1983 | OriginalPaper | Chapter
Zur Bildung und Aktion von Urbanen und agrarischen Interessengruppen
Author : Professor Dr. Hans-Bernd Schäfer
Published in: Landwirtschaftliche Akkumulationslasten und industrielle Entwicklung
Publisher: Springer Berlin Heidelberg
Included in: Professional Book Archive
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Nach welchem Paradigma ökonomische Entwicklung am besten vorangetrieben werden kann, dem etatistisehen, planwirtschaftlichen, “merkantilistischen” Paradigma mit Eingriffen in das System relativer Preise, oder dem “physiokratisehen” marktwirtschaftlichen Typ des freien Handels von Industrie- und Agrargütern, kann, wie die Darstellung der Elastizitätsanalysen gezeigt hat, bei gegenwärtigem Stand der empirischen Wissenschaft durch einen Schiedsspruch der Wissenschaftler nicht allein entschieden werden. Wäre dies so, gäbe es eine eindeutig optimale Entwicklungsstrategie, Entwicklungspolitik wäre längst routinisiert und die sie betreffenden Entscheidungen auf untere Ebenen des bürokratischen Systems verlagert worden, sie hätte sich zu einer reinen Technik entwickelt. Eine eindeutig optimale Entwicklungsstrategie hätte - wie immer sie auch aussehen würde und wen sie über kurze oder mittlere Frist benachteiligen oder bevorzugen müßte - gute Aussicht, von allen Gruppen, die am ökonomischen Prozeß beteiligt sind, akzeptiert zu werden. Denn langfristig hätten alle Vorteil von ihr. Sie würde es allen Gruppen leichtmachen, ihre Entscheidungen von einer Nicht-Nullsummenspielmentalität leiten zu lassen. Kooperatives Verhalten würde sich langfristig sowohl für die Bevorzugten wie für die zunächst und unmittelbar Benachteiligten auszahlen.