1996 | OriginalPaper | Chapter
Das Konzept der Management Kommanditgesellschaften
Author : Markus Rauschnabel
Published in: Sanierungsstrategien der Treuhandanstalt
Publisher: Deutscher Universitätsverlag
Included in: Professional Book Archive
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Obwohl die Treuhand von sich selbst nie behauptete, zwischen Privatisierung und Sanierung ein entweder/oder zu setzen,45 war es von Anfang an erklärtes Ziel der Treuhand, für die Unternehmen rasch Privatisierungslösungen zu finden — als bestem Weg der Sanierung. Zur Veranschaulichung sei ein metaphorischer Vergleich erlaubt: Einem Reisenden gleich, der sich in einer ihm unbekannten Umgebung zurechtzufinden versucht, mußten die Treuhand-Akteure in ständiger Anpassung an die Realitäten an jeder Gabelung die Route überprüfen — allein das Ziel am Ende der Serpentinenstrecke war klar vorgegeben. An jeder Gabelung stand die Treuhand vor der Entscheidung, weiterhin dem (Haupt-) Privatisierungspfad zu folgen, oder aber den Sanierungs- bzw. Abwicklungsweg einzuschlagen — und das alles ohne Landkarte. In zahlreichen Fällen war der Privatisierungsweg blockiert, die THA-Reisenden konnten aber davon ausgehen (das versprachen einem zumindest Ortskundige), daß auch der Umweg der Sanierung ans Ziel führen würde. Hätte die Treuhand die Fahrtroute nach rein betriebswirtschaftlichen Kriterien festlegen können (müssen), wäre in vielen Fällen der Abwicklungsweg einzuschlagen gewesen. Voraussetzung hierfür wiederum wäre die Unabhängigkeit von externen Einflußfaktoren gewesen. Es ist bekannt, daß die Treuhandanstalt dieses Dilemma intern nicht lösen konnte. Sie hat aber unterwegs zahlreiche Versuche unternommen — teilweise in Ad-hoo-Manier — die Wegstrecke zu entschärfen bzw. ortskundige Kopiloten an Bord zu nehmen. Neben anderen Experimenten (Fondslösungen, Banken- und Länderkooperationen etc.) stellte das Konzept der externen Management Gesellschaften den umfangreichsten Versuch der Treuhand dar, dieses Dilemma zu überwinden.