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22-01-2018 | Filiale | Nachricht | Article

Sparda-Bank betritt Neuland

Author: Elke Pohl

3:30 min reading time

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Kann man eine Bankfiliale in ein modernes Coworking Areal integrieren, in dem Menschen unterschiedlicher Professionen temporär miteinander arbeiten? Die Sparda-Bank Berlin wagt in Frankfurt/Oder gemeinsam mit dem Berliner Coworking Space St. Oberholz ein Experiment.

Wer nicht weiß, was ein Community Space oder eine Community- und Coworking Areal ist, befindet sich in guter Gesellschaft. Auch Sparda-Bank Berlin-Vorstand Martin Laubisch gab während eines Pressetermins am 19. Januar 2018 in Frankfurt/Oder zu, dass er bis vor kurzem keine Vorstellung von den Möglichkeiten hatte, die eine Kooperation mit einem Anbieter dieser modernen Arbeitsform bereithält. "Aber wir sind permanent auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, unsere Filialen anders als bisher zu nutzen“, berichtete Laubisch. Die Immobilie mit 750 Quadratmetern Fläche, auf die man bei der Suche nach einer Alternative zur bisherigen Filiale der Sparda-Bank in Frankfurt/Oder gestoßen war, erwies sich als zu groß, um sich dort allein als genossenschaftliches Kreditinstitut einzumieten. Sie war allerdings auch so interessant, dass man sie unbedingt behalten wollte. Und so entstand die Idee, ein Gemeinschaftsprojekt mit einem anderen Dienstleister zu starten.

Man kann nicht kreativ genug sein

Für beide Parteien ist es die erste Kooperation dieser Art. Es fielen während der Vorstellung Worte wie Abenteuer, Experiment, Offenheit gegenüber Neuem, Mut zur Veränderung, höhere Attraktivität von Bankfilialen – Begriffe, die man gemeinhin nicht zuallererst den Geldinstituten zuordnen würde. "Banken sind naturgemäß vor allem sicherheitsorientiert“, räumte auch Vorstand Laubisch ein. Natürlich müsse ein Experiment wie das in Frankfurt/Oder auch alle Standards erfüllen, die Banken auferlegt seien. Aber darüber hinaus gehe es vor allem darum, wie man Bankfilialen für Menschen, die nicht unmittelbar an Bankdienstleistungen interessiert beziehungsweise vorwiegend digital unterwegs sind, ins Bewusstsein rücken kann. Dabei könne man gar nicht kreativ genug sein, verriet der Sparda-Vorstand. Auch über andere Dienstleistungen, mit denen Menschen ihren Alltag vereinfachen oder verbessern können, denke man nach. Schon im geplanten Community Space, ergänzte Ansgar Oberholz, Gründer und Coworking-Pionier des Coworking Space, gebe es viele Dienstleistungen, wie die Möglichkeit für Unternehmen, hier Teams temporär arbeiten zu lassen, Events und Treffen durchzuführen oder auch einfach einen Kaffee im integrierten Café anzubieten.


Bank integriert sich in das Konzept

Das Neue an dem geplanten Konzept ist, dass sich die Sparda-Bank in das Community Space quasi lautlos integriert. Zwar wird es Räume für anspruchsvolle Kundenberatungen geben. Doch insgesamt werden die Mitarbeiter der Sparda-Bank zur Filialeröffnung Mitte 2019 Teil der Community sein. Dazu gehöre, dass sie für einfache Gespräche die öffentliche Infrastruktur der neuen Filiale nutzen können. "Es ist ein Teil der neuen Offenheit, dass wir unsere Filialen für Jedermann öffnen“, machte der Sparda-Vorstand deutlich. Die Mitarbeiter der bisherigen Frankfurter Filiale, die dann hier einziehen werden, seien mehrheitlich positiv gestimmt und "freuen sich total auf die neue Filiale", sagte eine Sprecherin.

Die Kosten für den Umbau der Immobilie teilen sich nach Auskunft der Sprecherin der Vermieter und die Sparda-Bank Berlin. Sie liegt im Zentrum der Oder-Metropole und ist vielen Frankfurtern als Kinderkaufhaus "Blok O" bekannt, das seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Institution war. Man wolle an die Bekanntheit und die exponierte Lage des Hauses anknüpfen und richte das Angebot sowohl an die Europa-Universität Viadrina als auch an Freelancer und junge Unternehmen, aber auch an etablierte Firmen, die Teams gezielt herausnehmen und der "Gründerluft" aussetzen wollen. "Wir sind überzeugt, dass unser Angebot ein Erfolg werden wird, schon allein wegen der Nähe zu Berlin", bemerkte Ansgar Oberholz.

Im Sommer 2018 geht es los

Nicht wenige Menschen, die in Berlin tätig seien, aber in Frankfurt und Umgebung leben, könnten zumindest temporär die Arbeitsplätze nutzen. Das betreffe übrigens auch Mitarbeiter der Zentrale der Sparda-Bank Berlin, fügte Laubisch an: Mitarbeiter aus Frankfurt/Oder und Umgebung könnten durchaus ein bis zwei Tage pro Woche hier arbeiten, anstatt den Weg in die Berliner Zentrale antreten zu müssen. Die Einweihung des Community Space findet offiziell am 13. Juli 2018 statt. 

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