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1997 | Book

Organisation des Produktionsprozesses

Author: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Nedeß

Publisher: Vieweg+Teubner Verlag

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About this book

Das vorliegende Buch entstand aus einer spontanen Idee zu einem Experiment, über dessen Konsequenzen sich alle Beteiligten erst im Laufe der weiteren Entwicklung im klaren wurden. Die Idee stammte von einem Professor, der gerade dabei war, seine Vor­ lesung "Organisation des Produktionsprozesses" auf den Stand zu bringen, daß sie den neuesten Entwicklungen in einem turbulenten industriellen Umfeld gerecht wird. Hierin lag nicht nur eine Verpflichtung, sondern vielmehr eine Leidenschaft, jungen Studieren­ den der Ingenieurwissenschaft in einer Zeit der Rezession, des Personalabbaus in den Betrieben und einer vermeintlichen Perspektivlosigkeit in bezug auf den zukünftigen Arbeitsmarkt für Ingenieure Mut und Zuversicht zu vermitteln. Bekannt ist, daß der Lernerfolg von unterschiedlichen Faktoren abhängig ist, wobei die Visualisierung eine große Rolle spielt. Der größte Effekt wird der Selbsterarbeitung zugeschrieben. Daraus entstand die Überlegung, die studentische Aktivität nicht auf bloßes Mit­ schreiben der Vorlesung zu beschränken, sondern sie aktiv an der Erstellung eines (Lehr-) Buches auf der Grundlage einer Vorlesung zu beteiligen und sie damit gleich­ zeitig in eine für sie neue Erfahrung einzuführen, die zunehmend wichtiger wird, nämlich das Arbeiten in einem Projekt. Der Gedanke fand spontanes Interesse bei einigen Studenten der Fertigungstechnik an der Technischen Universität Hamburg­ Harburg, die somit die eigentlichen Autoren dieses Buches darstellen. Es sind: Olaf Rokitta, Detlef Schmidt, Stephan Thiesen und Andreas Warner. Tatsächlich war die Erstellung dieses Buches ein Lernerfolg für alle Beteiligten.

Table of Contents

Frontmatter
1. Produktion im Umbruch
Zusammenfassung
Die Unternehmensentwicklung in der Vergangenheit war im wesentlichen durch Wachstum gekennzeichnet. Damit läßt sich eine Bandbreite vom Einmannbetrieb bis zum Konzern aufspannen. Die Folge war eine zunehmende Unternehmensgliederung in funktionale Bereiche, wie z.B. Abteilungen und Gruppen. Dadurch konnten kleinere Einheiten mit einem höheren Spezialisierungsgrad gebildet werden, die sich traditionell in Abhängigkeit von ihrer Funktionalität den kaufmännischen und technischen Bereichen grob zuordnen (Bild 1.1).
Sven Meyer
2. Unternehmensorganisation
Zusammenfassung
Der vielschichtige Begriff der Organisation kann in bezug auf einen Industriebetrieb wie folgt definiert werden: Organisation umfaßt die formale Gestaltung der Elemente des Unternehmens und ihrer Beziehungen zueinander [31]. Mit der formalen Gestaltung der innerbetrieblichen Organisation befaßt sich das Kapitel Unternehmensorganisation. Unternehmensziele und die daraus abgeleiteten Unternehmensstrategien sind dabei von entscheidender Bedeutung. Sie stellen den Rahmen dar, in dem das Unternehmen gestaltet wird, und geben durch eine Zielsetzung dessen Entwicklungsrichtung vor. Ausgefüllt wird dieser Rahmen durch die betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation, die den Kern einer jeden betrieblichen Organisation bilden. Für diese Aufbau- und Ablauforganisation existieren mehrere „klassische“ Konzepte, die in den meisten Betrieben in dieser reinen Form jedoch nicht mehr vorkommen. Stattdessen finden sich eine Reihe neuer organisatorischer Konzepte, die auf Basis konventioneller Grundlagen gestaltet werden.
Jürgen Mallon, Andreas Warner
3. Management und Führung
Zusammenfassung
Weder der Begriff „Führung“ noch der Begriff „Management“ ist heute in der deutschen Literatur einheitlich definiert. Für die nachfolgenden Ausführungen treffen folgende Beschreibungen zu:
  • Führung ist eine personenbezogene Handlung, bei der einzelne Personen oder Personenmehrheiten (Führende) auf andere Personen (Geführte) einwirken, um diese zu einem zielentsprechenden Handeln zu veranlassen [14].
  • Management heißt: Menschen umweltbezogen in einem dynamischen Analyse-, Entscheidungs- und Kommunikationsverfahren so zu führen, daß Ziele durch planvolles, organisiertes und kontrolliertes Leisten erreicht werden [17].
Jürgen Mallon, Stephan Thiesen
4. Organisationsgestaltung
Zusammenfassung
Im Kapitel Unternehmensorganisation wurden die Begriffe Unternehmensziel und Unternehmenstrategie eingeführt und sowohl konventionelle als auch neuartige Konzepte der Unternehmensorganisation vorgestellt. Darauf aufbauend vermittelt das Kapitel Organisationsgestaltung, wie diese neueren Konzepte in eine bestehende Unternehmensorganisation implementiert, effizient genutzt und ständig weiterentwickelt werden können.
Sven Meyer, Andreas Warner
5. Qualitätsmanagement
Zusammenfassung
Neben dem Preis und der Lieferzeit ist die Qualität eine der wichtigsten Eigenschaften des Angebots für den Kunden. Während Preis und Liefertermin im Verlauf der Produktnutzung in Vergessenheit geraten, behält der Kunde die Qualität eines Produktes während der gesamten Nutzungsdauer vor Augen. Daher ist es für einen Industriebetrieb wichtig, die vom Kunden gewünschte Qualität seiner Produkte wirtschaftlich sicherzustellen. Der Begriff Qualität stammt von dem lateinischen „qualis“ ab, was „wie beschaffen“ bedeutet [18]. Die umgangssprachliche Verwendung dieses Begriffes ist unscharf. In der technischen Qualitätslehre ist der Begriff Qualität nach DIN 55 350 definiert:
Qualität ist die Beschaffenheit einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen [5].
Christian Hauer, Detlef Schmidt
6. Umweltmanagement
Zusammenfassung
Aufgrund von veränderten Umwelthaftungsgesetzen und Kundenforderungen nimmt der betriebliche Umweltschutz bzw. das Umweltmanagement eine zunehmend größere Rolle ein. Die Verantwortung eines Unternehmens gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt hat sich grundlegend geändert. Früher endete die Verantwortung der Firma an den Werksgrenzen. Heute werden die Systemgrenzen weiter gezogen und auch die Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigt [3, 10]. Es existieren vielfältige Beziehungen zwischen dem ökonomischen und dem ökologischen System, wodurch deutlich wird, daß sich beide Systeme gegenseitig beeinflussen (Bild 6.1). Das ökologische System wird stark durch den unerwünschten Output des ökonomischen Systems beeinflußt und kann sich nur zu einem gewissen Teil regenerieren. Weiterhin entnimmt das ökonomische System Bodenschätze, Luft, Wasser usw. aus dem ökologischen System und schwächt es somit zusätzlich [1,5].
Christian Hauer, Detlef Schmidt
7. Produktentwicklung und -beschreibung
Zusammenfassung
Ein Produkt durchläuft während seiner Lebensdauer einen bestimmten Zyklus, der sich von der Entwicklung des Erzeugnisses bis zu seiner Herausnahme aus dem Produktprogramm bzw. bis zu seiner Ablösung durch ein neues Produkt erstreckt. Eine umfassende Kenntnis der Produktlebenszyklen ist für das Unternehmen von großer Bedeutung, da sie die Grundlage für die Entwicklung von Strategien bilden [vgl. Kap. 2.2.3], deren Ziel es ist, neue oder signifikant verbesserte Produkte zu entwickeln und zu vermarkten (Produktinnovation), bereits auf dem Markt befindliche Produkte zu modifizieren (Produktvariation) oder bisherige Produkte aus dem Programm herauszunehmen (Produktelimination) [1].
Sven Meyer, Stephan Thiesen
8. Fertigung
Zusammenfassung
Die Fertigung ist der operative Betriebsbereich, in dem die im Vorfeld geplanten Maßnahmen in die Realität umgesetzt werden. Eine rationelle Erfüllung der Aufgabe, Einzelteile herzustellen und zu Endprodukten zusammenzufügen, bedarf der Kenntnis und Berücksichtigung der Interdependenzen mit anderen Betriebsbereichen. Dafür ist die Abstimmung der Material- und Informationsflüsse zwischen den Gliedern der Wertschöpfungskette notwendig. Entsprechend ihrer Aufgabe im Wertschöpfungsprozeß läßt sich die Fertigung in die Teilefertigung und die Montage unterteilen [14].
Dirk Scholz, Olaf Rokitta
9. Arbeitsvorbereitung
Zusammenfassung
Mit steigender Komplexität der Werkstücke und Fertigungsverfahren besteht die Forderung nach einer systematischen Vorbereitung der Arbeit. Die Arbeitsaufgabe muß geplant, festgelegt, gesteuert und überwacht werden. Diese Aufgaben können nur durch qualifiziertes Personal und effiziente Informationsträger mit organisiertem Informationsfluß bewerkstelligt werden. Dabei muß der ständige Wechsel der Betriebsbedingungen beachtet werden, um den Arbeitsprozeß auf wirtschaftliche Art durchführen zu können. Der menschlichen Arbeit wird ein Eigenwert beigemessen, der seinen Ausdruck in der Forderung nach Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse des Menschen bei der Gestaltung des Arbeitsprozesses findet.
Joachim Käselau, Olaf Rokitta
10. Materialwirtschaft
Zusammenfassung
Die Materialwirtschaft ist ein wichtiger Teil des Unternehmens, da im Materialbestand ein großer Teil des Vermögens gebunden ist. Etwa 30% dieses Vermögens sind im Maschinenbau in Form von Vorräten gebunden (Bild 10.1) [5, 9]. Die Kostenstruktur dieser Branche zeigt, daß ca. 45% der Kosten Materialkosten sind. Die in Verbindung mit dem Material anfallenden Kosten entstehen durch den Einkauf, die Lagerung und die Verwaltung der Materialien.
Joachim Käselau, Detlef Schmidt
Backmatter
Metadata
Title
Organisation des Produktionsprozesses
Author
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Nedeß
Copyright Year
1997
Publisher
Vieweg+Teubner Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-96364-2
Print ISBN
978-3-322-96365-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-96364-2