Skip to main content
Top

17-10-2017 | Kredit | Nachricht | Article

Geschäft mit Online-Krediten hat noch viel Potenzial

Author: Eva-Susanne Krah

2 min reading time

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
print
PRINT
insite
SEARCH
loading …

Das Kreditgeschäft klassischer Banken leidet. Digitale Vertriebskanäle könnten sie besser nutzen. 

Deutsche Geldhäuser bekommen wachsende Konkurrenz durch digitale Angebote im Kreditgeschäft, unter anderem durch Fintechs mit ihren entsprechenden Online-Plattformen. Selbst setzen die Institute laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC) bei 43 überwiegend mittelgroßen und kleinen Banken im Kreditgeschäft noch immer stark auf die traditionellen Vertriebskanäle. Zwei Drittel der Konsumentenkredite holen die Geldhäuser demnach über die Filiale. Die Online-Präsenz macht hingegen bisher nur fünf Prozent des Gesamtkreditgeschäfts aus. Im Vertrieb über mobile Geräte oder Vergleichsportale kommen sie nur auf ein Prozent, das gilt ebenso für Firmenkundenkredite. Bei der Baufinanzierung laufen 67 Prozent des Neugeschäfts über den stationären Vertrieb der Banken, 24 Prozent über Vermittler und zwölf Prozent der Finanzierung über Internet, Tablet und Smartphone.

Digitale Schnittstelle 

Bei den Konsumentenkrediten sind sowohl im Neukunden- als auch im Bestandsgeschäft ein Großteil der Schnittstellen im Kreditpozess zwar vollständig oder überwiegend digital. Doch im weiteren Arbeitsprozess arbeiten laut PWC über 30 Prozent der Banken noch mit vollständig oder überwiegend analogen Schnittstellen.

Das digitale Potenzial schöpfen Banken demnach noch nicht vollständig und nicht schnell genug aus, merkt auch Tomas Rederer, Partner im Bereich Financial Services bei PWC Deutschland, an: "Solange der Großteil des Kreditgeschäfts auf die analogen Kanäle entfällt, ist die Fokussierung auf die entsprechenden Vertriebsbereiche durchaus nachvollziehbar. Allerdings nimmt die Bedeutung von Online und Mobile nicht erst seit gestern zu – auf die Folgen sind viele Banken noch völlig unzureichend vorbereitet." Das verdeutlichen Zahlen aus der Studie. Im Privatkundengeschäft verfügen demnach 

  • elf Prozent der befragten Institute noch über keinerlei Digitalisierungsstrategie, 
  • 33 Prozent planen erst noch Digitalisierungsmaßnahmen,
  • 50 Prozent haben entsprechende Strategien erst teilweise umgesetzt.

Zwischen dem Engagement in der Privat- und Firmenkundensparte gibt es Unterschiede. So beschäftigen sich bei Unternehmenskrediten weniger als die Hälfte der Institute mit einer digitalen Vertriebsstrategie. Allerdings steigt im Firmenkundengeschäft mit der Größe des betreuten Kundensegments die Bedeutung des mobilen Vertriebs: Denn für 20 Prozent der Kreditinstitute ist hier der mobile Vertrieb der zweite große Vertriebskanal. 

Kooperationen mit Fintechs haben Auswirkungen auf die Vertriebskanäle

Interessant ist auch der Blick auf die Zusammenarbeit mit Fintechs, wenn es um digitale Strategien der Bankhäuser geht: So haben zum Beispiel lediglich sieben beziehungsweise acht Prozent der Kreditinstitute Kooperationen mit Fintechs in ihren Digitalisierungskonzepten verankert, wie die Studie ergeben hat. 

Grafik Kredit © Pricewaterhouse Coopers

33 Prozent der Kreditinstitute haben Kooperationen im Firmenkundengeschäft teilweise etabliert, nur 14 Prozent tun dies im eigenen Privatkundengeschäft. Aus der Kooperation mit Fintechs erwarten die Teilnehmer zwar nur geringe Auswirkungen auf Prozesse und Geschäftsmodelle im Privatkundengeschäft, doch die Folgen für die Vertriebskanäle schätzen sie als sehr hoch ein.

print
PRINT

Related topics

Background information for this content