Online-Bewerbungssysteme in der Personalbeschaffung

Mit der Einleitung wird zunächst die Problemstellung umrissen, die den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit bildet. Daraus werden die Zielsetzung(en) sowie die grundsätzliche Vorgehensweise abgeleitet. Mit wesentlichen Abgrenzungen der Arbeit wird das erste Kapitel abgeschlossen.

In Praxis wie Theorie findet sich ein uneinheitlicher Sprachgebrauch hinsichtlich der Personalbeschaffung. Daher werden im Anschluss zentrale begriffliche Grundlagen erörtert.¹

Zur Bearbeitung der vorliegenden Problemstellung des Personalmanagements wird die prozessorientierte Betriebswirtschaftslehre als Ausgangspunkt gewählt.¹ Um ein einheitliches Verständnis zu gewährleisten, sind zunächst zentrale Begriffsfelder dieser Grundlage zu erarbeiten. Im Anschluss wird das Vorgehen im Rahmen der Prozessentwicklung aufgearbeitet. Die Ausführungen dienen als Strukturierungsrahmen für die weitere Ausarbeitung und bieten generell wie für den Einzelfall Vorgehen, Methoden und Instrumente für die Entwicklung von Prozessen im Personalmanagement.

In der ersten Phase der Prozessentwicklung werden zunächst die Prozessidentifikation und -charakterisierung und damit die Begründung der Prozessauswahl behandelt. Zudem erfahren der Prozess der Personalbeschaffung sowie der fokussierte Geschäftsprozessbaustein der Online-Bewerbung und (Vor-) Auswahl eine erste Abgrenzung. Dazu sind auch die beteiligten Akteure zu identifizieren. Aus deren Anforderungen erfolgt, in Abgleich mit den Unternehmenszielen, die Herleitung der Prozessziele, womit die erste Phase der Prozessentwicklung abgeschlossen ist.

In der zweiten Phase wird der Zustand der (elektronischen) Personalbeschaffung erhoben und dokumentiert. Eine generelle Abbildung ist sinnvoll, da ein relativ homogenes Vorgehen in der Personalbeschaffung, insb. in der Bewerbung wie (Vor-) Auswahl, zu konstatieren ist.¹ Zu Grunde gelegt werden Sekundärdaten und Aussagen der Literatur zur Personalbeschaffung. Diese lässt sich einteilen in personalwirtschaftliche (Lehrbuch-) Literatur, Publikationen für Praktiker sowie psychologische Literatur.² Das Augenmerk liegt auf der deutschsprachigen Spezialliteratur, die durch Beiträge der deutsch- und englischsprachigen Wirtschaftspsychologie ergänzt wird.³ Liegen wenige Aussagen vor, wird fallweise auf deutschsprachige Praktikerliteratur zurückgegriffen. Dies trifft vorwiegend für die (Vor-) Auswahl zu.⁴ Trotz Einschränkungen sekundärer Meta-Datenanalysen,⁵ ist die synoptische Vorgehensweise geeignet, einen Überblick über die Ist-Situation zu ermöglichen.⁶ Die generelle Abbildung entbindet das einzelne Unternehmen nicht von der Notwendigkeit den Prozess einzelfallspezifisch aufzuarbeiten.

Vom Ist-Zustand ausgehend werden im folgenden Kapitel mit Blick auf die erarbeiteten Ziele und Erfolgsfaktoren Vorschläge für die Entwicklung des Geschäftsprozessbausteins der Online-Bewerbung und (Vor-) Auswahl entworfen. Dabei sei noch einmal auf die Priorität der leistungsbezogenen Perspektive hingewiesen.¹

Von der Implementierung und dauerhaften Führung des Prozesses hängt in der Praxis letztendlich der Erfolg ab. Daher werden im Folgenden wesentliche Aspekte der Implementierung und zentrale Punkte der Prozessführung aufgezeigt.¹ In Abgrenzung zu den Ausführungen in Kap. 4 wird auf personalspezifische (nicht prozessspezifische) Literatur zurückgegriffen. Betont werden soll, dass die Implementierung bereits in der Entwicklung adäquat zu berücksichtigen ist, mit der die Realisierung des Konzeptes steht oder fällt.