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2013 | OriginalPaper | Chapter

3. Wissenschaft: Aus Daten lernen

Author : Uwe Saint-Mont

Published in: Die Macht der Daten

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

In diesem Kapitel gehen wir weit über die grundlegende Erhebung, Verwaltung und Interpretation von Daten hinaus. Daten dienen ab nun als Fundament bzw. Kernelement weit reichender, zuweilen recht ambitionierter Organisationen und Systeme. Die zentrale Frage wird dabei wieder sein, wie man an valide Daten herankommt und diese dann effizient einsetzt. In der Wissenschaft, um gut fundierte Theorien zu entwerfen; in der Praxis, um Organisationen effizient zu steuern. Wir beginnen mit dem zweiten Aspekt und dem Bildungswesen, einem System, das jeder aus seiner eigenen Anschauung kennt.

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Footnotes
1
Im gesamten Kapitel fokussieren wir aus den in der Einleitung (S. XVf.) genannten Gründen auf die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
 
3
Diese Regelung wurde in letzter Zeit etwas gelockert.
 
6
Thüringer Allgemeine vom 29.09.2011, S. 1 und S. 5.
 
8
Siehe den gleichnamigen Artikel auf http://​faz.​net vom 09.10.2012.
 
9
Es ist durchaus bezeichnend, dass man auch bei der sogenannten Verkehrssünderdatei in Flensburg von einem wenig transparenten, komplizierten System zu einer einfachen Punkteskala übergehen will. Siehe ,,Eckpunkte für neues Flensburger Punktesystem vorgelegt“ www.​tagesschau.​de vom 28.02.2012.
 
10
Siehe z. B. ,,Kinder unter Leistungsdruck. Das Schlimmste sind die Eltern“, www.​spiegel.​de vom 19.10.2011.
 
11
Siehe z. B. ,,Gefährdet der Boom der Privatschulen die staatlichen Bildungseinrichtungen?“, www.​berliner-zeitung.​de vom 25.01.2011.
 
12
20.000 \(\cdot \) 0,05 = 1.000.
 
13
Wir vermeiden hier (und häufig auch im Folgenden) bewusst den weltanschaulich belasteten Begriff ,,Kapitalismus“, da es primär um wirtschaftliche Mechanismen und nicht um ideologische Positionen geht.
 
14
Heckman (2005) ist nicht nur deswegen sehr lesenswert. Siehe auch schon Abschn. 1.​8.
 
15
Le Golf (2008, 2009).
 
16
Für weitere Details und Beispiele konsultiere man z. B. den Eintrag ,,Zinsverbot“ der deutschsprachigen Wikipedia.
 
17
Wie praxisrelevant ist dem widersprechend eine Volkswirtschaftslehre, die mit diversen ,,Geldschleier-Theorien“ seit Adam Smith (1723–1790) die ,,Neutralität des Geldes“ nachdrücklich betont? Gemäß solcher Vorstellungen ist Kapital nicht mehr als ein Schleier, der sich über die Realwirtschaft legt, ohne letztere wesentlich zu beeinflussen. Nicht nur der Laie fragt sich, weshalb dann einzelne Banken ,,systemrelevant“ sein können. Dazu mehr in den Abschn. 3.4 und 3.7.
 
18
Von Mises (1998: 572): “The history of modern capitalism is a record of steady economic progress, again and again interrupted by feverish booms and their aftermath, depressions.” Bemerkenswerterweise interessieren sich Ökonomen zurzeit eher für konjunkturelle Schwankungen als für den langfristigen Trend. Doch was ist wichtiger: Das Auf und Ab der chinesischen Wachstumsraten seit 1979 oder der rasante, anhaltende Fortschritt Asiens samt der damit einhergehenden Verschiebung der weltwirtschaftlichen Gewichte samt der ökologischen Folgen?
 
19
Alexis de Tocqueville (1835/40) hat in seinem berühmten und bis heute lesenswerten Klassiker noch viele weitere Aspekte der modernen Haltung beleuchtet.
 
20
Die letzte staatliche Neugründung im Osten war 1997 die FH Nordhausen. Seitdem wurden in ganz Deutschland nur noch private Hochschulen ins Leben gerufen.
 
21
Berichte diverser Medien am 31.08.2011, z. B. www.​tagesschau.​de .
 
22
Man beachte nebenbei, dass die Interessen eines Häuslebauers und seiner Bank gegenläufig sind. Während der Bauherr nur so viel Geld aufnehmen sollte, wie er wirklich benötigt, ist es für die Bank eher von Vorteil, viel Geld – gegen entsprechende Sicherheiten – zu verleihen. So mancher blauäugige Bauherr, der diesen Interessenkonflikt nicht durchschaute, arbeitete jahrzehntelange für seine ,,Hausbank“.
 
23
Für weitere Informationen siehe http://​de.​statista.​com/​statistik/​daten/​studie/​167890/​umfrage/​versicherungssch​utz-der-haushalte-in-deutschland. Fachleute sind sich übrigens einig, dass die private Haftpflichtversicherung am wichtigsten ist und in keinem Haushalt fehlen sollte. Sie kostet wenig, deckt aber selbst verschuldete Schäden bis in Millionenhöhe ab.
 
24
Siehe z. B. Kehlmann (2006: 219).
 
26
Die Dichte von Gold beträgt \(19{,}32\,\text{ g }/\text{ cm }^3 = 19{,}32\,\text{ kg }/\text{ dm }^3=19{,}32\,\text{ t }/\text{ m }^3\). Ein Würfel der genannten Größe bringt also die beachtliche Masse von \((20\,\text{ m })^3 \cdot 19{,}32\,\text{ t }/\text{ m }^3=154.560\) Tonnen auf die Waage. Die aktuellen deutschen Goldreserven benötigen hingegen nur ein Volumen von etwa \(3400\,\text{ t }/19{,}32\,\text{ t }/\text{ m }^3 = 176\,\text{ m }^3\), d. h. sie ließen sich problemlos in einer durchschnittlichen Wohnung (Fläche ca. \(86\text{ m }^2\)) unterbringen.
 
27
Siehe ,,Gold, Silber, Armut“ in www.​zeit.​de/​zeit-geschichte am 24.03.2011.
 
28
Siehe z. B. ,,Kurs-Gewinn-Verhältnis“ auf http://​de.​wikipedia.​org.
 
29
Siehe ,,Ausstieg eines Top-Bankers. Finanzhai jagt jetzt Austern“, www.​spiegel.​de am 21.10.2011.
 
30
Siehe ,,Legitimationsprobleme der Banker. Es war Dummheit!“ auf http://​faz.​net, 24.10.2011.
 
31
Siehe das ausführliche Zitat S. 154.
 
32
“Speculators may do no harm as bubbles on a steady stream of enterprise. But the position is serious when enterprise becomes the bubble on a whirlpool of speculation” (Keynes 2008: 142).
 
33
Siehe Keynes (2008: 142). Speculation: [The] activity of forecasting the psychology of the market \([\ldots ]\) Enterprise: The activity of forecasting the prospective yield of assets over their whole life. [A speculator] is attaching his hopes, not so much to its prospective yield, as to a favourable change in the conventional basis of valuation \([\ldots ]\)
 
34
Keynes (2008: 143) schreibt im Original: “The measure of success attained by Wall Street, regarded as an institution of which the proper social purpose is to direct new investment into the most profitable channels in terms of future yield, cannot be claimed as one of the outstanding triumphs of laissez-faire capitalism \([\ldots ]\) The introduction of a substantial Government transfer tax on all transactions might prove the most serviceable reform available, with a view to mitigating the predominance of speculation over enterprise in the United States.”
 
36
Von Mises (1998: 570): “There is no means of avoiding the final collapse of a boom brought about by credit expansion. The alternative is only whether the crisis should come sooner as the result of a voluntary abandonment of further credit expansion, or later as a final and total catastrophe of the currency system involved.”
 
37
Siehe ein Gespräch mit S. Keene (University of Western Sydney), http://​faz.​net vom 8.1.2010.
 
38
,,Geldpolitik der EZB. Lasst die Dicke Bertha der EZB wirken“, www.​ftd.​de, 4.4.2012.
 
39
Für die folgenden Zahlen und Zitate siehe den Beitrag “The American Dream Has Become a Myth”, www.​spiegel.​de vom 02.10.2012. Die Daten der Grafik findet sich dort im Verzeichnis international/bild-858906-408384, wobei als Quelle das US Census Bureau, also die statistische Bundesamt der USA, genannt wird.
 
40
Siehe z. B. ,,Die Mittelschicht in Deutschland schrumpft seit 15 Jahren“, Pressemeldung der Bertelsmann Stiftung vom 13.12.2012.
 
41
W. Eucken (1891–1950), zitiert nach Starbatty (2008). Auch viele andere aktuelle Autoren berufen sich momentan auf den Gründungsvater des ,,Ordoliberalismus“, der zum einen für eine vom Staat garantierte Wirtschaftsordnung eintritt, zum anderen aber staatliche Planung bzw. eine Lenkung des Wirtschaftsprozesses ablehnt. Siehe hierzu S. 166 und die in Abschn. 3.7 wiedergegebene Debatte.
 
42
Im Moment erscheint eine reichhaltige Literatur über die weltweite, von den Finanzmärkten ausgehende ökonomische Krise. Die Autoren setzen verschiedene Schwerpunkte, doch ist der Tenor recht ähnlich. Eine kleine Auswahl: Am einfachsten ist es, vorwiegend über die persönliche Seite zu schreiben (Sorkin 2010; Das 2011; Johnson und Kwak 2011; Mallaby 2011). Lewis (2010, 2011a,b) gilt als der Autor der Stunde. Systemische Analysen und historische Vergleiche dominieren ansonsten das Feld, siehe insbesondere Reinhart und Rogoff (2010), Roubini und Mihm (2010) sowie Lybeck (2011). Sehr bekannte Autoren sind Krugman (2009) (Nobelpreis 2008), Stiglitz (2010) (Nobelpreis 2001) und Galbraith (2010). Darüber hinausgehende historisch-anthropologische Perspektiven bieten Hart und Hahn (2011) sowie Grae (2011). Von den gerade genannten Büchern stammt kein einziges von einem deutschsprachigen Autor. Diese empirische Beobachtung wirft kein gutes Licht auf die zugehörige Wissenschaft. Warum hat sie zu den wichtigsten wirtschaftlichen Problemen der Zeit nichts zu sagen? Siehe hierzu insbesondere Abschn. 3.7.
 
43
Plickert (2009).
 
44
Laughlin (2007: 174ff.) .
 
45
Siehe Jaynes(2003: 674ff.): “[\(\ldots \)] nothing could be more pathetically mistaken than the prefatory claim [\(\ldots \)] that mathematical rigor ‘guarantees the correctness of the results’. On the contrary, much experience teaches us that the more one concentrates on the appearance of mathematical rigor, the less attention one pays to the validity of the premises in the real world, and the more likely one is to reach final conclusions that are absurdly wrong in the real world.”
 
46
Cover und Thomas (2006: S. xx) . Mathematisch bedeutet ,,A orthogonal B“, dass A senkrecht auf B steht, also völlig anders ausgerichtet ist.
 
47
Siehe http://​xianblog.​wordpress.​com/​2009/​02/​page/​2/​. Im Original: “Actually, I never took the Black-Scholes formula to be an accurate representation of reality, but rather a gentleman’s agreement between traders that served to agree on prices, the ‘proof’ being that they never seemed to estimate anything about this model! That it did not allow for big jumps was overlooked by most, to their eventual sorrow\([\ldots ]\)” Die Formulierung “estimate anything about this model” lässt sich auf zwei Arten interpretieren: Zum einen, dass die Stellvariablen (Parameter) innerhalb des Modells nicht genau auf die realen Verhältnisse kalibriert wurden. Zum anderen, dass nicht versucht wurde, mithilfe des Modells die reale Entwicklung zu schätzen. Für eine ausführlichere Darstellung siehe Taleb (2008).
 
48
Siehe schon S. 147.
 
49
Matthäus-Evangelium, Kapitel 7, Vers 16. Etwas ausführlicher: ,,Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ (ibd., Verse 17–20).
 
50
Soweit nicht anders angegeben finden sich alle genannten Artikel unter www.​faz.​net .
 
51
Siehe die Zeitschrift ,,Internationale Politik“ 12/2008.
 
54
Siehe den vorstehend genannten Artikel vom 5.4.2009 von L. Nienhaus und C. Siedenbiedel.
 
55
Matthäus-Evangelium, Kapitel 7, Vers 3.
 
56
Siehe ,,Den Job bekommt der Karrierist, nicht der Querdenker“, www.​spiegel.​de, 6.4.2011.
 
57
Im Original schreibt Dawid (2003: 56): “[Assumptions] are assertions about the real world, and analyses that rest upon them can only be of interest when the underlying assumptions can be regarded as acceptable properties of those specific aspects of the world that our models are intended to represent.”
 
58
Also Spielzeugmodelle, siehe z. B. Gottschalk-Mazouz (2012) .
 
59
Für eine schöne (klassische) graphische Darstellung siehe Feigl (1970: 6).
 
60
Siehe Saint-Mont (2011), insbesondere Kapitel 5 und 6 .
 
61
Siehe Diaconis(1998: 799): “The \([\ldots ]\) model turned out to be worse than useless; giving the illusion of knowledge, soaking up a large amount of money for development and support, and in the end giving wrong forecasts.” Ausführlich und mit demselben kritischen Unterton hat sich jahrzehntelang sein Kollege Freedman (2010) geäußert. Für einen aktuelleren, in die gleiche Richtung weisenden Kommentar siehe “Why Economic Models Are Always Wrong”, www.​scientificameric​an.​com, 26.10.2011.
 
62
Einige Stichworte: make global data, make data global, infrastructural globalism, model-data symbiosis\(\ldots \)
 
64
Wir verwenden die üblichen Bezeichnungen von Energiegewinnung, Energieverlusten, Energieverschwendung usw. Physikalisch gesehen gibt es natürlich nur Energieumwandlungen (Energieerhaltungssatz). Gleichwohl ist die alltägliche Sprache angemessen, denn gewünschte Energieträger muss man tatsächlich erst gewinnen, also in großem Maßstab fördern.
 
65
Siehe Murray und King (2012), den Eintrag zu ,,Globales Ölfördermaximum“ auf Wikipedia sowie aber auch www.​peak-oil.​com.
 
66
\(C {+} O_2 {\rightleftharpoons } CO_2\) ist die zugehörige chemische Reaktionsformel, mit Kohlenstoff \(C\) und Sauerstoff \(O_2\).
 
67
Siehe Gore (2006) und Edwards (2010) für einen Blick nach Nordamerika.
 
68
\(CO_2 + H_2 O \rightleftharpoons H_2CO_3\), d. h. Kohlendioxid und Wasser bilden Kohlensäure.
 
69
Quelle: Weltbevölkerungsbericht 2011 der UNFPA (Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen). Übersetzung: DSW (Deutsche Stiftung Weltbevölkerung), www.​weltbevoelkerung​.​de.
 
70
Siehe Vollmer (1985: 118ff.).
 
71
Bei exponentiellem Wachstum, was man allgemeinhin mit ,,explosionsartig“ assoziiert, bleiben Verdoppelungszeiten konstant, hyperbolisches Wachstum ist also noch weit stärker als exponentielles.
 
73
Für Details siehe das schon erwähnte internationale Großprojekt www.​iter.​org und die Seiten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, www.​dpg-physik.​de, Stichwort ,,Plasmaphysik“.
 
74
In absoluten Zahlen aber auch relativ. Historiker sprechen mittlerweile von den “happy few”, also den wenigen, zumindest materiell Glücklichen einer geradezu winzigen Oberschicht.
 
Metadata
Title
Wissenschaft: Aus Daten lernen
Author
Uwe Saint-Mont
Copyright Year
2013
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-35117-4_3

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