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2020 | OriginalPaper | Chapter

13. Sicherung des Alterskonsums durch Wohneigentum

Author : Oliver Arentz

Published in: Wohneigentum für breite Schichten der Bevölkerung

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Die Bildung von selbst genutztem Wohneigentum dient sowohl der Deckung des Wohnbedarfs als auch der Vermögensbildung. Selbstgenutztes Wohneigentum ist daher gleichzeitig Konsum- und Investitionsgut. Das in der selbst genutzten Immobilie gebundene Vermögen ist für viele Haushalte der größte Posten in der Vermögensbilanz. Im Gegensatz zu anderen Spar- und Anlageformen ist die Liquidität von Wohneigentum allerdings sehr gering. Insbesondere fehlt es in Deutschland bislang an standardisierten Produkten, die es Seniorenhaushalten ermöglichen, das in der selbst genutzten Immobilie gebundene Eigenkapital zu nutzen, ohne den Wohnort wechseln zu müssen. Eine Möglichkeit, die Liquidität im Alter zu erhöhen und gleichzeitig das Wohnrecht an der Immobilie zu erhalten, bieten sogenannte Immobilienverzehrprodukte, die insbesondere im angelsächsischen Raum verbreitet sind. Im Folgenden werden zunächst die Vorteile solcher Finanzmarktinstrumente für die Nachfrager beschrieben. Anschließend werden unterschiedliche Ausgestaltungsmöglichkeiten für Immobilienverzehrprodukte dargestellt. Darauf aufbauend werden mögliche angebotsseitige Hemmnisse diskutiert. Es folgt ein kurzer Überblick über die Märkte für Immobilienverzehrprodukte in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den USA. Abschließend werden mögliche Politikimplikationen erörtert.

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Footnotes
1
Die Angaben zu Vermögen und Immobilienwerten beziehen sich auf Deutsche Bundesbank 2019b.
 
2
Dass die Immobilienwerte im Durchschnitt für Haushalte mit Hypothek höher liegen als für Haushalte ohne, erscheint auf den ersten Blick nicht plausibel. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass insbesondere neue und entsprechend hochwertig ausgestattete Immobilien noch mit Hypotheken belastet sind, während Bestandsimmobilien tendenziell eher schuldenfrei sind.
 
3
Der Median gibt an, welcher Wert die Verteilung der Vermögenswerte genau in zwei Hälften teilt, d. h. 50 Prozent der betrachteten Haushalte haben ein Vermögen von weniger bzw. maximal dem Medianwert und 50 Prozent verfügen über ein Vermögen, das mindestens dem Median entspricht.
 
4
Vgl. Niehues und Schröder 2012.
 
5
Siehe auch den Beitrag von (Niehues und Stockhausen 2020) in diesem Sammelband.
 
6
Vgl. Institut für Finanzdienstleistungen 2017 und Deutsche Bundesbank 2019b.
 
7
Die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung stammen aus Statistisches Bundesamt 2017.
 
8
Vgl. Braun und Pfeiffer 2005.
 
9
In einer Umfrage der Bundesbank gaben 2017 gut 30 aller über 65-jährigen die Vorsorge gegen Notsituationen an, während nur gut 10 Prozent Kinder und Enkel nannten.
 
10
Vgl. zu den Pflegeprävalenzen Schwinger et al. 2017.
 
11
Vgl. Kochskämper 2018.
 
12
Zur allgemeinen Entwicklung der Lebensverhältnisse im Alter siehe Kochskämper und Niehues 2017.
 
13
Für Prognosen zur zukünftigen Entwicklung von Beitragssatz, Steuerzuschüssen und Sicherungsniveau siehe Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage 2018, S. 53 ff.
 
14
Eine ausführliche Darstellung unterschiedlicher Formen der Nutzung von Immobilienvermögen im Alter findet sich in Arentz 2010 und den dort angegebenen Quellen.
 
15
Ausführlich zu Umkehrhypotheken Schneider 2009.
 
16
Bei Mietkauf-Modellen erhält der Senior ein Dauermietrecht. Allerdings muss er hierfür Miete zahlen. Im Barwert sollten sich die Zahlungsströme zwischen Mietkauf- und Leibrenten-Modellen daher nicht substanziell unterscheiden.
 
17
Die Darstellung folgt in diesem Kapitel Arentz 2010 und den dort angegeben Quellen.
 
18
Vgl. Mitchell und McCarthy 2002.
 
19
Siehe auch Bauer 2005.
 
20
Vgl. Arentz 2010, S. 153–154.
 
21
Vgl. Deutsche Bundesbank 2019a.
 
22
Vgl. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage 2018, S. 335.
 
23
Vgl. Miceli und Sirmans 1994.
 
24
Vgl. Greenspan und Kennedy 2008.
 
25
Ein ähnliches Vorgehen findet sich bei Schneider 2009, S. 116–118.
 
26
Die Kapitalkosten können im einfachen Modell auch den Wert des Wohnrechts und sonstige Risiken abbilden.
 
27
Statt des Mittelwerts wird auf den Median abgestellt, da dieser für einkommensarme Haushalte die Höhe des Immobilienvermögens besser repräsentieren dürfte.
 
28
Eine Beschreibung der Selektionseffekte findet sich im Abschn. 4.1.
 
29
Siehe z. B. Wenig 2016 und Institut für Finanzdienstleistungen 2017, S. 119.
 
30
Siehe z. B. „Der angebliche Boom bei der Immobilienverrentung 2018“. Demnach dürften die Abschlüsse aller Anbieter im niedrigen dreistelligen Bereich liegen.
 
31
Vgl. Schneider, S. 64–67.
 
32
Vgl. Equity Release Council 2018.
 
33
Vgl. Institut für Finanzdienstleistungen 2017, 131 ff.
 
34
Vgl. Schneider, S. 49–55.
 
35
Vgl. Szymanoski 1994.
 
36
Vgl. Arentz 2010, S. 168–169.
 
37
Vgl. Perl 2017.
 
38
Eine umfangreiche Analyse europäischer Marktpotenziale und daraus abgeleitete Empfehlungen bietet Institut für Finanzdienstleistungen 2017.
 
39
Vgl. auch Moscarola et al. 2015; Institut für Finanzdienstleistungen 2017.
 
40
Weitere Anregungen zur Förderung von Wohneigentum finden sich in Kap. 5 dieses Sammelbands.
 
Literature
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Metadata
Title
Sicherung des Alterskonsums durch Wohneigentum
Author
Oliver Arentz
Copyright Year
2020
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61287-3_13