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15-10-2013 | Holzbau | Schwerpunkt | Article

Dämmen mit Biomasse

Author: Annette Galinski

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Innovationen im Bereich von Baumaterialien sind vor allem im Rahmen des zunehmenden ressourcenschonenden Bauens gefragt. Holz als Baustoff wird dabei schon in unterschiedlichsten Verarbeitungsformen eingesetzt, die Baumrinde bisher aber nur energetisch als Biomasse verwertet oder zu Holzwerkstoffen verarbeitet. Das europäische Forschungsprojekt BIOFOAMBARK mit neun Partnern aus sechs europäischen Ländern unter der Koordination von Prof. Laborie am Institut für Forstbenutzung und Forstliche Arbeitswissenschaft der Universität Freiburg entwickelt derzeit eine Wärmedämmung mit Hartschäumen aus Rindentanninen.

Bis zu 15 % der in der Forstwirtschaft anfallenden Biomasse stammt von der Baumrinde. Die Wissenschaftler des Forschungsprojektes BIOFOAMBARK wollen eine höherwertige Nutzung erreichen und die in der Rinde enthaltenen Tannine für die CO2-neutrale Herstellung wärmedämmender Hartschäume einsetzen. Zudem sollen biobasierte Nebenprodukte abgeleitet werden. Schäume aus Tannin gibt es zwar schon länger, doch bisher wurde der pflanzliche Gerbstoff aus dem Holz der Mimose und anderen tropischen Pflanzen gewonnen. Nun sollen die gleiche Schäume aus europäischen Hölzern wie Fichte und Kiefer hergestellt werden. Schäume aus Tanninen wirken als Dämm- und Isoliersotffe eingesetzt gut isolierend, sind feuerfest und eine umweltfreundliche Alternative zu beispielsweise PU-Schäumen.

Den optimalen Baustoff gibt es nicht

"Die Suche nach dem optimalen Baustoff ist immer eine Entscheidung für den optimalen Kompromiss, bei dem eine Auswahl von Kriterien als Entscheidungshilfe dient", erläutern die Springer-Autoren Gerhard Holzmann, Matthias Wangelin und Rainer Bruns im Buchkapitel "Physikalische Grundlagen zu den Baustoffen". Eine grundsätzliche Entscheidungshilfe sind die physikalischen Eigenschaften von Rohstoffen. Sie entscheiden über den Einsatzbereich. Allerdings schließen sich bestimmte Kriterien, wie beispielsweise eine hohe Diffusionsoffenheit und Feuchtigkeitsbeständigkeit, in der Regel aus.

Wärme speichern

Baustoffe mit einer geringen Rohdichte weisen normalerweise ein hohes Hohlraumvolumen auf, was die wärmedämmende Eigenschaft des Baustoffes erhöht. Holzwolle-Platten verfügen über eine Rohdichte zwischen 350 und 600 kg/m³. Sie stehen damit, auch was die Wärmespeicherkapazität betrifft, ganz oben auf der Liste der positiven Eigenschaften natürlicher Baustoffe.

Je kleiner, desto besser

Nach DIN 4108 „Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäuden“ dürfen Baustoffe mit einer Wärmeleitfähigkeit kleiner gleich 0,1 W/mK als Wärmedämmstoffe bezeichnet werden. Sehr gute Baustoffe weisen eine Wärmeleitfähigkeit unter 0,030 W/mK aus.

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