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15-02-2024 | Notenbanken | Im Fokus | Article

EZB warnt Banken vor Verschlechterung ihrer Vermögenswerte

Author: dpa

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Die europäischen Banken haben ihre Kapitalpuffer in der Vergangenheit ausgebaut und sind resilienter als noch vor einem Jahrzehnt. Doch aufgrund der aktuellen Krisen und einem wachsenden Wettbewerb mahnt die EZB die Branche zu mehr Wachsamkeit.

Die EZB-Bankenaufsicht mahnt Geldhäuser im Euroraum angesichts eines unsicheren Umfelds zu Wachsamkeit. Banken seien "heute besser kapitalisiert und widerstandsfähiger als zu Beginn der Bankenunion vor zehn Jahren", bilanzierte die seit 1. Januar 2024 amtierende Chefin der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Claudia Buch, in Brüssel. "Aber es gibt keinen Grund zur Selbstzufriedenheit."

"Der Strukturwandel in der Realwirtschaft, neu auftretende Risiken, die Digitalisierung und der verstärkte Wettbewerb können die Geschäftsmodelle der Banken in Frage stellen", führte Buch aus, die vor ihrer Berufung auf den EZB-Posten Vize-Präsidentin der Deutschen Bundesbank war. In letzter Zeit hätten die Institute von den gestiegenen Zinsen profitiert und höhere Gewinne gemacht. Dies biete den Banken die Möglichkeit, ihre Widerstandsfähigkeit durch den Aufbau von Kapitalpuffern und stabilen IT-Infrastrukturen zu erhöhen.

Wieder mehr ausfallgefährdete Kredite

Es gebe "bereits deutliche Anzeichen dafür, dass sich die Qualität der Vermögenswerte bedeutender Institute zu verschlechtern beginnt", sagte Buch. Bis Ende 2022 habe es bei der Quote von Krediten, die nicht mehr bedient werden (Non-performing Loans, kurz NPL) fast ununterbrochen einen rückläufigen Trend gegeben. Seit 2023 seien diese ausfallgefährdeten Kredite wieder leicht angestiegen, wenn auch weiterhin auf niedrigem Niveau. In jüngster Zeit habe sich die Aufsicht bei Kreditrisiken auf "anfällige Sektoren" wie gewerbliche Immobilien konzentriert.

Die EZB-Bankenaufsicht war 2014 als Lehre aus der Banken- und Finanzkrise geschaffen worden. Nach jüngsten Angaben überwacht die EZB-Bankenaufsicht 113 Banken im Euroraum direkt, die für 82 Prozent des Bankenmarktes im Währungsraum stehen. Ziel ist, mit einheitlichen Regeln für die größten Geldhäuser im Euroraum für mehr Stabilität im Finanzsystem zu sorgen.

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