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10-05-2024 | Aus- und Weiterbildung | Gastbeitrag | Article

Wie Mitarbeitende für die Jobs der Zukunft lernen

Author: Basti Koch

3:30 min reading time

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Betriebliche Weiterbildung wird oft noch als unnötiger Firlefanz abgetan, der nicht ins Daily Business passt. Diese Sichtweise verkennt, dass das operative Geschäft mittelfristig unter Beschuss geraten wird, wenn die Weiterentwicklung ausbleibt.

Der "Future of Jobs Report 2023" des World Economic Forum unterstreicht die Dringlichkeit zur Weiterbildung: Etwa 44 Prozent der Kompetenzen, die Arbeitnehmenden heute besitzen, werden sich in den nächsten fünf Jahren grundlegend verändern. In einem relativ kurzen Zeitrahmen wird also fast die Hälfte aller derzeit relevanten Fähigkeiten überholt sein. 

Die Fähigkeiten, auf die es mehr denn je ankommen wird, sind sogenannte Future Skills, also fachübergreifende Kompetenzen für die Jobs der Zukunft. Sie bilden auch laut des "Future of Jobs Report 2023" die Grundlage für viele Tätigkeiten, die wir künftig brauchen. Zu den wichtigsten zählen etwa kreatives und analytisches Denken, aber auch technologische Fähigkeiten. Beispielsweise um gute Prompts für die Zusammenarbeit mit Künstlichen Intelligenzen zu erstellen, sind diese Future Skills zentral. Sie sind kein Fachwissen wie das Programmieren, sondern Kompetenzen, die den Unterbau für das Arbeiten der Zukunft bilden. Doch die entscheidende Frage für viele Unternehmen ist: Wie kann ich meinen Mitarbeitenden diese Future Skills vermitteln?

Vor allem drei Aspekte sind zentral: Erstens die Etablierung einer Lernkultur, zweitens das AVAR-Prinzip als didaktische Grundlage und drittens die personenzentrierte Weiterbildung.

Führungskräfte sind Vorbilder für Lernkultur

Eine effektive Unternehmenskultur setzt auch den Rahmen für eine Arbeitsumgebung, die Menschen dabei unterstützt, besser zu werden in dem, was sie machen. Das bedeutet etwa, dass Fehler nicht verteufelt werden und eine Offenheit für neue Impulse herrscht. Growth Mindset ist hierfür ein mittlerweile gebräuchlicher Begriff. Er beschreibt eine Lernkultur, in der Mitarbeitende intrinsisch motiviert wachsen und dazulernen wollen. 

Da Mitarbeitende ihr Verhalten als Vorbild nehmen, ist die Rolle von Führungskräften dabei nicht zu unterschätzen. Sie sollten daher die Bedeutung von kontinuierlichem Lernen vermitteln und eine Kultur der Neugier und des Experimentierens pflegen. Wenn sie sichtbar ihre Kompetenzen weiterentwickeln und Zeit dafür aufwenden, ist das ein wichtiger Beitrag für die Lernkultur und ein starkes Signal an die Mitarbeitenden. 

AVAR-Prinzip bringt Skills in den Arbeitsalltag

Um sich Future Skills anzueignen, ist das AVAR-Prinzip empfehlenswert. Der vierstufige Prozess führt über die didaktisch relevanten Ebenen Aktivieren, Verstehen, Anwenden und Reflektieren.

  • Aktivieren zielt darauf ab, an die bestehenden Erfahrungen der Lernenden anzuknüpfen. Ein bekannter Film oder eine historische Person kann als Metapher dienen, um ein sofortiges Verständnis und Interesse zu wecken, zum Beispiel "Wie du mit Sokrates die richtigen Fragen stellst". 
  • Im Schritt Verstehen erfolgt die eigentliche Wissensvermittlung. Hier ist es entscheidend, dass die Inhalte nicht nur präzise und auf den Punkt gebracht sind, sondern auch in einer Art und Weise präsentiert werden, die ansprechend und einprägsam ist - in diesem Fall die Rhetorik-Tipps von Sokrates. Interaktive Medien oder Storytelling machen das Lernen nicht nur angenehmer, sondern auch effektiver.
  • Anwenden meint den Transfer des neu erlernten Wissens in die persönliche Lebens- oder Arbeitswelt der Lernenden. Kluge Fragen à la Sokrates zu stellen, lässt sich beispielsweise im nächsten Meeting testen, um so das Gelernte zu festigen und direkt anwendbar zu machen. 
  • Das Reflektieren festigt schließlich das Gelernte und bildet den Abschluss für die persönliche beziehungsweise berufliche Entwicklung.

Personenzentriertes Lernen fördert individuelle Fähigkeiten

Individuelle Lernangebote spielen für die Weiterbildung eine immense Rolle. Wer die Eisenhower-Matrix bereits kennt, langweilt sich beim dritten Vortrag dazu. Wer aber noch nie davon gehört hat, dem kann sie auch nach zehn Jahren Berufserfahrung noch die Augen öffnen. Es geht also darum, den Lernenden oder die Lernende immer als Individuum mit einzigartigen Bedürfnissen, Interessen und Hintergründen zu sehen. 

Wer Bildungsangebote auf die persönlichen Lernstile, -geschwindigkeiten und -präferenzen zuschneidet, gestaltet sie wesentlich effektiver. Digitale Angebote sind hier eine große Chance: Sie machen diese Personenzentrierung um ein Vielfaches leichter. Denn so werden die Inhalte basierend auf dem Fortschritt und den Antworten der User individuell fortgeschrieben und so die Wahrscheinlichkeit für Lernerfolge bei den Future Skills erhöht.

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