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2014 | Book

Aufgabenbezogene Leistung in ERP-gestützten Arbeitsprozessen

Eine empirische Analyse am Beispiel der dispositiven Auftragsbearbeitung

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Obgleich die Relevanz von ERP-Weiterbildungsmaßnahmen in der Literatur ausführlich dokumentiert ist, lassen sich für ihre Gestaltung nur unzureichend Empfehlungen aussprechen. Es fehlt an wissenschaftlichen Befunden, welche Einflussfaktoren die aufgabenbezogene Leistung in ERP-unterstützten Arbeitsprozessen erklären. Markus Mathieu nimmt an, dass ein multidimensionales Erklärungsmodell aufgabenbezogener Leistung vorliegt, welches neben dem spezifischen Arbeitsprozesswissen auch kognitive, metakognitive, motivationale und volitionale Komponenten umfasst. Die empirische Analyse des Modells erfolgt über eine Befragung von Mitarbeitern bei einem weltweit agierenden Zulieferer in der Automobilindustrie. Das konzipierte Messinstrument beschränkt sich auf den Kontext der dispositiven Auftragsbearbeitung.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einführung in den Forschungsgegenstand
Zusammenfassung
Enterprise-Resource-Planning Systeme (ERP-Systeme) sind zu einem festen Bestandteil global agierender Unternehmen geworden. Hierbei handelt es sich um modular aufgebaute Software-Lösungen, die alle Informations- und Kommunikationsprozesse und damit zusammenhängend alle logistischen und finanztechnischen Abläufe steuern (Kohnke & Bungard, 2005, S. 7). Die Verbreitung und die damit einhergehende betriebspraktische Relevanz solcher Informationssysteme verdeutlicht eine Studie der Konradin Mediengruppe. Demnach haben zurzeit rund 80% der Betriebe in Deutschland ab 50 Mitarbeitern in den Branchen Prozessindustrie, Metallbe- und verarbeitung, Maschinenbau, Fahrzeugbau und Zulieferindustrie sowie Elektrotechnik und Elektronik mindestens eine ERP-Standardlösung im Einsatz (Konradin, 2011, S. 17).
Markus Mathieu
2. Theoretische Bezugsgrößen des Modells
Zusammenfassung
Unter dem Konstrukt der beruflichen Leistung wird im Allgemeinen der individuelle Beitrag eines Mitarbeiters zu den Unternehmenszielen verstanden (Marcus, 2011, S. 85). Die Struktur des Konstrukts ist komplex, da die leistungsbezogenen Verhaltensweisen von Mitarbeitern sehr unterschiedlich ausfallen. Eine erste Systematisierung beruflicher Leistung entwickelten Campell, MC Henry & Wise (1990) auf der Grundlage des Datensatzes aus dem U.S. Army Selection and Classification-Projekt.
Markus Mathieu
3. Aufgabenfeld der dispositiven Auftragsbearbeitung
Zusammenfassung
Die logistische Auftragsabwicklung lässt sich in die physische und dispositive Auftragsabwicklung unterscheiden. Bei der physischen Auftragsabwicklung handelt es sich um Bearbeitungsprozesse an physisch existierenden Objekten, die zu einer Gütertransformation führen und die eigentliche Kernaufgabe der Leistungserstellung darstellen. Zudem umfasst ihr Aufgabenkreis den Gütertransport sowie die Güterbewegung. Während die Tätigkeiten der physischen Auftragsabwicklung Realisierungsaufgaben darstellen, umfasst die dispositive Auftragsabwicklung die Planung, Steuerung und Kontrolle der Prozesse zur Leistungserstellung (Straube, 2004, S. 155-157). Nach Hellmich (2003, S. 8) beinhaltet die dispositive Auftragsabwicklung die Produktionsplanung und -steuerung, die Beschaffung sowie das Tätigkeitsfeld der Auftragsbearbeitung, auf welches sich im Rahmen dieser Arbeit konzentriert wird (vgl. Abbildung 11). Die Auftragsbearbeitung beginnt mit dem Eingang des Kundenauftrags und umfasst die Überprüfung und Anpassung der Auftragsdaten (Straube, 2004, S. 155-157).
Markus Mathieu
4. Konstruktion des Messinstruments
Zusammenfassung
Im Rahmen der Planung eines Messinstruments ist zunächst der Geltungsbereich des Tests festzulegen und eine Entscheidung über die Zielgruppe zu treffen. Der Geltungsbereich beschreibt den Anwendungsbereich von Tests und Fragebögen. Je breiter der Bereich definiert ist, desto mehr nimmt die Heterogenität der Testaufgaben zu. Im Gegensatz dazu führt ein eng definierter Geltungsbereich zu homogeneren und somit inhaltlich einheitlicheren Aufgaben (Jonkisz, Moosbrugger & Brandt, 2012, S. 32-33). In der vorliegenden Arbeit wurde sich zum Ziel gesetzt, möglichst authentische Testaufgaben zu konzipieren, die sich auf den Geltungsbereich der dispositiven Auftragsbearbeitung beziehen. Diese enge Auffassung führt zwangsläufig zu einem sehr speziellen Test, dessen Aussagekraft nur für spezifische Fragestellungen geeignet ist.
Markus Mathieu
5. Empirische Überprüfung des Messinstruments
Zusammenfassung
Die Datenerhebung der Voruntersuchung fand im April 2012 statt. Den Probanden wurde eine Zeitspanne von drei Wochen zur vollständigen Bearbeitung des Fragebogens gewährt. In diesem Zeitrahmen wurden insgesamt fünf Erinnerungen per E-Mail an die Zielgruppe versendet. Die E-Mailadressen der für die Erhebung infrage kommenden Mitarbeiter wurden zunächst von den Logistikleitern aller Produktionsstandorte des Automobilzulieferers eingeholt.
Markus Mathieu
6. Darstellung der empirischen Ergebnisse
Zusammenfassung
Die in Kapitel 1.1 formulierten Zusammenhangshypothesen werden im Folgenden auf der Grundlage eines linearen Strukturgleichungsmodells überprüft. Ein solches Modell bezeichnet ein statistisches Verfahren,mit dessen Hilfe kausale Zusammenhänge analysiert werden können. Der wesentliche Vorteil von Strukturgleichungsmodellen mit latenten Variablen besteht darin, dass die Messfehler der abhängigen und unabhängigen Variablen in der Analyse explizit berücksichtigt werden. Auf diese Weise können die Zusammenhänge im Strukturmodell genauer geschätzt werden als beispielsweise in Korrelations- oder Regressionsanalysen, die ausschließlich auf der Betrachtung beobachteter und somit fehlerbehafteter Variablen beruhen (Geiser, 2010, S. 41-42).
Markus Mathieu
7. Kritische Würdigung
Zusammenfassung
Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit lag in der Entwicklung eines multidimensionalen Erklärungsmodells, welches neben der endogenen Variable der aufgabenbezogenen Leistung auch die exogenen Variablen des Arbeitsprozesswissens sowie Facetten des selbstregulierten Handelns umfasst. Zu diesem Zweck wurde ein Messinstrument entwickelt, welches die Operationalisierung der genannten Konstrukte ermöglicht. Die Konstruktion des Messinstruments erfolgte auf der Grundlage einer zuvor durchgeführten aufgabenbezogenen Arbeitsprozessanalyse, die bei einem weltweit agierenden Automobilzulieferer durchgeführt wurde. Auf diese Weise konnten authentische Testaufgaben entwickelt werden, die das betrachtete Handlungsfeld der dispositiven Auftragsbearbeitung inhaltlich repräsentieren und damit eine spezifische Erfassung der Konstrukte zulassen. Die enge Auffassung des Geltungsbereichs führte allerdings zu einem sehr speziellen Messinstrument, dessen Aussagekraft nur für spezifische Fragestellungen geeignet ist.
Markus Mathieu
Backmatter
Metadata
Title
Aufgabenbezogene Leistung in ERP-gestützten Arbeitsprozessen
Author
Markus Mathieu
Copyright Year
2014
Electronic ISBN
978-3-658-06328-3
Print ISBN
978-3-658-06327-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-06328-3

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