1999 | OriginalPaper | Chapter
Regimewandel als Zwei-Ebenen-Prozeß
Author : Philip von Schöppenthau
Published in: Die Europäische Union als Akteur der internationalen Handelspolitik
Publisher: Deutscher Universitätsverlag
Included in: Professional Book Archive
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Um die zentrale Fragestellung und These der vorliegenden Arbeit bearbeiten zu können, bedarf es eines theoretischen Ansatzes, der sowohl die internationale als auch die innerstaatliche Dimension des Regimewandels erfaßt sowie den Zusammenhang, in dem beide zueinander stehen. Wie die vorangegangenen Ausführungen zeigten, liegt ein solcher Ansatz von regimetheoretischer Seite bislang nicht bzw. nur bruchstückhaft vor. Ein auf die Analyse internationaler Regime übertragbarer und konzeptionell relativ ausgereifter Ansatz steht hingegen von verhandlungstheoretischer Seite zur Verfügung, und zwar in Form von Robert Putnams Zwei-Ebenen-Modell, dem sogenannten “Two-Level-Game”.1 Im Zusammenhang mit Studien zur internationalen Koordinierung nationaler Wirtschaftspolitiken (Weltwirtschaftsgipfel) entwickelt, betrachtet Putnam darin den Staat als “Verhandlungsführer”, der gleichzeitig auf internationaler und innerstaatlicher Ebene verhandelt und auf die dort jeweils auftretenden Zwänge mit entsprechenden Strategien antwortet. Sein Zwei-Ebenen-Ansatz erscheint daher grundsätzlich geeignet, die zwei Dimensionen des MFA-Regimewandels zu erfassen und die zentrale Fragestellung und These zu bearbeiten. Da er jedoch ursprünglich nicht zur Erklärung von Regimewandel entwickelt wurde, muß er für die vorliegende Arbeit zunächst entsprechend verändert und ergänzt werden.