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18-03-2022 | Advanced Analytics | Infografik | Article

Datengesteuerte Finanzprozesse etablieren sich langsam

Author: Angelika Breinich-Schilly

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Der Einsatz spezieller Daten-Tools im Controlling, Reporting oder bei Prognosen, kann Betrieben Wettbewerbsvorteile verschaffen. Davon sind Finanzentscheider überzeugt, wie eine Umfrage belegt. Zum Einsatz kommen diese Technologien aber erst selten.  

"Treasurer haben heute die Aufgabe, die Innovationstreiber für die Finanzprozesse von Unternehmen zu sein. Dazu gehören Echtzeit-Einblicke in globale Bargeldpositionen, die Verwaltung von Krediten über alle Bankkonten hinweg und die Fähigkeit, Geld innerhalb eines Tages dorthin zu transferieren, wo und wann es benötigt wird", sagt Alexander Odenthal, Partner bei Bearing Point. 

Der zweite Teil der im März veröffentlichten "CFO 4.0-Studie 2021" der Unternehmensberatung zeigt, wie Unternehmen mit speziellen Tools ihre Entscheidungs- und Anpassungsfähigkeit verbessern. Auch wenn die insgesamt 256 untersuchten Betrieben aus Österreich, Finnland, Frankreich, Deutschland, Irland, Marokko, Portugal, Schweiz und Asien Fortschritte beim datengesteuerten Finanzwesen gemacht haben, gibt es laut der befragten Finanzentscheider noch Optimierungspotenzial. 

Unternehmen setzen vor allem auf Advanced Analytics

Aktuell stufen nur 28 Prozent der Chief Financial Officer (CFO) ihr Unternehmen als datengesteuert ein. Diese haben spezielle Instrumente für mehrere oder die meisten ihrer Geschäftsanwendungen implementiert. Am häufigsten kommt dabei Advanced Analytics zum Einsatz. 96 Prozent der Befragten haben diese Technologie entweder bereits eingeführt oder bewerten sie zumindest als relevant für ihr Unternehmen. Modernere Tools wie Event Streaming, Künstliche Intelligenz inklusive maschinellem Lernen oder Data Lakes sind hingegen kaum verbreitet in der Finanzfunktion.

Einer aktuellen Erhebung des Beratungshauses Pricewaterhouse Coopers (Pwc) zufolge, beurteilen die 522 befragten CFOs aus Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika den Digitalisierungsgrad ihrer Organisation im Vergleich zu den wichtigsten Wettbewerbern im Schnitt mit 4,50 - wobei 1 keine und 7 eine sehr hohe Zustimmung darstellt. Im Hinblick auf den Finance-Bereich ingesamt liegt der durchschnittliche Wert bei 4,53. Leichte Abweichungen gibt es bei der Datenstandardisierung und –aggregation (4,58), dem Accounting und Financial Reporting (4,58), dem  Controlling und Management Accounting (4,49) und für den Bereich Financial Management und Treasury (4,30). 

Auffällig ist, dass die Angaben der Finanzentscheider sehr großer Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro jeweils deutlich über dem Durchschnitt liegen. Die der kleineren Organisationen unterscheiden sich hingegen kaum voneinander. Innerhalb der Branchen stechen IT-Firmen mit einem Wert von 5,39 für den Digitalisierungsgrad hervor. CFOs von Versorgungs- und Bauunternehmen geben einen im Vergleich zum Durchschnitt geringeren Wert von 4,26 an.

In Unternehmen fehlt es an technologischem Know-how

Laut der Bearing-Point-Umfrage, gehen 92 Prozent der Entscheider davon aus, dass sich die Entscheidungsqualität eines datengetriebenen Unternehmens verbessert. Fast jeder neunte (88 Prozent) glaubt zudem, dass sich das Unternehmen damit auf interne und externe Veränderungen besser einstellt. Und für knapp 67 Prozent ist es eine Herausforderung, Mitarbeiter mit den entsprechenden Fähigkeiten für datengetriebene Technologien in der eigenen Organisation zu identifizieren. 

Interessant ist, dass zum Beispiel die Datenaufbereitung im Bereich Analytics noch immer bei 74 Prozent der Befragten per Excel abgewickelt wird, im Reporting ist das bei 72 Prozent und im Forecasting bei immerhin 59 Prozent der Unternehmen der Fall. Vertriebsdaten aus operativen ERP-Systemen oder von CRM- und anderen Marketingtools finden in 50 Prozent der Analytics-Prozesse Anwendung. Im Reporting sind es 72 Prozent und im Forecasting 36 Prozent. Big Data nutzen hingegen gerade einmal 29 Prozent im Bereich Financial Analytics, 17 Prozent im Reporting und ebenso viele im Forecasting.
 

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