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2023 | Book

Stochastik für Einsteiger

Eine Einführung in die faszinierende Welt des Zufalls

Author: Norbert Henze

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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About this book

Dieses Lehrbuch liefert einen verständnisorientierten Einstieg in die Stochastik und versetzt Sie in die Lage, kompetent „mitreden“ zu können.

Der inhaltliche Umfang deckt den Stoff ab, der in einer einführenden Stochastik-Veranstaltung in einem Bachelor-Studiengang vermittelt werden kann. Mathematiklehrkräfte an Gymnasien, Studierende der Mathematik oder Mathematik-affiner Fächer sowie Quereinsteigende aus Industrie oder Wirtschaft erhalten somit den nötigen Einblick in die faszinierende Welt des Zufalls.

Das Buch enthält klar definierte Lernziele, entsprechende Lernzielkontrollen am Ende der Kapitel sowie ein ausführliches Stichwortverzeichnis und eignet sich daher sehr gut zum Selbststudium und als Vorlesungsbegleitung. Mehr als 280 Übungsaufgaben mit Lösungen sowie mehr als 160 per QR-Code verlinkte Videos runden das Lernangebot ab; im YouTube-Kanal „Stochastikclips“ des Autors finden sich weitere Videos, die den Text gut ergänzen.

Für die 14. Auflage wurden 265 Flashcards zum Buch ergänzt. Diese sind in der Springer-Nature-Flashcards-App verfügbar und erlauben eine Überprüfung des individuellen Lernerfolgs in Hinblick auf die Lernziele. Im Buch wurden darüber hinaus kleinere Korrekturen und Überarbeitungen vorgenommen.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Stochastische Vorgänge, Ergebnismengen

In der Stochastik werden die Ergebnisse eines stochastischen Vorgangs durch eine Menge beschrieben, die Grundraum oder Ergebnismenge genannt wird. Ein solcher Vorgang kann ein ideales Zufallsexperiment sein, das unter festgelegten, gleichen Bedingungen prinzipiell beliebig oft in unabhängiger Folge durchgeführt werden kann. Die Ergebnisse von Zufallsexperimenten, die aus hintereinander ausgeführten Einzelexperimenten bestehen, lassen sich durch Tupel modellieren.

Norbert Henze
Kapitel 2. Ereignisse

Bei einem stochastischen Vorgang interessiert oft nur, ob dessen Ausgang zu einer gewissen Menge von Ergebnissen gehört. Auf diese Weise entstehen Ereignisse als Teilmengen eines Grundraums. Der Grundraum und die leere Menge bilden das sichere bzw. das unmögliche Ereignis. Ereignisse kann man mengentheoretisch miteinander Verknüpfen und erhält so neue Ereignisse. Disjunkte Ereignisse können nicht zugleich eintreten.

Norbert Henze
Kapitel 3. Zufallsvariablen

In diesem Kapitel lernen wir Zufallsvariablen als natürliche Darstellungsmittel für Ereignisse kennen. Eine Zufallsvariable ist eine Abbildung, die jedem Element des Grundraums eine reelle Zahl zuordnet. Besondere Bedeutung besitzen Indikatorvariablen, die nur die Werte 0 und 1 annehmen und anzeigen, ob ein Ereignis eintritt oder nicht. Indikatorsummen geben an, wie viele von gegebenen Ereignissen eintreten.

Norbert Henze
Kapitel 4. Relative Häufigkeiten

Die um einen unbekannten Wert. Die Eigenschaft relativer Häufigkeiten als Funktion der Ereignisse dienen zur Motivation der axiomatischen Eigenschaften von Wahrscheinlichkeiten relative Häufigkeit des Eintretens einer Ereignisses A unter gleichen, sich gegenseitig nicht beeinflussenden Bedingungen gibt Informationen über die Aussicht des Eintretens von A in einem zukünftigen Versuch. Relative Häufigkeiten die stabilisieren sich bei wachsender Versuchsanzahl erfahrungsgemäß.

Norbert Henze
Kapitel 5. Grundbegriffe der deskriptiven Statistik

In diesem Kapitel führen wir Grundbegriffe der beschreibenden Statistik wie Grundgesamtheit, Stichprobe, Merkmal, Stab- und Kreisdiagramm, Histogramm, Stamm- und Blatt-Darstellung und Boxplot ein. Außerdem diskutieren wir Lagemaße wie arithmetisches Mittel und Quantile sowie Streuungsmaße wie Varianz, Standardabweichung, Quartilsabstand und Median-Abweichung.

Norbert Henze
Kapitel 6. Endliche Wahrscheinlichkeitsräume

In diesem Kapitel wird das Kolmogorovsche Axiomensystem für den Fall endlicher Grundräume vorgestellt und der Begriff der Wahrscheinlichkeit formal-logisch definiert. Aus dem Axiomensystem resultierende Regeln wie die Monotonie oder die Subadditivität eines Wahrscheinlichkeitsmaßes und Additionsgesetz bilden das kleine Einmaleins im Umgang mit Wahrscheinlichkeiten. Außerdem stellen wir die Verteilung einer Zufallsvariablen als weiteren Grundbegriff der Stochastik vor.

Norbert Henze
Kapitel 7. Laplace-Modelle

Es gibt zahlreiche stochastische Vorgänge mit endlich vielen Ausgängen, bei denen man alle Ausgänge als gleich wahrscheinlich ansehen würde. Die Modellierung solcher Vorgänge erfolgt mit Hilfe eines Laplaceschen Wahrscheinlichkeitsraums. Ein klassischer Irrtum von Leibniz im Zusammenhang mit dem zweifachen Würfelwurf und Fehlvorstellungen beim Drei-Türen-Problem zeigen, dass man mit der vorschnellen Annahme eines Laplace-Modells vorsichtig sein muss.

Norbert Henze
Kapitel 8. Elemente der Kombinatorik

Erscheint in einer Situation ein Laplace-Modell angemessen, so ergibt sich die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses A als Quotient der für A günstigen Fälle und der insgesamt möglichen Fälle. Somit entsteht zwangsläufig das Problem, die Anzahl der Elemente einer Menge bestimmen und damit Grundkenntnisse der Kombinatorik erwerben zu müssen. In diesem Kapitel werden die Grundformeln der Kombinatorik für Permutationen und Kombinationen mit und ohne Wiederholung vorgestellt. Als Anwendung ergibt sich eine schnelle Lösung des klassischen Stimmzettelproblems mit Hilfe des Spiegelungsprinzips.

Norbert Henze
Kapitel 9. Urnen- und Fächer-Modelle

Viele stochastische Vorgänge lassen sich durch Urnen- oder Fächer-Modelle beschreiben, wodurch alle unwesentlichen Aspekte der ursprünglichen Fragestellung wegfallen. In diesem Kapitel werden jeweils vier Urnen- und Fächer-Modelle vorgestellt und die zugehörigen Ergebnisräume präzisiert. Beim Urnenmodell entstehen die vier Teilmodelle, indem man danach unterscheidet, ob das Ziehen mit oder ohne Zurücklegen erfolgt und ob die Reihenfolge der Ziehungen beachtet wird oder nicht. Fächer-Modelle gliedern sich danach auf, ob die Teilchen unterscheidbar sind oder nicht und Mehrfachbesetzungen erlaubt sind oder nicht.

Norbert Henze
Kapitel 10. Das Paradoxon der ersten Kollision

Ausgehend von einem Artikel in der Tagespresse wird die erste Gewinnreihenwiederholung im Deutschen Lotto 6 aus 49 zum Anlass genommen, das der Intuition zuwider laufende Phänomen der frühen ersten Kollision in einem Fächer-Modell zu studieren. Ein Grenzwertsatz zeigt, dass die Anzahl der Teilchen, die nötig sind, bis zum ersten Mal ein Teilchen in ein bereits besetztes Fach fällt, mit der Wurzel der Anzahl der Fächer wächst.

Norbert Henze
Kapitel 11. Die Formel des Ein- und Ausschließens

In diesem Kapitel wird eine Formel zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen vorgestellt, die unter verschieden Namen wie Formel des Ein- und Ausschließens, Formel von Poincaré-Sylvester oder Allgemeines Additionsgesetz bekannt ist. Sie erlaubt es, Wahrscheinlichkeiten der Vereinigung von Ereignissen mit Hilfe der Wahrscheinlichkeiten von Durchschnitten dieser Ereignisse auszudrücken. Als Anwendung ergibt sich eine schnelle Lösung des Rencontre-Problems, das auch als Problem der vertauschten Briefe bekannt ist.

Norbert Henze
Kapitel 12. Der Erwartungswert

Dieses Kapitel stellt mit dem Erwartungswert einen Grundbegriff der Stochastik vor. Der Erwartungswert einer Verteilung kann physikalisch als Schwerpunkt interpretiert werden. Die Erwartungswertbildung verhält sich additiv gegenüber der Addition von Zufallsvariablen, und der Erwartungswert der Indikatorfunktion eines Ereignisses ist die Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses. Hiermit erhält man zum Beispiel den Erwartungswert einer Zählvariablen, ohne deren Verteilung kennen zu müssen. Es zeigt sich, dass der Erwartungswert der Anzahl der Rekorde in einer rein zufälligen Permutation der Zahlen $$1, 2, \ldots , n$$ 1 , 2 , … , n logarithmisch mit n wächst.

Norbert Henze
Kapitel 13. Stichprobenentnahme: Die hypergeometrische Verteilung

Zieht man n mal rein zufällig mit Zurücklegen aus einer Urne, die r rote und s schwarze Kugeln enthält, so besitzt die Anzahl der gezogenen roten Kugeln eine hypergeometrische Verteilung. Deutet man die roten Kugeln als defekte und die schwarzen als intakte Exemplare in einer Warenlieferung, so wird klar, dass die hypergeometrische Verteilung eine grundlegende Bedeutung für die statistische Qualitätskontrolle besitzt. In diesem Kapitel wird die hypergeometrische Verteilung ausführlich beleuchtet.

Norbert Henze
Kapitel 15. Bedingte Wahrscheinlichkeiten

ln diesem Kapitel werden bedingte Wahrscheinlichkeiten über relative Häufigkeiten motiviert und ausführlich studiert. Hauptergebnisse sind die Formel von der totalen Wahrscheinlichkeit und die Bayes-Formel. Es zeigt sich, dass Übergangswahrscheinlichkeiten in mehrstufigen stochastischen Vorgängen bedingte Wahrscheinlichkeiten sind. Zahlreiche Beispiele und paradoxe Phänomene wie das Simpson-Paradoxon und die kontraintuitive hohe Rate falsch positiver Fälle bei Bluttests zeigen die Schwierigkeiten mit dem Begriff der bedingten Wahrscheinlichkeit auf.

Norbert Henze
Kapitel 16. Stochastische Unabhängigkeit

Zentrales Thema dieses Kapitels ist die stochastische Unabhängigkeit von Ereignissen. Nach einer Motivation der Begriffsbildung wird die Unabhängigkeit von n Ereignissen definiert, und es werden die wichtigsten Folgerungen aus dieser Definition gezogen. Als Beispielklasse für unabhängige Ereignisse stellen sich mehrstufige Vorgänge heraus, bei denen die Übergangswahrscheinlichkeiten nicht von der Vergangenheit abhängen. In diesem Fall sind Ereignisse, die sich auf unterschiedliche Teilvorgänge beziehen, unabhängig. Einige instruktive Beispiele verdeutlichen die Schwierigkeiten im Umgang mit diesem Grundbegriff der Stochastik.

Norbert Henze
Kapitel 17. Gemeinsame Verteilung von Zufallsvariablen

In diesem Kapitel lernen wir die gemeinsame Verteilung mehrerer Zufallsvariablen kennen. Aus der gemeinsamen Verteilung erhält man die Verteilungen der einzelnen Zufallsvariablen durch Marginalverteilungsbildung. Die Marginalverteilungen legen die gemeinsame Verteilung im Allgemeinen nicht fest. Zufallsvariablen sind stochastisch unabhängig, wenn die durch sie beschriebenen Ereignisse stochastisch unabhängig sind. Nach der Multiplikationsformel für Erwartungswerte ist der Erwartungswert eines Produktes stochastisch unabhängiger Zufallsvariablen gleich dem Produkt der einzelnen Erwartungswerte.

Norbert Henze
Kapitel 18. Die Binomialverteilung und die Multinomialverteilung

Dieses Kapitel behandelt mit der Binomialverteilung und der Multinomialverteilung zwei grundlegende Verteilungsgesetze der Stochastik. Beide treten in natürlicher Weise bei Zählvorgängen in unabhängigen und gleichartigen Experimenten auf. Eine Zufallsvariable mit der Binomialverteilung $$\textrm{Bin}(n,p)$$ Bin ( n , p ) zählt die Zahl der Treffer in einer Bernoulli-Kette der Länge n mit Trefferwahrscheinlichkeit p. Die Multinomialverteilung ist die gemeinsame Verteilung von Trefferanzahlen, wenn n unabhängige gleichartige Experimente durchgeführt werden, die jeweils s verschiedene Ausgänge besitzen.

Norbert Henze
Kapitel 19. Pseudozufallszahlen und Simulation

Bausteine für die stochastische Simulation sind gleichverteilte Pseudozufallszahlen, die von Pseudozufallszahlengeneratoren erzeugt werden. Solche Generatoren versuchen, für einen großen Wert von m die diskrete Gleichverteilung auf den Werten $$0/m, 1/m,\ldots , (m-1)/m$$ 0 / m , 1 / m , … , ( m - 1 ) / m zu simulieren. In diesem Kapitel wird mit dem linearen Kongruenzgenerator ein häufig verwendeter Zufallszahlengenerator vorgestellt. Eine prinzipielle Schwäche linearer Kongruenzgeneratoren ist deren Gitterstruktur. Die Ausführungen des Kapitels sollten zu einem vorsichtigen Umgang mit Zufallsgeneratoren mahnen.

Norbert Henze
Kapitel 20. Die Varianz

Die Varianz einer Zufallsvariablen X ist der Erwartungswert der quadrierten Abweichung von X um den Erwartungswert von X. Die Varianz kann physikalisch als Trägheitsmoment gedeutet werden. Jede Zufallsvariable mit positiver Varianz kann standardisiert werden, indem man den Erwartungswert subtrahiert und dann durch die Standardabweichung, also durch die Wurzel aus der Varianz, dividiert. Durch die Tschebyschow-Ungleichung lässt sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Zufallsvariable betragsmäßig um einen Mindestwert vom Erwartungswert unterscheidet, mit Hilfe der Varianz nach oben abschätzen.

Norbert Henze
Kapitel 21. Kovarianz und Korrelation

Dieses Kapitel behandelt mit der Kovarianz und der Korrelation zwei weitere Grundbegriffe der Stochastik. Stochastisch unabhängige Zufallsvariablen sind unkorreliert, sie haben also die Kovarianz Null. Der Korrelationskoeffizient entsteht, indem man die Kovarianz zweier Zufallsvariablen X und Y durch das Produkt der Standardabweichungen von X und Y teilt. Er tritt auch im Zusammenhang mit einem Optimierungsproblem auf, bei dem eine Zufallsvariable durch eine affine Funktion einer anderen bestmöglich im Sinne der mittleren quadratischen Abweichung vorhergesagt werden soll. Das Quadrat des Korrelationskoeffizienten ist höchstens Eins. Das empirische Analogon des Korrelationskoeffizienten ist der bei der Methode der kleinsten Quadrate entstehende empirische Korrelationskoeffizient.

Norbert Henze
Kapitel 22. Diskrete Wahrscheinlichkeitsräume

In diesem Kapitel erfolgt eine Erweiterung der bisherigen Theorie auf abzählbar-unendliche Ergebnisräume. Die Notwendigkeit für eine solche Erweiterung wird schon bei einfachen Wartezeitproblemen deutlich. In der Definition des Wahrscheinlichkeitsraums tritt jetzt das Axiom der Sigma-Addititivität auf. Die Existenz allgemeiner diskreter Wahrscheinlichkeitsräume wird durch den großen Umordnungssatz für Reihen garantiert. Wichtige unendliche Reihen, die bei diskreten Verteilungen zum Tragen kommen, sind die Exponentialreihe, die geometrische Reihe und die Binomialreihe.

Norbert Henze
Kapitel 23. Wartezeitprobleme

Dieses Kapitel ist verschiedenen Wartezeitproblemen gewidmet. Eine Zufallsvariable mit geometrischer Verteilung G(p) beschreibt die Anzahl der Nieten vor dem ersten Treffer in einer Bernoulli-Kette mit Trefferwahrscheinlichkeit p. In Verallgemeinerung dazu entsteht die negative Binomialverteilung Nb(r, p). wenn die Anzahl der Nieten vor dem r-ten Treffer gezählt wird. Beim Sammlerproblem werden in unabhängiger Folge solange Teilchen in Fächer verteilt, bis jedes Fach mindestens ein Teilchen enthält. Die Verteilung der Anzahl hierfür benötigten Teilchen ergibt sich mit Hilfe der Formel des Ein- und Ausschließens.

Norbert Henze
Kapitel 24. Die Poisson-Verteilung

Die Poisson-Verteilung ist ein weiteres wichtiges Verteilungsgesetz der Stochastik. Sie entsteht als Approximation der Binomialverteilung $$\textrm{Bin}(n,p)$$ Bin ( n , p ) bei großem n und kleinen p. Wie das klassische Rutherford-Geiger-Experiment zeigt, tritt sie insbesondere bei spontanen Phänomenen auf. Bei der Poisson-Verteilung sind Erwartungswert und Varianz identisch, und die Summe zweier unabhängiger Poisson-verteilter Zufallsvariablen ist ebenfalls Poisson-verteilt.

Norbert Henze
Kapitel 25. Erzeugende Funktionen

In diesem Kapitel lernen wir erzeugende Funktionen als ein häufig verwendetes Hilfsmittel zur Lösung kombinatorischer Probleme kennen. In der Stochastik treten erzeugende Funktionen bei der Untersuchung $$\mathbb {N}_0$$ N 0 -wertiger Zufallsvariablen auf.

Norbert Henze
Kapitel 26. Bedingte Erwartungswerte und bedingte Verteilungen

In diesem Kapitel lernen wir mit bedingten Erwartungswerten und bedingten Verteilungen zwei weitere wichtige Konzepte der Stochastik kennen. Bedingte Erwartungswerte bilden die Grundlage vieler stochastischer Prozesse und besitzen auch für die Statistik große Bedeutung.

Norbert Henze
Kapitel 27. Das schwache Gesetz großer Zahlen

In Kap. 6 haben wir die Erfahrungstatsache des empirischen Gesetzes über die Stabilisierung relativer Häufigkeiten benutzt, um die axiomatischen Eigenschaften von Wahrscheinlichkeiten als mathematische Objekte zu motivieren (vgl. die Diskussion nach Definition 6.1). In gleicher Weise wurde in Kap. 12 die Definition des Erwartungswertes einer Zufallsvariablen über die auf lange Sicht erwartete Auszahlung pro Spiel motiviert. Im Gegensatz dazu geht das schwache Gesetz großer Zahlen vom axiomatischen Wahrscheinlichkeitsbegriff aus.

Norbert Henze
Kapitel 28. Zentraler Grenzwertsatz

Zentrale Grenzwertsätze gehören zu den schönsten und im Hinblick auf statistische Fragestellungen wichtigsten Resultaten der Wahrscheinlichkeitstheorie. In diesem Kapitel geht es hauptsächlich um den zentralen Grenzwertsatz von de Moivre-Laplace. Nach diesem Satz nähert sich die Verteilung einer Zufallsvariablen mit der Binomialverteilung $$\textrm{Bin}(n,p)$$ Bin ( n , p ) nach Standardisierung beim Grenzübergang n gegen Unendlich immer mehr der Standardnormalverteilung an.

Norbert Henze
Kapitel 29. Parameterschätzung, Konfidenzbereiche

In diesem Kapitel lernen wir mit Punkt-Schätzern und Konfidenzbereichen wichtige Verfahren der schließenden Statistik kennen. Richtschnur wird dabei die Schätzung der unbekannten Erfolgswahrscheinlichkeit bei Bernoulli-Folgen sein. Wichtige Konzepte sind das Maximum-Likelihood-Schätzprinzip sowie die mittlere quadratische Abweichung und die Verzerrung von Schätzern. Konfidenzbereiche sind Schätzverfahren, bei denen zufallsabhängige Intervalle unbekannte Parameter mit einer vorgeschriebenen Mindeswahrscheinlichkeit enthalten.

Norbert Henze
Kapitel 30. Statistische Tests

In diesem Kapitel geht es um das Testen von Hypothesen. Grundbegriffe sind Hypothese und Alternative, nichtrandomisierter Test, Prüfgröße, kritischer Wert, Fehler erster und zweiter Art, Test zum Niveau alpha und Gütefunktion. Ausführlich behandelt werden der ein- und zweiseitige Binomialtest. Weitere Themen sind der p-Wert sowie der unter anderem von Finanzämtern routinemäßig eingesetzte Chi-Quadrat-Test. Das Kapitel thematisiert auch typische Fehler im Umgang mit Tests.

Norbert Henze
Kapitel 31. Allgemeine Modelle

In diesem Kapitel lernen das Konzept eines allgemeinen Wahrscheinlichkeitsraumes und damit das Axiomensystem von Kolmogorov kennen. Damit einher gehen technische Bedingungen wie die Messbarkeit von Zufallsvariablen als Abbildungen auf einem Grundraum. Wichtige Begriffe sind Verteilungsfunktion und Verteilung einer Zufallsvariablen. Grundlegende Klassen von Verteilungen sind diskrete sowie (absolut) stetige Verteilungen. Bei letzteren spielt die Wahrscheinlichkeitsdichte eine zentrale Rolle. Die Cantor-Verteilung zeigt, dass nicht jede stetige Verteilungsfunktion eine Dichte besitzen muss.

Norbert Henze
Kapitel 32. Stetige Verteilungen, Kenngrößen

In diesem Kapitel lernen wir wichtige stetige Verteilungen und deren Anwendungsfelder kennen. Grundlegende Kenngrößen sind auch hier Erwartungswert, Varianz und Standardabweichung, die völlig analog zur Vorgehensweise bei diskreten Verteilungen eingeführt werden. Schließlich definieren wir das p-Quantil einer Verteilung als theoretisches Gegenstück zum empirischen p-Quantil einer Datenreihe und zeigen, wie man mithilfe der Quantiltransformation Pseudozufallszahlen nach beliebigen Verteilungen erzeugen kann.

Norbert Henze
Kapitel 33. Mehrdimensionale stetige Verteilungen

Auf Kap. 17 und Kap. 21 aufbauend werden im Folgenden gemeinsame Verteilungen mehrerer Zufallsvariablen eingeführt. Zentrale Begriffe sind gemeinsame und marginale Dichte, Unabhängigkeit, Faltungsformel sowie Kovarianz und Korrelation. Der Einfachheit halber behandeln wir zunächst den Fall zweier Zufallsvariablen.

Norbert Henze
Kapitel 34. Statistische Verfahren bei stetigen Merkmalen

Wir greifen jetzt die in Kap. 29 und Kap. 30 behandelten Fragestellungen wieder auf und betrachten Schätz- und Testverfahren, bei denen die zu analysierenden Daten als Realisierungen stetiger Zufallsvariablen angenommen werden. Grundlegende Begriffsbildungen wie Konfidenzbereich, Test, Fehler erster und zweiter Art, Signifikanzniveau und Gütefunktion werden aus Kap. 29 und Kap. 30 als bekannt vorausgesetzt. Behandelt werden sowohl nichtparametrische Verfahren wie der Vorzeichentest, Konfidenzbereiche für den Median und der Wilcoxon-Rangsummentest als auch klassische Verfahren wie der Gauß- und der t-Test, bei denen eine Normalverteilung zugrundegelegt wird.

Norbert Henze
Backmatter
Metadata
Title
Stochastik für Einsteiger
Author
Norbert Henze
Copyright Year
2023
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-67729-2
Print ISBN
978-3-662-67728-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-67729-2