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2016 | Book

Migration und Integration als transnationale Herausforderung

Perspektiven aus Deutschland und Korea

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About this book

Der Sammelband thematisiert Migration als eine der großen Herausforderungen im Zeitalter der Globalisierung. Das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen im Migrationsprozess hat Auswirkungen nicht nur auf die Einwanderer, sondern auch auf die aufnehmenden Gesellschaften. Die Frage nach einer gelungenen Integration von Einwanderern stellt daher für viele Staaten eine Herausforderung dar. Auch Deutschland und Korea sind davon betroffen. Ein Vergleich der Situation in beiden Ländern ist das Anliegen dieses Buches.

Table of Contents

Frontmatter

I Politik und Recht

Frontmatter
Korea’s Migration Policy and its System
Kyu Young Lee
Das Zuwanderungsgesetz von 2005 und die neue Migrationspolitik der Bundesrepublik Deutschland
Zusammenfassung
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Jeder fünfte Einwohner hat einen Migrationshintergrund1, bei Kindern unter zehn Jahren liegt dieser Anteil sogar bei einem Drittel. Immer mehr Menschen kommen nach Deutschland, das nach den Zahlen der OECD das zweitbeliebteste Zielland von Migranten weltweit ist. Seit 2007 steigen die Zuwanderungszahlen kräftig an. Allein im Jahr 2013 wurden etwa 1,23 Millionen Zuzüge in Deutschland registriert. Eine derartig hohe Zuwanderungszahl, die einer Zunahme von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, war zuletzt im Jahr 1993 verzeichnet worden.
Klaus Stüwe
The Reality of Multicultural Policies of Korea
Zusammenfassung
Korea used to be a typical migrant sending country in the 1960s and 1970s. It sent miners and nurses to Germany, construction workers to the Middle East, and soldiers to Vietnam. In the late 1980s, Korea underwent a rapid economic growth followed by the development of labor movements. As a result, workers’ wages increased and 3D (Dirty, Difficult, Dangerous) industries began to suffer from labor shortages. The demand for cheap labor went up, and Korea started to import migrant workers from low-wage Asian countries. Now Korea is one of the major migrant receiving countries in Northeast Asia.
Han Suk Lee
Migration and Integration from the Indian Perspective
Paul Pulikkan
Die sorbische/wendische Minderheit
Minderheitenschutz und Partizipation in Deutschland
Zusammenfassung
Der Titel dieses Bandes Migration und Integration als transnationale Herausforderung gibt Raum, um auch einmal ein weniger präsentes Minderheitenthema in Deutschland anzugehen. Dass die Bundesrepublik ein Einwanderungsland und als solches mit Migration und Integration auch über seine Grenzen hinweg täglich gefordert ist, ist nicht nur seit der jüngsten Flüchtlingswelle hinlänglich bekannt. Dass in Deutschland aber selbst autochthone ethnisch-sprachliche Minderheiten leben, findet – zumindest im Fall der Sorben/Wenden – kaum politikwissenschaftliche Beachtung.
Eveline Hermannseder

II Wirtschaft und Soziales

Frontmatter
Arbeitsimmigranten in Korea: Ihre Arbeitsverhältnisse und Aufgaben für die koreanische Gesellschaft
Zusammenfassung
Im Jahr 1990 betrug die Zahl der Gastarbeiter in Südkorea nur 20.000, nach zehn Jahren im Jahr 2000 war sie auf ungefähr 30.000 gestiegen und wieder nach zehn Jahren im Jahr 2010 auf drastische 700.000. Bis Mitte der 1980er Jahre war Korea eine Exportnation der Arbeitskräfte, in der mehr ausgewandert als eingewandert wurde. Angefangen hat die koranische Geschichte der Auswanderung damit, dass Anfang des 20. Jahrhunderts zum Ende der Joseon-Zeit koreanische Arbeiter nach Hawaii gingen, um dort in Rohrzuckerplantagen zu arbeiten. Seither verließen viele Koreaner die koreanische Halbinsel und gingen ins Ausland.
Kang-Sik Kim
Migration of highly educated People and social Integration
Korean Perspectives
Se-Young Ahn
Die südkoreanischen Migranten und ihre Integration in Deutschland
Zusammenfassung
Wird in Deutschland von Gastarbeitern gesprochen, so denkt man in der Regel an die Einwanderer aus Südeuropa: Griechen, Türken, Spanier, Italiener, Portugiesen. Vergessen wird dabei oft auch in der Literatur eine zahlenmäßig kleinere, aber nicht minder wichtige Gruppierung: Die südkoreanischen Migranten, die ab den 1960er Jahren nach Deutschland kamen. Im Verhältnis zu anderen Gastarbeitergruppen wurde dieser Gruppierung bislang eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. An einer umfassenden Studie zur Migration von Südkorea nach Deutschland mangelt es noch.
Lisa Hartmann
Die Integration nordkoreanischer Flüchtlinge in Südkorea im Vergleich mit der Integration ostdeutscher Flüchtlinge in Westdeutschland
Zusammenfassung
Weltweit gelten mehr als 16 Millionen Menschen als Flüchtlinge (UNHCR 2014, S. 2). Die Flucht von Nordkoreanern nach Südkorea stellt insgesamt nur einen kleinen Teil der Gesamtzahl dar, dennoch ist das Schicksal dieser Menschen nicht zu vernachlässigen.
Viola Stepper

III Kirche und Religion

Frontmatter
Grundwerte und multikulturelle Gesellschaft
Migration als Herausforderung der säkularen Gesellschaft
Zusammenfassung
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ist der Zusammenhang von Nation und persönlicher Identität prägend gewesen. Gerade vor dem Hintergrund der spezifisch deutschen Geschichte aber erschien dieser Konnex mehr und mehr als problematisch und wurde durch einen Paradigmenwechsel verabschiedet: „Fand in den vergangenen Jahrhunderten die Selbstvergewisserung häufig über den Nationalitätendiskurs statt, so wurde dieser mit der abnehmenden Eindeutigkeit der Inhalte und der Sensibilisierung des Begriffs durch die nationalsozialistische Pervertierung zunehmend durch einen Wertediskurs ersetzt. Auch dies ist eine Infragestellung von Selbstverständlichkeiten durch die wachsende Pluralisierung der Gesellschaft als Folge von Migration.
Peter Schallenberg
Migration, Integration und Multikulturalität als Herausforderung für Theologie und Kirche
Zusammenfassung
In diesem Beitrag sollen drei Herausforderungen thematisiert werden, die auf unterschiedlichen Ebenen liegen:
1.
Auf der ersten Herausforderung liegt der Fokus, wenn man in ältere kirchliche Verlautbarungen und (deutsche) theologische Publikationen zu dem Thema schaut. Migration wird dort schwerpunktmäßig, wenn nicht ausschließlich unter dem Aspekt des Phänomens der Auswanderung wegen Flucht vor Armut, Krieg oder Verfolgung thematisiert. Unter diesem Fokus steht der Aspekt der Solidarität im Vordergrund, näherhin der anwaltschaftlichen Rolle, die die Kirche für Migrantinnen und Migranten gemäß der „Option für die Armen“ wahrzunehmen hat.
 
Arnd Küppers
Im Spannungsfeld zwischen Migration, Staat und Politik
Zusammenfassung
Die Wanderung von Menschen und Familien, die ihre Heimat verlas sen und in ein anderes Land ziehen, und die damit verbundenen Fragen und Probleme werden in vielen Ländern Europas, auch in klassischen Ein wanderungsländern wie in den USA oder in Australien kontrovers dis kutiert. Häufig werden sie zum Zündstoff für jenen „Clash of Civili zation“ (Huntington 1997), den wir heute in verschiedenen Regionen der Erde beobachten können.
Anton Rauscher
Migrationsrecht nach der Idee der Menschenrechte
Zusammenfassung
Die Idee des Menschenrechts geht von der Voraussetzung aus, dass zum Wesen des Menschen unveränderliche Rechte gehören, die dem Zugriff jeder menschlichen Macht entzogen sind. Denn das Menschenrecht stammt aus der Würde des Menschen, die von Gott, nämlich von der absoluten Ebene gegeben ist, die nicht mehr begründet, sondern intuitiv klar ist. In diesem kurzen Aufsatz handelt es sich um die Untersuchung der Prinzipien, die aus der Idee der Menschenrechte naturrechtlich hergeleitet werden und die den Menschen berechtigen, sich in die politische Gemeinschaft und an den Ort der Erde zu begeben, wo er am besten sowohl für die persönliche Entfaltung von sich selbst als auch die seiner Angehörigen sorgen kann.
Yonghae S.J. Kim

IV Gesellschaft und Kultur

Frontmatter
Einstellung und Wahrnehmung von Migration und Folgen für die Integration in Deutschland und Südkorea
Zusammenfassung
Integration hat im politisch-soziologischen Verständnis die Aufgabe, Personen oder Bevölkerungsgruppen, die sich zum Beispiel durch ethnische Zugehörigkeit, Religion oder Sprache unterscheiden, die gesellschaftliche und politische Eingliederung in eine Gesellschaft zu ermöglichen. Damit ist Integration ein Prozess, der die Beteiligung von mindestens zwei verschiedenen Gruppen voraussetzt. Die Gesellschaft muss die Bereitschaft signalisieren, Neues zuzulassen und aufzunehmen. Die Migranten auf der anderen Seite müssen den Willen zur Partizipation an der Aufnahmegesellschaft erkennen lassen. Gelungene Integration setzt Akzeptanz, Toleranz und Offenheit voraus.
Marion Kühn
Constructing Global Culture
A Historical Study of International Nongovernmental Organizations
Young Soo Kim
Multicultural Discourse in Korea
Yoo Seong Cheong
Multicultural Families in Korea and related Crime
Yong Chul Park
What is a Social Relation?
Reflections on the Limits of Vergesellschaftung
Joost van Loon
Urbane Geographien
Transkulturelle Identitäten im städtischen Raum
Zusammenfassung
Zuwanderung und Wanderungsbewegungen von Migrantinnen und Migranten werden in den meisten Ländern besonders in den Städten sichtbar. Diese Personengruppe verändert das Aussehen und die Lebensstrukturen in Stadtteilen aufgrund ihrer äußerst heterogenen Zusammensetzung. Daher sind aus geographischer Perspektive die Prozesse der Migration und Integration immer eng mit der Komponente des Raums verknüpft und können nicht unabhängig davon betrachtet werden.
Hans Hopfinger, Anke Breitung
Backmatter
Metadata
Title
Migration und Integration als transnationale Herausforderung
Editors
Klaus Stüwe
Eveline Hermannseder
Copyright Year
2016
Electronic ISBN
978-3-658-11645-3
Print ISBN
978-3-658-11644-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11645-3