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07-07-2023 | Wirtschaftsförderung | Infografik | Article

Licht und Schatten bei der Innovationsförderung in Deutschland

Author: Thomas Siebel

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In Innovationsprojekten bekommen deutsche KMUs maximal 25 % der Personalkosten erstattet. Ayming kritisiert den hohen Antragsaufwand, lobt aber auch die Förderung bereits begonnener Projekte und der Forschung im Ausland.

In der Marktstudie The Benchmark 2023 hat das Beratungsunternehmen Ayming die Innovationsförderung in 25 Ländern untersucht und einander gegenübergestellt. Danach erhalten Unternehmen in Deutschland höchstens 25 % der Personalkosten  für ein Innovationsprojekt erstattet, was laut Ayming im internationalen Vergleich "nicht besonders hoch" sei. Zudem sei es auch "nicht gerade einfach", an diese Förderung zu gelangen.

Grundlage für den Vergleich ist das deutsche Forschungszulagengesetzt (FZulG) aus dem Jahr 2020, das Unternehmen einen Steuerabzug in Höhe von 25 % der förderfähigen Kosten – Personalkosten und 60 % der Kosten für Auftragsforschung – bietet sowie "sinnvolle Annahmen" über wichtige Forschungsprogramme in den anderen betrachteten Ländern. In Deutschland ist die Förderung dabei auf maximal 1 Million Euro pro Unternehmensgruppe begrenzt.

Unternehmen müssen nicht auf Bürokratie warten

Danach erhalten Unternehmen in Portugal nahezu 50 % ihrer Ausgaben zurück, in Frankreich sind es 30 % ­– und zwar mit einem im Vergleich zum deutschen System geringeren Aufwand. In der Schweiz können Unternehmen laut Ayming zudem vergleichsweise einfach von einer reduzierten Steuerlast profitieren. Insgesamt sei es in Frankreich, Großbritannien, der Schweiz oder den USA weitaus einfacher, einen Antrag auf Förderung bewilligt zu bekommen.

Andererseits hebt Ayming aber auch die Vorzüge der Innovationsförderung in Deutschland hervor. So unterscheidet Deutschland bei der Förderung nicht nach der Unternehmensgröße, wovon insbesondere Start-ups und kleine Unternehmen profitierten. Zudem wird teilweise auch Forschung im Ausland staatlich gefördert, was in etlichen der untersuchten Ländern nicht der Fall sei.

Ein weiterer wichtiger, oftmals aber unterschätzter Aspekt sei, dass bereits begonnene oder sogar schon abgeschlossene Projekte bis zu vier Jahre rückwirkend gefördert würden. Durch die nachträgliche Förderung könnten Unternehmen sofort mit der Entwicklung neuer Prozesse, Software oder Produkte beginnen, ohne auf die Bürokratie warten zu müssen. Lediglich Polen mit fünf Jahren und Italien mit sechs Jahren rückwirkender Förderungen seien hier noch großzügiger.

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