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2013 | Book

Der Künstlermanagementvertrag

Erscheinungsbild, Vertragstypologie und rechtliche Untersuchung des Vertragsverhältnisses zwischen Künstler und Manager im Bereich der Musik

Author: Hans-Jürgen Homann

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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About this book

Das Buch befasst sich mit der Vertragspraxis und den Rechtsfragen des Künstlermanagementvertrages im Musikbereich. Schwerpunkt des ersten Teils ist eine umfassende Vertragsanalyse der typischen Regelungen und Pflichtenprogramme zwischen Künstlern und Managern anhand von Praxis- und Musterverträgen. Im zweiten Teil wird die Rechtsnatur typischer Künstlermanagementverträge bestimmt und der Vertrag im System der Schuldverträge verortet. Anschließend werden im dritten Teil die wesentlichen Rechtsprobleme bei der Begründung, Durchführung und Beendigung von Künstlermanagementverträgen untersucht.​

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Das Künstlermanagement nimmt im Musikgeschäft eine wichtige Funktion ein:
Die Strukturen des Musikgeschäfts sind mittlerweile aufgrund der zahlreichen Akteure, wie Urheber, Interpreten, Plattenfirmen, Produzenten, Veranstalter, Radio- und Fernsehsender, Promoter, Musikverlage, Verwertungsgesellschaften, Künstler- und Bookingagenturen, Internetfirmen, Mobilfunkanbieter, Werbeagenturen, Tonträger- und sonstige Händler auch für Brancheninsider nur noch schwer zu durchschauen. Hinzu kommt, dass der technische Fortschritt zu ständigen Veränderungen in den Geschäftsmodellen, Produktionsabläufen, Vertriebswegen und dem Konsumverhalten der Musiknutzer führt.
Hans-Jürgen Homann

Erscheinungsbild des Künstlermanagementvertrages

Frontmatter
Kapitel 2. Ausgangslage
Zusammenfassung
Untersucht man das Erscheinungsbild des Künstlermanagementvertrages im Musikbereich, sind zunächst einige Überlegungen dazu notwendig, wie der relevante Musikbereich zu bestimmen ist. Eine zu enge Definition des Untersuchungsgebiets birgt die Gefahr in sich, dass wesentliche Tatsachen ausgeklammert werden, eine zu weite, dass unwesentliche Tatsachen berücksichtigt werden und das Erscheinungsbild verzerren.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 3. Die Beteiligten des Künstlermanagementvertrages
Zusammenfassung
Als Künstler wird im Musikbereich meist eine Person bezeichnet, die als Sänger oder Instrumentalist musikalisch tätig ist. Künstler kann aber auch ein DJ, ein Produzent oder eine sonstige Person sein, die im Musikbereich verwertbare Leistungen erschafft. Der Künstler im Bereich der Popmusik muss hierbei, anders als der Klassikkünstler, nicht notwendigerweise über eine Musikausbildung verfügen. Eine Ausbildung ist, wie auch das Talent oder die Qualität der künstlerischen Leistung, für eine erfolgreiche Karriere hilfreich, aber nicht Voraussetzung.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 4. Methodisches Vorgehen bei der rechtstatsächlichen Erfassung des Künstlermanagementvertrages
Zusammenfassung
Unter Rechtstatsachen werden alle diejenigen Tatsachen verstanden, die für das Rechtsverständnis und die Rechtsanwendung relevant sind. Grundlegend für die Rechtstatsachenforschung waren die Arbeiten von Ehrlich und Nußbaum, die auf die Bedeutung der Erforschung der Rechtswirklichkeit für die Rechtswissenschaft hinwiesen. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass sich die Rechtsfindung nicht allein auf die juristischen Mittel, wie Subsumtion, Auslegung und Konstruktion von Normen beschränken kann, sondern auch die Kenntnis aller entscheidenden Tatsachen voraussetzt. Da es sich hierbei um die rechtlich erheblichen Tatsachen handelt, hat Nußbaum für diese Tatsachen den Begriff der Rechtstatsachen und für die sich mit der Ermittlung der Rechtstatsachen befassenden Lehre den Begriff der Rechtstatsachenforschung geprägt.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 5. Rechtstatsächliche Erfassung des Vertragsinhalts des Künstlermanagementvertrages
Zusammenfassung
Die untersuchten Verträge werden als Managementvertrag, Künstler-/Managervertrag, Manager-Vertrag, Manager-/Künstlervertrag, Künstlermanagementvertrag, Exklusiv-Manager-Vertrag, Management Agreement oder einfach nur Vertrag oder Vereinbarung bezeichnet. Auch wenn die allgemeine Bezeichnung „Managementvertrag“ vorherrscht, soll hier einheitlich die Bezeichnung Künstlermanagementvertrag gebraucht werden, um den Vertrag von Managementverträgen in anderen Bereichen abzugrenzen.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 6. Abgrenzung des Künstlermanagementvertrages von Verträgen mit ähnlichen Vertragsinhalten
Zusammenfassung
Die umfassende, sich auf sämtliche Aktivitäten des Künstlers im Musikbereich erstreckende Tätigkeit des Künstlermanagers bringt es mit sich, dass sich dessen Leistungskatalog mit denen anderer Akteure überschneidet, die ebenfalls im Bereich der Unterstützung von Künstlern tätig sind. Dies sind in erster Linie die bereits erwähnten „bezahlten Helfer“ des Künstlers, die Sekretäre, Impresarios, Konzertdirektionen und Agenturen. Daneben sind noch Promoter und Berater zu nennen.
Hans-Jürgen Homann

Vertragstypologie des Künstlermanagementvertrages

Frontmatter
Kapitel 7. Überblick über die Einordnung des Künstlermanagementvertrages in Rechtsprechung und Literatur
Zusammenfassung
Der Bundesgerichtshof hat in zwei Entscheidungen aus den Jahren 1982 und 1993 zur Rechtsnatur von Verträgen aus dem Bereich der Betreuung von Künstlern Stellung genommen. Aufgrund der Bedeutung dieser Entscheidungen für die Bestimmung der Rechtsnatur des Künstlermanagementvertrages und der Tatsache, dass sich die zu Grunde liegenden Vertragsinhalte maßgeblich erst aus den unveröffentlichten unterinstanzlichen Entscheidungen ergeben, sollen diese kurz dargestellt werden:
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 8. Methodische Grundlagen zur Erfassung von Schuldverträgen
Zusammenfassung
Im Zivilrecht gilt der Grundsatz der Parteiautonomie. Als Ausfluss des auch in Art. 1 und 2 GG geschützten Selbstbestimmungsrechts des Einzelnen berechtigt sie jeden, seine Lebensverhältnisse eigenverantwortlich zu gestalten. Wichtigste Säule der Privatautonomie ist die Vertragsfreiheit. Die Vertragsfreiheit umfasst insbesondere die Gestaltungsfreiheit.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 9. Typische Interessenausrichtung beim Künstlermanagementvertrag
Zusammenfassung
Bei Schuldverträgen können unterschiedliche Interessenausrichtungen der Parteien vorliegen, die dann auch später für die Einordnung der Schuldverträge in die gesetzlichen Vertragstypen relevant werden können. Zwar ordnet das BGB die gesetzlichen Vertragstypen nicht nach diesen Gesichtspunkten ein. In der Lehre haben sich aber verschiedene Gruppen von Interessenausrichtungen herausgebildet, die hilfreiche Rückschlüsse auf die Zuordnung eines Vertrages zu bestimmten gesetzlichen Vertragstypen des Besonderen Schuldrechts geben können. Die Prüfung der Interessenausrichtung ist damit ein hilfreicher, wenngleich nur erster Schritt einer methodischen Rechtsfindung.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 10. Typische Pflichtenprogramme beim Künstlermanagementvertrag
Zusammenfassung
Schuldverträge werden in erster Linie durch die Pflichtenprogramme der Parteien bestimmt. Erst wenn sich mindestens zwei Parteien einander zu bestimmten Leistungen berechtigen oder verpflichten, liegt ein Schuldvertrag vor. Damit ist die Herausarbeitung der Pflichtenprogramme des Künstlermanagementvertrages essentiell für die weitere Bestimmung seiner Rechtsnatur.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 11. Einordnung des Künstlermanagementvertrages in die Verträge des Allgemeinen Schuldrechts
Zusammenfassung
Der Vorvertrag ist gesetzlich nicht geregelt, aber als Ausfluss der Vertragsfreiheit zulässiger, eigener Vertragstyp anerkannt. Mit einem Vorvertrag wollen die Parteien bereits vorzeitig eine vertragliche Bindung begründen, obwohl sie noch nicht über alle Punkte einig sind oder dem Abschluss eines Hauptvertrages noch rechtliche oder tatsächliche Hindernisse entgegenstehen. Die nach dem Vorvertrag geschuldete Leistung ist der Abschluss des Hauptvertrages, zu der sich mindestens eine Partei verpflichtet. Diese Leistung ist auch einklagbar, was eine hinreichende Bestimmtheit des Inhalts des abzuschließenden Hauptvertrages voraussetzt.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 12. Die Einordnung des Künstlermanagementvertrages in die Verträge des Besonderen Schuldrechts und der Sondergesetze
Zusammenfassung
Nach der h.M. in Rechtsprechung und Literatur handelt es sich bei einem Künstlermanagementvertrag im Regelfall um einen Dienstvertrag oder einen Dienstvertrag mit Geschäftsbesorgungscharakter. In der Rechtsprechung und Lehre wird zum Verhältnis zwischen Dienstverträgen mit oder ohne Geschäftsbesorgungscharakter allerdings nicht weiter Stellung genommen. So wird auch nicht deutlich, ob der Begriff des Dienstvertrages mit Geschäftsbesorgungscharakter synonym mit dem des Geschäftsbesorgungsvertrages gebraucht wird oder auf einen Dienstvertrag mit bloßen Geschäftsbesorgungselementen hinweisen soll.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 13. Rechtliche Behandlung der Vertragstypen des Künstlermanagementvertrages
Zusammenfassung
Wie festgestellt, sind in den Vertragskonstellationen des Künstlermanagementvertrages Merkmale verschiedener gesetzlich geregelter und nicht geregelter Vertragstypen in unterschiedlichen Anteilen nachweisbar. Dies macht es notwendig, sich mit der rechtlichen Behandlung von Verträgen, die Merkmale verschiedener gesetzlich geregelter oder nicht geregelter Vertragstypen in sich vereinen, zu befassen. Im Bereich dieser Vertragskonstellationen ist in der Lehre hinsichtlich Terminologie und rechtlicher Behandlung allerdings vieles streitig. Dies erfordert es, zunächst die begrifflichen Grundlagen zu klären.
Hans-Jürgen Homann

Rechtliche Untersuchung des Künstlermanagementvertrages

Frontmatter
Kapitel 14. Rechtsfragen bei der Begründung des Künstlermanagementvertrages
Zusammenfassung
In der Vertragsanalyse wurde festgestellt, dass in Hand- und Praxisbüchern zahlreiche Künstlermanagementverträge als Musterverträge angeboten werden. Auch die Verbände des idkv und IMUC stellen ihren Mitgliedern Musterverträge zur Verfügung. Ferner ist es möglich, dass sich eine Partei von einem Rechtsanwalt einen Mustervertrag entwerfen lässt oder selbst einen solchen Vertrag entwirft. In diesen Fällen ist das Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) gemäß den §§ 305 ff. BGB zu beachten. Die Rechtsprechung hat bereits Bestimmungen in Künstlermanagementverträgen unter AGB-Recht geprüft und einzelne Klauseln für unwirksam betrachtet.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 15. Rechtsfragen bei der Durchführung des Künstlermanagementvertrages
Zusammenfassung
Der Künstlermanagementvertrag ist regelmäßig ein Schuldvertrag mit anfänglich unbestimmten Leistungsversprechen des Künstlermanagers. Die vertraglichen Pflichten des Künstlermanagers werden dort nur rahmenartig umschrieben. Allerdings sehen viele Künstlermanagementverträge Regelungen für die nachträgliche einseitige oder einvernehmliche Leistungsbestimmung vor. Hier stellt sich die Frage der Zulässigkeit solcher Kompetenzzuweisungen. Fehlen diese, ist zu fragen, welche Kompetenzen sich aus den anwendbaren gesetzlichen Regelungen ergeben.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 16. Rechtsfragen bei der Beendigung des Künstlermanagementvertrages
Zusammenfassung
Da der Künstlermanagementvertrag als gemischter Vertrag Elemente des Geschäftsbesorgungsvertrages auf der Grundlage eines Dienstvertrages und gegebenenfalls Werkvertrages sowie Elemente eigener Art (Typ A) oder zusätzlich Elemente des Handelvertretervertrages (Typ B) aufweisen kann, gelten für ihn unterschiedliche Rechtsregimes. Die einzelnen Regimes können Kündigungsregelungen enthalten, die sich im Hinblick auf die Voraussetzungen und die Abwicklungsfolgen der Kündigungen unterscheiden. Bei den Voraussetzungen können besondere Kündigungs- und Ausschlussfristen sowie die Notwendigkeit einer Abmahnung gegeben sein. Bei den Abwicklungsfolgen sind insbesondere die unterschiedlichen Regelungen über nachvertragliche Vergütungsansprüche des Künstlermanagers zu betrachten.
Hans-Jürgen Homann
Kapitel 17. Schlussbemerkung
Zusammenfassung
Im ersten Teil wurde das Erscheinungsbild des Künstlermanagementvertrages im Bereich der Musik herausgearbeitet. Der rechtstatsächlichen Untersuchung lag ein Mix aus öffentlich zugänglichen Musterverträgen und in der Praxis verwendeten Verträgen zu Grunde.
Hans-Jürgen Homann
Backmatter
Metadata
Title
Der Künstlermanagementvertrag
Author
Hans-Jürgen Homann
Copyright Year
2013
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-33874-8
Print ISBN
978-3-642-33873-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-33874-8