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28-07-2021 | Gesundheitsmanagement | Schwerpunkt | Article

CSR-Engagement von Unternehmen goes Gesundheit

Author: Andrea Amerland

3:30 min reading time

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Umweltschutz, Sport oder Kultur: Dass Unternehmen für die Gesellschaft Verantwortung tragen, zeigen sie mit unterschiedlichsten Projekten. Wie so vieles hat sich auch das CSR-Engagement von Firmen in der Corona-Krise verändert - und zwar in Richtung Gesundheit.

Weniger, aber dafür gezielter - auf diese Kurzformel lassen sich Erkenntnisse einer Studie bringen, für die die Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ) im Stifterverband und die Bertelsmann Stiftung das gesellschaftliche Engagement von rund 7.000 Unternehmen während der Corona-Pandemie abgefragt haben.

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Aus dem Monitor Unternehmensengagement ergibt sich, dass die Bereitschaft, in soziale oder nachhaltige Projekte zu investieren ungebrochen ist. Denn der sogenannte Engagement-Indikator ist bis November 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um elf Prozentpunkte gestiegen. Allerdings sitzt das Geld für gesellschaftliches Engagement in den Unternehmen nicht mehr ganz so locker wie vor der Krise.

Unternehmensspenden in Corona-Krise rückläufig

Somit ist der Anteil der Unternehmen, die regelmäßig Geld spenden, von 54 Prozent vor der Pandemie auf 37 Prozent im November 2020 gesunken. Auch der Anteil an Sachspenden ging bei Unternehmen von 44 auf 34 Prozent zurück, Zeitspenden von 35 auf 26 Prozent, was wohl auch an den erschwerten Rahmenbedingungen lag.

Während laut Umfrage auch die Aktivitäten rund um Sport und Kultur für Unternehmen an Bedeutung verloren haben, hat das Interesse an gesundheitlichem Engagement hingegen zugenommen. Hier stieg der Anteil aktiver Unternehmen von 19 auf 24 Prozent und die Perspektive richtete sich trotz Maskenspenden klar nach innen, verstärkt auf die eigene Belegschaft.

Wellbeing, Employer Branding und Mitarbeiterbindung

Während vor der Krise 13 Prozent der Unternehmen ihre Arbeitgeberattraktivität durch Wellbeing erhöhen wollten, waren es im November 2020 bereits 21 Prozent. Auch beim Thema Mitarbeiterbindung stieg das Engagement von 15 auf 25 Prozent. 

"Nach der Corona-Pandemie sollten die Unternehmen den Fokus auf ihre Beschäftigten beibehalten und mit ihrem nach außen gerichteten Engagement im Sinne eines modernen und integrierten Corporate Citizenship systematisch verbinden", rät Anaël Labigne, Leiter Unternehmensengagement beim Stifterverband und Mitglied der Geschäftsleitung bei der ZiviZ. Als einen möglichen Weg schlägt Labigne freiwillige Projekte vor, in denen sich Mitarbeiter engagieren können.

CSR durch Mitarbeiterorientierung

Wie "Corporate Social Responsibility durch Mitarbeiterorientierung" entsteht, beschreibt Matthias Zeuch. Die Frage ist, wie das Unternehmen tun und mit welchen Komponenten gesellschaftlicher Verantwortung. "Ohne zu stark in die Wohlfahrtstheorie abgleiten zu wollen, steht hinter dieser die Idee eines gesellschaftlichen Nutzenoptimums, welches nicht nur das ökonomische Sozialprodukt, sondern auch die emotionale Befindlichkeit der Mitglieder der Gesellschaft mit einbezieht." (Seite 125) 

Zeuch geht es vor allem darum, für Mitarbeiter eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen, um für den vielzierten Flow zu sorgen. Dazu gehören für den HR-Experten neben stimmigen Führungsbeziehungen, reizvollen Herausforderungen, erreichbaren Zielen auch die Belohnung für Fortschritte. So werde nicht nur der Produktionsprozess dem gesellschaftlichem Auftrag gerecht, sondern Arbeitsplätze attraktiver und Mitarbeiter zufriedener. 

Die Rolle des Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Im "Betrieblichem Gesundheitsmanagement" gehe es aktuell vorrangig darum, Menschen zu gesundheitsfördernden Verhalten zu sensibilisieren. Dahinter stehe die Erkenntnis, "dass sowohl das eigene Verhalten als auch das Umfeld eine Beeinflussung darstellen", schreibt Benjamin Klenke zum Thema. Neben Gesundheitstagen sind Gesundheitslotsen als Ansprechpartner geeignet, um Mitarbeitende an das Thema heranzuführen. Aber auch Entspannungssysteme und gesunde Führung spielten eine gravierende Rolle. 

Führungskräfte und Fehlerkultur

Führungskräfte haben nicht nur hier eine Vorbildfunktion, indem sie Pausenzeiten einhalten und keine E-Mails um Mitternacht schreiben. Und sie stellen die Weichen dafür, wie beispielsweise mit Fehlern - einem Stressfaktor - im Betrieb umgegangen wird (Seite 245): 

  1. Fehler sollten zugelassen werden. 
  2. Mitarbeitern soll die Angst genommen werden, Fehler zu begehen.
  3. Wenn Fehler passieren, sollte der Grund dafür gefunden werden. 
  4. Niemand ist an den Pranger zu stellen. Auf Fehlern sollte nicht 'herumgeritten' und dadurch das Gefühl von Inkompetenz vermittelt werden. 
  5. Fehler sind als Verbesserungsmotivation zu nutzen.
  6. Trotz eines Fehlers ist auch auf das Positive hinzuweisen.

Fazit: Die Corona-Krise hat Unternehmen gelehrt, dass Mitarbeiter die wertvollste Ressource sind. Daher ist eine gesunde Belegschaft mit motivierten Mitarbeitern in den Fokus des CSR-Engagements gerückt. Mitarbeiterwohl und Betriebliches Gesundheitsmanagement haben eine neue Priorität erhalten. Es bleibt zu wünschen, dass das nach der Pandemie auch so bleibt.

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