihrer bedurfte. Für die Fortsetzung der Tradition aufeinanderfolgender schwedischer Chemikergenerationen in der Suche nach neuen Elementen ist Berzelius das beste Beispiel.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Theorie der chemischen Proportionen
Zusammenfassung
Unter den theoretischen Arbeiten von Berzelius nimmt seine elektrochemische Theorie der chemischen Bindung die zentrale Stellung ein, da zum einen Berzelius selbst seine weiteren chemischen Anschauungen auf dieser Theorie aufbaute und zum anderen die Auseinandersetzung um die elektrochemische Theorie der Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung der theoretischen Grundlagen in der Chemie ab etwa 1835 war.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Der Weg zum Ruhm
Zusammenfassung
Die Publikationen hatten Berzelius’ Ansehen in der internationalen Gelehrtenwelt um 1810 und 1811 beträchtlich gehoben. Davon profitierte er im Inland, so z. B. 1811 mit der Berufung in das Collegium medicum. Auch im Ausland galt er schon zu dieser Zeit in der Fachwelt als außerordentlicher Naturforscher.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Der wissenschaftliche Schriftsteller
Zusammenfassung
Das Berzelius-Museum in Stockholm beherbergt ein nach Berzelius’ Tod angefertigtes Bücherregal, das in sechs Reihen gediegen ausgestattete Leder- und Halblederbände enthält, die das Herz eines jeden Bibliophilen höher schlagen lassen. Aber hier ist nicht die Buchkunst das Wichtige, sondern der Verfasser Berzelius. Paul Walden hat einmal errechnet, daß Berzelius 22 000 (in Worten zweiundzwanzigtausend) Druckseiten verfaßte. Da heute das Abfassen wissenschaftlicher Werke unter Chemikern und vielleicht auch anderen Naturwissenschaftlern als Spleen einzelner Forscher oder unzumutbare Belästigung empfunden wird, sei besonders die Tatsache herausgestrichen, daß Berzelius eine enorme experimentelle und schriftstellerische Arbeit vollbrachte.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Die deutschen Schüler
Zusammenfassung
Der Liebig-Biograph und -Schüler Jakob Volhard schrieb in einem Kapitel der zweibändigen Liebig-Biographie über „Liebig und Berzelius“ den interessanten Satz:
Gut, daß er [Liebig — L. D.] nicht auch zur Fortsetzung seiner Studien sich nach Stockholm wandte; hatten wir doch tüchtige Vertreter der schwedischen Schule genug in C. G. Gmelin, Wöller, Mitscherlich, H. Rose, Magnus; ein französischer Faden als Einschlag in das Gewebè der deutschen Chemie gereichte dieser sehr zum Vorteil. [41, Bd. 2, S. 214].
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Späte Jahre
Zusammenfassung
Es mag merkwürdig erscheinen, unter dieser Überschrift mit einem Ereignis zu beginnen, das meist in die Jugend eines Menschen fällt: die Heirat.
Lothar Dunsch, D. Goetz, I. Jahn, E. Wächtler, H. Wußing
Backmatter
Metadata
Title
Jöns Jacob Berzelius
Author
Dr. Lothar Dunsch
Editors
D. Goetz
I. Jahn
E. Wächtler
H. Wußing
Copyright Year
1986
Publisher
Vieweg+Teubner Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-94554-9
Print ISBN
978-3-322-00317-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-94554-9