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12-03-2020 | Change Management | Schwerpunkt | Article

Unternehmen brauchen Change-Management-Kompetenz

Author: Anne Steinbach

3:30 min reading time

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Digitalisierung muss das ganze Unternehmen erfassen, damit sie funktioniert. Mitarbeiter brauchen dafür digitale Kompetenzen, Führungkräfte Fingerspitzengefühl im Change Management, belegt eine Umfrage.

Acht von zehn Unternehmen (81 Prozent) erwarten von ihren Mitarbeitern eine allgemeine Digitalkompetenz. Es werden außerdem verstärkt Change-Management-Methoden eingesetzt, die nicht nur die Strukturen anpassen, sondern auch einen Wandel innerhalb der Belegschaft auslösen. Dies sind Ergebnisse der Umfrage "Don’t Panic – Gelassen zur Digitalisierung" im Auftrag der Beratungsfirma Tata Consultancy Services (TCS). 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland wurden dafür von Bitkom Research befragt.

Im Vergleich zur Umfrage vor zwei Jahren, gab es beim Thema Change-Management-Methoden die größte Veränderung – nämlich einen Anstieg um zehn Prozent. Dabei greifen vornehmlich Großunternehmen darauf zurück.

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Digital- und Change-Kompetenz der Mitarbeiter 

Laut Springer-Autoren Christina Meisterjahn, Christina Krins und Jonas M. Koch "besteht hoher Handlungsbedarf bei Change-Kompetenzen wie der Bereitschaft, sich aktiv auf Veränderungen einzulassen". Im Buchkapitel "Befähigung und Begleitung unternehmensinterner Change Enabler als Wegbereiter und Triebfedern der Digitalisierung" erklären sie, dass die wichtigste Herausforderung der Digitalisierung, die Vorbereitung der Beschäftigten auf die Veränderung der Arbeitswelt sei (Seite 106). "Mitarbeiter sind das größte Hindernis, aber zugleich die größten Förderer der Digitalisierung", so Meisterjahn, Krins und Koch (Seite 107).

Gemäß Bitkom-Umfrage gibt allerdings jedes zweite Unternehmen (50 Prozent) an, dass die Mitarbeiter neue Technologien schnell annehmen. Ähnlich viele (44 Prozent) beklagen allerdings auch, dass der Aufwand, die Mitarbeiter vom Einsatz neuer Technologien zu überzeugen, sehr groß ist. Nicht zuletzt aus diesem Grund bildet eine große Mehrheit von zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) ihre Mitarbeiter gezielt zum Einsatz neuer Technologien weiter.

Bei Digitalisierung müssen alle an einem Strang ziehen

Interessant ist auch, dass in knapp 35 Prozent der befragten Unternehmen ein offizieller Chief Digital Officer (CDO) für den digitalen Veränderungsprozess verantwortlich ist. In nur 26 Prozent der Unternehmen übernimmt diese Aufgabe die Geschäftsführung beziehungsweise der Vorstand und in 23 Prozent die interne Unternehmenskommunikation.

"Um die Digitalisierung erfolgreich zu gestalten, genügt es nicht, neue Geräte anzuschaffen oder Technologien einzusetzen. Digitalisierung im Unternehmen bedeutet die Veränderung von Prozessen und Strukturen, und so eine Veränderung muss aktiv gestaltet und begleitet werden. Change Management bedeutet, notwendige Veränderungen zu kommunizieren und jeden Einzelnen mitzunehmen", sagt Kay Müller-Jones, Leiter Consulting und Services Integration bei TCS. Und Axel Pols, Geschäftsführer der Bitkom Research, hebt hervor: "Die Studie zeigt, dass sich in den vergangenen Jahren die Erkenntnis immer weiter verbreitet hat, dass Digitalisierung nur zusammen mit den Mitarbeitern gelingen kann. Gut ausgebildete Fachkräfte sind kostbar für Unternehmen."

Auch Springer-Autorin Angelika Lippe-Heinrich unterstreicht im Buchkapitel "Personalführung und Entwicklung in digitalisierten Arbeitsprozessen": "Der Wandel betrieblicher Arbeit durch Digitalisierung und Vernetzung verlangt nach einem neuen Führungsstil und dem Einsatz neuer Ansätze und Instrumente der Mitarbeiterführung, in deren Zentrum die Schaffung und Pflege einer guten Unternehmenskultur steht, in einer Arbeitsumgebung, die der Qualität, Innovationsbereitschaft und Motivation förderlich ist" (Seite 153).

Agile Methoden im Projektmanagement

Eine weitere große Veränderung liegt innerhalb der Methoden des Projektmanagements. So geben mittlerweile 43 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie verstärkt auf agile Methoden setzen. Im letzten Jahr lag dieses Ergebnis bei gerade einmal 35 Prozent. Noch deutlicher ist die Entwicklung bei Großunternehmen ab 500 Mitarbeitern. Hier setzt mehr als jedes Zweite (52 Prozent) vermehrt auf agile Methoden. Das ist ein Plus von zehn Prozentpunkten verglichen mit 2018 (42 Prozent).

Springer-Autorin Brigitte Ehmann bringt es im Buchkapitel "Der Mitarbeiter der Zukunft – fachliche und persönliche Kompetenzen" auf den Punkt: "Was bereits klar geworden sein sollte: Agilität ist nichts, was sich von außen über Personalentwicklungsmaßnahmen einfach so einpfanzen beziheungsweise von oben überstülpen ließe, sondern vielmehr eine Werthaltung; diese erfordert eine Abkehr von Schwarz-Weiß-Denken, sodass Gemeinschaftsinteressen im Fokus stehen. Auf den Punkt gebracht: egozentrisch wandelt sich zu teamzentriert. HR kommt hierbei eine sehr große Verantwortung zu" (Seite 43).

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