2004 | OriginalPaper | Chapter
Staatstätigkeit im europäischen Mehrebenensystem - Der Beitrag der Policy-Forschung zur Analyse von EU-governance-Prozessen
Author : Roland Sturm
Published in: Staatsentwicklung und Policyforschung
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Included in: Professional Book Archive
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Zwei Kerngedanken sind zentral mit der Policy-Forschung verbunden. Zum einen die Vorstellung eines politischen Raumes, innerhalb dessen politisch gestaltet werden kann. Dies war traditionell vor allem der Nationalstaat (im Englischen deshalb auch der Begriff „public policy“). Mit der Entwicklung der EU zu einer europäischen Polity, die auch, aber eben nicht nur, mit nationalstaatlichen Charakteristika ausgestattet ist, und insofern eine neue Qualität des politischen Raumbezuges darstellt, ist es plausibel geworden, das Instrumentarium der Policy-Analyse auch für die Erforschung von politischen Entscheidungsprozessen auf EU-Ebene zu nutzen. Umstritten und stetem Wandel unterworfen, sowohl in der Tagespolitik als auch in der Forschung, ist im Bezug auf die EU die Balance zwischen intergouvernementalen und supranationalen Elementen des Regierens. Die Forschung definiert diese unterschiedlichen Qualitäten des Regierens auch als Schnittstelle der politikwissenschaftlichen Subdisziplinen „Internationale Beziehungen“ und „Analyse von Regierungssystemen“ (comparative politics) mit einer Reihe von Folgen für die Theoriebildung (u. a. Hix 1994).