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19-02-2018 | Konsumentenkredit | Nachricht | Article

Daimler-Finanztochter pusht Mobilitätsdienste und Versicherungen

Author: Barbara Bocks

3:30 min reading time

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Trotz Dieselskandal und Abgastests mit Affen sind die Finanztöchter der großen deutschen Autokonzerne weiter auf Expansionskurs und auch deren Versicherungsgeschäft boomt.

Der Mobilitätsdienstleister Daimler Financial Services hat 2017 mit einem EBIT in Höhe von 1,97 Milliarden Euro das bisher beste Ergebnis des Unternehmens erzielt. Dieses Ergebnis entspricht einem Gewinnzuwachs gegenüber 2016 von rund 13 Prozent. Verantwortlich dafür war unter anderem das weltweite Wachstum des Neugeschäfts um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Derzeit hat das Unternehmen weltweit 4,8 Millionen geleaste und finanzierte Fahrzeuge mit einem Gesamtwert von rund 140 Milliarden Euro in seinem Portfolio. Das entspricht einer Steigerung von zwölf Prozent im Vergleich um Vorjahr. 2017 schloss die Daimler-Tochter 1,9 Millionen neue Finanzierungs- und Leasingverträge im Wert von 70,7 Milliarden Euro ab, ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zu 2016. Für das Jahr 2018 erwartet der Konzern laut eigenen Angaben ein weiteres Wachstum beim Vertragsvolumen.

In Europa schloss die Financial Services-Sparte von Daimler 968.000 neue Finanzierungs- und Leasingverträge im Wert von 31 Milliarden Euro ab, ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Region Afrika und Asien-Pazifik ohne China stieg das Neugeschäft gegenüber dem Vorjahreswert um 16 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro. 2017 wurden in China mehr als 300.000 neue Verträge im Wert von 9,5 Milliarden Euro abgeschlossen, ein Zuwachs von 56 Prozent. In Nord- und Südamerika lag das Neugeschäft auf Vorjahresniveau.

Neuer Telematik-Versicherungstarif

Auch die Versicherungssparte, Daimler Insurance Services, ist im Jahr 2017 stark gewachsen. Die Versicherungsexperten von Daimler vermittelten im Jahr 2017 rund 2,1 Millionen neue Versicherungspolicen. Das entspricht einem Wachstum von 20 Prozent. Außerdem hat die Versicherungseinheit des Konzerns einen Telematik-basierten Versicherungstarif namens "Inscore" entwickelt. Der neue Tarif soll es Kunden laut Angaben von Daimler Financial Services unter anderem ermöglichen, die Höhe ihrer Prämie mithilfe des sogenannten Driver Scores zu beeinflussen. Diese Punktzahl setzt sich laut Angaben des Mobilitätsdienstleisters aus dem Fahrstil, der Fahrzeit sowie der Fahrstrecke zusammen. Die Telematikdaten werden hierfür nach vormaliger Registrierung nach jeder Fahrt automatisch ausgewertet. Den Tarif bietet der Automobilfinanzierer derzeit laut eigenen Angaben in Deutschland, Frankreich und Belgien an.

Bereits Mitte Dezember des vergangenen Jahres hat der Rivale aus Braunschweig, Volkswagen Financial Services, angekündigt, dass auch er das Geschäftsjahr 2017 erneut mit einem Rekordergebnis abschließen wird. Wie hoch das Ergebnis konkret ausgefallen ist, steht aktuell allerdings noch nicht fest. Das Vorjahresergebnis lag bei 2,1 Milliarden Euro. Der Gesamtvertragsbestand legte nach vorläufigen Zahlen des Konzerns auf mehr als 19,7 Millionen zu im Vergleich zu 18,2 Millionen im Jahr 2016. Hochgerechnet auf das Jahresende wird Volkswagen Financial Services laut eigenen Angaben weltweit mehr als 5,66 Millionen Versicherungsverträge abgeschlossen haben. Das entspricht einer Steigerung von 3,7 Prozent. In den Vertragsbeständen und Neuverträgen für das Jahr 2017 sind erstmals auch die Verträge der Porsche Financial Services enthalten.

Mobilitätservices werden ausgebaut

Insbesondere den Ausbau von Mobilitätsservices haben sich die großen Konzerne wie Daimler und VW auf die Fahne geschrieben, um Kunden länger an Fahrzeuge zu binden. Insgesamt 17,8 Millionen Kunden sind beispielsweise bei den Mobilitätsdiensten von Daimler Financial Services international egistriert. 2017 wurden über 100 Millionen Transaktionen mit Kunden durchgeführt, laut Daimler mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Über Car2go, Moovel und Mytaxi hinaus hält Daimler darüber hinaus Beteiligungen an Unternehmen im Bereich Mobilitätsdienste, wie Blacklane und Flixbus. Zudem bekommt der Ausbau digitaler Geschäftsmodelle mit Benedikt Schell als neuem Chief Experience Officer (CXO) im erweiterten Vorstand von Daimler Financial Services mehr Gewicht durch einen neuen Geschäftsbereich. Eine ähnliche Einheit hatte VW Financial Services Anfang 2017 für die Entwicklung von Onlineprodukten gegründet. Anfang 2017 hatte VW Financial Services unter anderem rund 51 Prozent der Anteile an der Log Pay Transport Services, einer Tochtergesellschaft der DVB Bank, erworben. Damit will der Konzern die europaweite Abwicklung der Lkw- und künftig auch der Pkw-Maut in das Angebot für gewerbliche Kunden integrieren. 

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