Skip to main content
Top

2022 | Book

Computer- und Internetstrafrecht

Ein Grundriss

Authors: Eric Hilgendorf, Carsten Kusche, Brian Valerius

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Book Series : Springer-Lehrbuch

insite
SEARCH

About this book

Das vorliegende Lehrbuch vermittelt einen umfassenden und sogleich detaillierten Überblick über das Computer- und Internetstrafrecht. Die moderne Informations- und Kommunikationstechnologie ist eine Herausforderung für das gesamte Recht. Das Strafrecht steht vor der Aufgabe, sowohl klassische Delikte in ihrem neuen technisierten Gewand zu erfassen als auch neuen, durch Computernetzwerke wie das Internet erst ermöglichten Kriminalitätsformen zu begegnen. Das Lehrbuch zeigt aktuelle Probleme aus dem materiellen Strafrecht sowie aus dem Strafverfahrensrecht auf. Somit eignet es sich sowohl für Neueinsteiger als auch für erfahrene Anwender auf dem Gebiet des Computer- und Internetstrafrechts.

Table of Contents

Frontmatter
§ 1 Grundlagen
Zusammenfassung
Das Computer- und Internetstrafrecht findet seinen Grund und seine Grenzen im Wesentlichen im verfassungsrechtlichen Rahmen des deutschen Grundgesetzes sowie in internationalen – und dabei insbesondere europäischen – Vorgaben.
Eric Hilgendorf, Carsten Kusche, Brian Valerius
§ 2 Allgemeiner Teil
Zusammenfassung
Ein wesentlicher Charakterzug des Internets ist seine Globalität und Unabhängigkeit von staatlichen Grenzen. Das wirft Fragen des Strafanwendungsrechts und des Unrechtsbewusstseins auf. Die Kommunikation im Internet wird außerdem dadurch geprägt, dass an ihr schon aufgrund technischer Erfordernisse mehr Akteure beteiligt sind als in der analogen Welt. Bedeutsam werden damit die strafrechtliche Bewertung der Tätigkeit von Internetprovidern sowie Abgrenzungsfragen zu Tun und Unterlassen sowie Täterschaft und Teilnahme.
Eric Hilgendorf, Carsten Kusche, Brian Valerius
§ 3 Besonderer Teil
Zusammenfassung
Bei der heutigen Computerisierung der Gesellschaft und Digitalisierung unserer Lebenswelt kann nahezu jede Straftat über das Internet begangen werden. Denkbar sind also nicht nur klassische Erscheinungsformen der Computer- und Internetkriminalität wie die Verbreitung von Viren oder das Eindringen in Computersysteme (sog. Hacking). Vielmehr ist es ebe Tatwerkzeug höchstpersönliche Rechtsgüter nso ohne weiteres möglich, mittels eines Rechners als Tatwerkzeug höchstpersönliche Rechtsgüter zu verletzen. Aufgrund der primären Funktion des Internets als modernes Kommunikationsmittel nehmen unter den Internetstraftaten die sog. Äußerungsdelikte (oder auch Inhaltsdelikte) den größten Anteil ein. Darunter sind sämtliche Straftatbestände zu verstehen, welche die Verbreitung für sich rechtswidriger Äußerungen sanktionieren. Das Spektrum reicht von Beleidigungen über die Veröffentlichung extremistischen Gedankenguts auf Webseiten, in Internetforen oder sozialen Netzwerken bis hin zum Austausch kinderpornographischer Bild- und Videodateien in Tauschbörsen oder geschlossenen Benutzersystemen. Zunehmend gerät auch die Verbreitung von Desinformation insbesondere über die sozialen Medien in die rechtspolitische Diskussion. Neben den Äußerungsdelikten kommt im Bereich des Computer- und Internetstrafrechts u.a. Eingriffen in den persönlichen Lebensbereich, Betrugsdelikten, Angriffen auf Hard- und Software sowie Verletzungen des Urheberrechts besondere Bedeutung zu.
Eric Hilgendorf, Carsten Kusche, Brian Valerius
§ 4 Strafverfahrensrecht
Zusammenfassung
Die Computer- und Internetkriminalität stellt die Strafverfolgungsbehörden vor einige Herausforderungen, unter anderem wegen der Menge und Flüchtigkeit der Daten, der (mitunter nur vermeintlichen) Anonymität der Nutzer und des grenzüberschreitenden Charakters des Internets. Außerdem ist das herkömmliche Instrumentarium der Strafprozessordnung, namentlich die Beschlagnahme (§§ 94 ff. StPO) und die Durchsuchung (§§ 102 ff. StPO) für körperliche Gegenstände ausgelegt und eignet sich daher nur eingeschränkt, um (zudem häufig heimliche) Ermittlungsmaßnahmen zu legitimieren. Verdeutlichen lässt sich dies an den Diskussionen um die Zulässigkeitsanforderungen an die sog. Beschlagnahme von E-Mails und die Legitimation der Online-Durchsuchung. Auch bei den einschlägigen Ermächtigungsgrundlagen wie der Telekommunikationsüberwachung (§ 100a StPO), der Online-Durchsuchung (§ 100b StPO) und der Erhebung von Verkehrsdaten (§ 100g StPO) ergeben sich einige Fragestellungen, nicht zuletzt wenn die Ermittlungen jedenfalls in ihrer Gesamtheit den Kernbereich privater Lebensgestaltung betreffen.
Eric Hilgendorf, Carsten Kusche, Brian Valerius
§ 5 Resümee und Ausblick
Zusammenfassung
Die Computer- und Internetkriminalität stellt den Gesetzgeber vor besondere Herausforderungen. Die technische Entwicklung schafft neue Angriffsvarianten, die sich zuweilen nicht unter die bestehenden Vorschriften subsumieren lassen. Das kann Anpassungen des materiellen Rechts erfordern, wenngleich sich dieses in der Vergangenheit als robust und in der Regel ausreichend flexibel erwiesen hat. Zu den wesentlichsten Herausforderungen der Zukunft dürften eine angemessene rechtliche Begleitung des Einsatzes autonomer Systeme und - ganz allgemein - des Einsatzes Künstlicher Intelligenz zählen. .
Eric Hilgendorf, Carsten Kusche, Brian Valerius
Backmatter
Metadata
Title
Computer- und Internetstrafrecht
Authors
Eric Hilgendorf
Carsten Kusche
Brian Valerius
Copyright Year
2022
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-59446-9
Print ISBN
978-3-662-59445-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-59446-9