Um innerstädtische Flächen wie Baulücken und Brachflächen zu nutzen und um den Wohnungsbau dort voranzubringen, wo der Bedarf besonders groß ist, setzen acht Städte zukünftig Innenentwicklungsmanager ein. Bei diesem neuartigen Ansatz handelt es sich um ein Modellvorhaben im Rahmen des Programms "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau". Die Städte Aalen, Berlin, Hamburg-Altona, Ludwigsfelde, Offenburg, Regensburg, Solingen und Trier werden dabei nicht nur vom Bundesbauministerium und dem BBSR finanziell unterstützt, sie erhalten zusätzlich auch fachliche Beratung.
In der Einleitung des Springer-essentials "Nachbarrecht im Bauwesen" heißt es zur Wohnraumsituation in Großstädten beispielsweise: "Aufgrund des vor allem in Großstädten bestehenden Wohnungsmangels werden verstärkt Bauvorhaben in Baulücken oder in Form einer Erhöhung von Bestandsimmobilien in Angriff genommen. Die Stadt wird verdichtet." Dass mit der Bebauung auf das ungeplante Gemeindegebiet auch viele rechtliche Aspekte zu beachten sind, wird im Kapitel "Bauplanungsrecht" des Springer-Fachbuchs "Immobilienwirtschaftslehre – Recht" erläutert.
Einsatz von Innenentwicklungsmanagern
Und im Kapitel "Experimentelle Kultur und die Governance des Nichtwissens" des Springer-Fachbuchs "Die Experimentalstadt" werden mit Brachen zusammenhängende Umwelt- und Gesundheitsprobleme besprochen. So schreibt Autor Matthias Groß beispielsweise: "Als Altlasten werden Ansammlungen von Schadstoffen in Boden und Grundwasser bezeichnet, die durch Industrieablagerungen oder Betriebsunfälle seit Beginn der Industrialisierung entstanden sind. Die Problematik dieser Stoffkonzentrationen wurde in allen Industrieländern seit Ende der 1970er-Jahre im Zusammenhang mit der Umnutzung von Industriebrachen und Deponien als Wohnbauland deutlich." Dieses Problem sei Insbesondere in Großstädten weiterhin vorhanden, so Groß.
Laut dem BBSR sind es vor allem fehlende Informationen darüber, wie Flächen nutzbar gemacht werden können, die eine Erschließung der Flächenpotenziale für den Wohnungsbau verhindern. Zudem würden den Kommunalverwaltungen Ressourcen und ein aktives Flächenmanagement fehlen, das Grundstückseigentümer und Investoren systematisch einbezieht.
Um hier entgegenzuwirken, empfiehlt das Institut unter anderem die Installation von "Innenentwicklungsmanagern für den Wohnungsbau". Die Manager könnten die Potenziale für die Innenentwicklung analysieren, Eigentümer und Investoren ansprechen und zentrale Ansprechpartner der Stadtverwaltungen werden. Außerdem könnten sie moderierend eingreifen, wenn über die Nutzung der Flächen für den Wohnungsbau verhandelt wird.