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2015 | Book

Zukunftsgestaltung Waldorfschule

Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zu Kultur, Management und Entwicklung

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About this book

Die Autoren dieser Studie analysieren die Zukunftsfähigkeit der Waldorfschulen anhand der drei Schwerpunkte „Organisationskultur und Werte", „Führung und Management" sowie „Lernen und Organisationsentwicklung". Grundlage dieser Untersuchung ist eine empirische Befragung von Geschäftsführern an deutschen Waldorfschulen. Die empirischen Ergebnisse der Analyse werden mit aktuellen Ansätzen aus der Betriebswirtschaftslehre zu erfolgreicher Unternehmensführung verknüpft und die untersuchten Waldorfschulen aus organisationstheoretischer Perspektive betrachtet, um so Schwachstellen in der gegenwärtigen Selbstverwaltung aufzuzeigen und Hinweise für eine zukunftsfähige und erfolgreiche Ausgestaltung der Schulverwaltungsarbeit zu geben.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Mittlerweile gibt es viele Veröffentlichungen über Waldorfschulen und ihre Pädagogik. Sie sind entweder von „Kritikern“ der Waldorfschulen verfasst worden oder stammen aus den Reihen der Waldorfschulen selbst. So oder so ist ihnen vor allem eines gemeinsam: Es wird aus persönlicher Sicht über Waldorfschulen bzw. Waldorfpädagogik geschrieben. DIRK RANDOLL, Professor für Erziehungswissenschaft und empirische Bildungs‐ und Sozialforschung, gebührt das Verdienst, als Erster nicht aus seiner Sicht heraus über Waldorfschulen geschrieben, sondern in einem bundesweiten Maßstab mit Methoden der empirischen Sozialforschung die Menschen, die mit Waldorfschulen als Schüler, Absolventen oder Lehrer verbunden sind, zu ihren Erfahrungen mit und ihrer Sicht auf Waldorfschulen direkt befragt zu haben. Damit ist etwas völlig Neues in der waldorfpädagogischen Forschung entstanden.
Steffen Koolmann
2. Konzeptionelle Gestaltung der Studie
Zusammenfassung
Grundsätzlich gilt zunächst, dass eine rein wirtschaftliche Betrachtungsweise – mit einer Untersuchung und Interpretation ökonomischer Kennwerte – als probates Mittel zur Analyse der Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens oder einer Organisation wie der Waldorfschule angesehen werden kann. Es versteht sich jedoch von selbst, dass die wirtschaftliche Perspektive nicht als alleiniger Indikator für die Zukunftsfähigkeit herangezogen werden sollte – insbesondere in einer Institution, die einem Bildungsauftrag nachgeht. Denn aus wirtschaftlichen Ressourcen alleine entstehen noch keine Produkte oder Dienstleistungen – dazu bedarf es immer einer Idee, einer Vision.
Steffen Koolmann, Joseph E. Nörling
3. Methodik
Zusammenfassung
Die Zusammenstellung und Auswahl der Items für den Mantelfragebogen, auf dessen Auswertung die Ergebnisse dieser Studie basieren, erfolgte im Sommer 2010. Wie in Kapitel 1 beschrieben, war der wesentliche Impuls für die Befragung der Geschäftsführer die Überlegung, dass Angaben zur schulspezifischen Situation aus einem übergeordneten Blickwinkel (nämlich dem des Geschäftsführers) eine Ergänzung bzw. Einordnung der lehrerindividuellen Angaben aus der Lehrerstudie von DIRK RANDOLL ermöglichen. So wurden Fragen gestellt und Thematiken angesprochen, die dazu geeignet sein sollten, ein Gesamtbild der jeweiligen Schule, ihrer wirtschaftlichen, sozialen und organisatorischen Verhältnisse – in Bezug auf die in Kapitel 2 genannten Schwerpunkte zur Analyse der Zukunftsfähigkeit – zu zeigen.
Joseph E. Nörling
4. Merkmale der Stichprobe
Zusammenfassung
Bevor wir mit der Darlegung der Ergebnisse unserer Auswertung beginnen, möchten wir an dieser Stelle erwähnen, dass dem INSTITUT FÜR BILDUNGSÖKONOMIE zu einigen Items unserer Befragung die Daten sämtlicher 219 Waldorfschulen der Grundgesamtheit aus dem Schuljahr 2010/2011 vorliegen. Konkret handelt es sich dabei um das Gründungsjahr der Schulen, die Anzahl der Schüler, den Ausbaugrad der Schulen sowie die Anzahl der eingerichteten Klassen. Diese Daten liegen deshalb vor, weil das Institut jedes Jahr im Auftrag des BUNDES DER FREIEN WALDORFSCHULEN einen aggregierten Gesamtjahresabschluss für die Waldorfschulbewegung erstellt und dafür unter anderem die oben genannten schulbezogenen Kennzahlen sämtlicher Mitgliedsschulen des BUNDES erfasst.
Joseph E. Nörling
5. Kultur und Werte
Zusammenfassung
Im ersten Teil unserer Untersuchungen zur Zukunftsfähigkeit von Waldorfschulen konzentrieren wir uns zunächst auf das Thema Kultur bzw. Organisationskultur. Als so genannter weicher Faktor trägt sie aus betriebswirtschaftlicher Perspektive entscheidend zum zukünftigen Erfolg und Fortbestehen von Organisationen bei: „Kultur ist wichtig, denn die starken, latenten und oft unbewussten kulturellen Kräfte bestimmen, individuell wie kollektiv, Verhalten, Denkmuster und Werte.
Joseph E. Nörling
6. Führung und Management
Zusammenfassung
Insoweit gemeinnützige Organisationen (Not‐for‐Profit‐Organisationen) klassischerweise als so genannter Dritter Sektor zwischen Einrichtungen des Staates und Unternehmen des Marktes angesiedelt werden, insoweit unterscheiden sich ihre Formen des Managements und der Führung vielfach von denen der anderen „Systempartner“.
Steffen Koolmann
7. Lernen und Entwicklung
Zusammenfassung
Als Ort, an dem „die Angehörigen der neuen Generation lernen und ausgebildet werden, deren Zukunft niemand kennen kann“, sind Schulen per se mit der Frage der Zukunftsfähigkeit konfrontiert. Wesentliche Aufgabe einer Schule ist es, junge Menschen auf ihre Zukunft vorzubereiten. Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, müssen Schulen sich fortlaufend weiterentwickeln und „am Puls der Zeit“ bleiben. Eine kontinuierliche Schulentwicklung kann deshalb als ein wichtiger Aspekt für die Zukunftsfähigkeit einer Schule angesehen werden.
Florian Boukal
8. Zukunftsherausforderungen aus Sicht der Geschäftsführer
Zusammenfassung
Ergänzend zu unseren eigenen Untersuchungen bezüglich der Zukunftsfähigkeit von Waldorfschulen wollten wir in Erfahrung bringen, was die Geschäftsführer selbst als die wichtigsten Zukunftsaufgaben ihrer Schulen ansehen. Deshalb baten wir die Geschäftsführer am Ende des Fragebogens um die Beantwortung der Frage: „Welches sind Ihrer Meinung nach die drei größten Herausforderungen für die Waldorfschule in der Zukunft?“ Diese Frage hatten wir offen gestellt, das heißt die Geschäftsführer konnten die Herausforderungen frei benennen und gegebenenfalls auch beschreiben, was sie genau meinten oder warum sie gerade den von ihnen genannten Punkt für besonders wichtig erachteten.
Joseph E. Nörling
9. Fazit
Zusammenfassung
Die vornehmliche Intention unserer Ausführungen in den vorstehenden Kapiteln war es, eine Orientierung bezüglich der Zukunftsgestaltung an Waldorfschulen im Hinblick auf die an diesen Schulen vorhandenen organisationsstrukturellen Gegebenheiten zu erhalten. Zwei wesentliche Stränge prägten dabei unser Forschungsinteresse: Zum einen war dies die Frage, wie eine Institution, deren zentrale Aufgabe darin besteht, Zukunft zu ermöglichen, sich selbst so als Ort des Lernens versteht, dass sie zukunftsfähig ist und bleibt. Zum anderen war es uns ein Anliegen, die Frage nach der Zukunftsgestaltung nicht aus einer äußeren Perspektive zu analysieren, sondern ihr aus der Innensicht der Waldorfschulen selbst nachzugehen. Aus diesem Grund stützten wir unsere Untersuchungen auf die Daten aus einer schriftlichen Befragung der Geschäftsführer an Waldorfschulen.
Steffen Koolmann, Joseph E. Nörling
Backmatter
Metadata
Title
Zukunftsgestaltung Waldorfschule
Editors
Steffen Koolmann
Joseph E. Nörling
Copyright Year
2015
Electronic ISBN
978-3-658-08984-9
Print ISBN
978-3-658-08983-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-08984-9