1998 | OriginalPaper | Chapter
Melioration schwefelhaltiger Kippböden
Author : Joachim Katzur
Published in: Braunkohlentagebau und Rekultivierung
Publisher: Springer Berlin Heidelberg
Included in: Professional Book Archive
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Als ein schwerwiegendes Hindernis für die rasche und vollständige Wiedernutzbarmachung des vom Braunkohlenbergbau beanspruchten Geländes erweisen sich jene Kippböden, die ausschließlich oder teilweise aus dem Material tertiärer schwefelhaltiger Deckgebirgsschichten entstanden sind und zu der Bodenformengruppe „Schwefelhaltige Kippböden“ vereinigt werden können (Katzur 1971). Diese Bodenformengruppe enthält Kippböden unterschiedlicher Textur und Zusammensetzung (vgl. Beitrag 45, Haubold et al.), so daß der Wasser-, Luft- und Wärmehaushalt sowie die Gehalte an Nährstoffen und feinverteilter Kohle in weitem Bereich variieren. Sehr ähnlich sind jedoch ihre fruchtbarkeitsbegrenzenden Bodeneigenschaften. Im allgemeinen herrschen Bodenformen mit extrem niedrigen pH-Werten, akutem Mangel an pflanzenverfügbarem P, K und Mg (< 1 mg/100 g Boden), geringer biologischer Aktivität und sehr weitem C/N-Verhältnis (40–170) vor. Bei höheren Gehalten an Kohle und/oder abschlämmbaren Bestandteilen sind infolge Dichtlagerung zu geringe Grobporenanteile am Gesamtporenvolumen zu beobachten (Thomas 1969). Die schwefelhaltigen Kippböden bleiben mehrere Jahrzehnte lang vegetationslos (Abb. 1), wenn der Mensch nicht regulierend eingreift.