In der vernetzten Fabrik erzeugen Maschinen und Anlagen inzwischen große Datenmengen, mit deren Hilfe beispielsweise Fehler frühzeitig erkannt und die Anlageneffizienz immens gesteigert werden kann. So können zu erkennen oder die Gesamtanlageneffektivität zu steigern. Allerdings: "Die meisten Firmen lesen sie gar nicht erst aus. Falls doch, landen sie meistens in Excel-Listen oder auf einem Server im Keller", berichtet Jonas Gutjahr vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA). Der Grund dafür sei, dass man Expertenwissen benötige, um das komplexe Protokoll aus der Maschinensteuerung zu verstehen. "Ein Nicht-Steuerungstechniker erkennt zum Beispiel gar nicht, auf welche Maschinenkomponente sich die Daten beziehen. "
Mit InsideOut haben die IPA-Experten jetzt ein Tool entwickelt, das Maschinendaten kontextbezogen visualisiert. Hierfür werden die Daten zunächst aus der Maschinensteuerung abgegriffen und der Anwendung direkt oder über eine Cloud zur Verfügung gestellt. Im nächsten Schritt verknüpft InsideOut die Steuerungsdaten mit dem CAD-Modell. Der Betrachter sieht ein animiertes Maschinenmodell, das sich echtzeitnah bewegt. "Bei einem 3D-Drucker kann man zum Beispiel auf das Heizbett klicken und sich die Temperatur anzeigen lassen. " Das gleiche gelte für den Füllstand oder die Koordinaten des Druckkopfs, so Gutjahr. Auf diese Weise können auch jene Mitarbeiter, die von Steuerungstechnik wenig verstehen, die komplexen Maschinendaten interpretieren.
Intelligente Produkte und Maschinen liefern eine Flut an Informationen. Der Mensch benötigt hier situationsabhängige Filterungsmechanismen, um am richtigen Ort zur richtigen Zeit exakt die Informationen zu erhalten, die zur Bearbeitung seiner jeweiligen Arbeitsaufgabe erforderlich sind." (Jochen Schlick, Peter Stephan, Matthias Loskyll, Dennis Lappe, "Industrie 4.0 in der praktischen Anwendung", Seite 8)
Tool visualisiert Maschinendaten
Zu jeder Maschinenkomponente können relevante Informationen wie Anleitungen, Texte oder Bilder eingefügt werden. Visualisiert wird das virtuelle Maschinenmodell auf einem beliebigen Endgerät wie einem Touchmonitor oder einem Smartphone. Derzeit arbeiten die Wissenschaftler daran, die Anwendung an die Augmented-Reality-Brille HoloLens anzubinden. Die IPA-Wissenschaftler haben InsideOut als Demonstrator realisiert. Dieser wird aktuell auf verschiedene Maschinen ausgeweitet. Dazu gehört neben dem IPA-eigenen 3D-Drucker eine Stanzmaschine von IEF-Werner sowie eine Krananlage von Schmalz, die mit einem Vakuumgreifer Pakete aufs Band befördert. Derzeit suchen die Experten noch nach weiteren Partnern, die die Anwendung im eigenen Unternehmen testen und weiterentwickeln wollen.