Top

Berliner Journal für Soziologie

Published in:

29-11-2017 | Essay

Soziologie der Freundschaft

Author: Heinz Bude

Published in: Berliner Journal für Soziologie | Issue 3-4/2017

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config

AI-assisted search

Off

Zusammenfassung

Der Artikel fragt, ob sich die heutige Freundschaftsforschung angesichts der Vielgestaltigkeit ihres Gegenstandes nicht in eine Sackgasse manövriert hat. Worauf man sich einigen kann, ist: „friendship matters“. Aber wie und wozu ist sowohl konzeptionell als auch methodisch kontingent. Als Alternative schlägt der Beitrag vor, funktionale Aspekte zu unterscheiden, unter denen Freundschaft für wichtig gehalten wird: als kompensatorische Praxis der Sorge für Menschen, die weder den Banden der Familie noch den Verträgen des Wohlfahrtsstaates trauen; als intermediäre Sozialform, die Organisationsmitgliedschaften und Lebenspartnerschaften überdauert; als dialogische Begleitung lebenslanger Selbstsozialisation, die einen Anker für die eigene Biografie bildet; und schließlich als stille Ressource brauchbarer Kontakte für alle Fälle. Immer geht es um das Rätsel freiwilliger Bindungen in einer Gesellschaft der Individuen.

previous article Varieties of Sharing. Handlungsorientierungen, Strukturen und Arbeitsbedingungen eines neuartigen Feldes

next article Zwischen höchstpersönlicher Liebesanerkennung und zweckrationalem Kalkül. Auf der Suche nach einer Soziologie der Freundschaft

Dont have a licence yet? Then find out more about our products and how to get one now:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

über 102.000 Bücher
über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

Automobil + Motoren
Bauwesen + Immobilien
Business IT + Informatik
Elektrotechnik + Elektronik
Energie + Nachhaltigkeit
Finance + Banking
Management + Führung
Marketing + Vertrieb
Maschinenbau + Werkstoffe
Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

inform now

Berliner Journal für Soziologie

Das Berliner Journal für Soziologie veröffentlicht Beiträge zu allgemeinen Themen und Forschungsbereichen der Soziologie sowie Schwerpunkthefte zu Klassikern der Soziologie und zu aktuellen Problemfeldern des soziologischen Diskurses.

inform now

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

über 67.000 Bücher
über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

Bauwesen + Immobilien
Business IT + Informatik
Finance + Banking
Management + Führung
Marketing + Vertrieb
Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

inform now

Alleweldt, E. (2013). Die differenzierten Welten der Frauenfreundschaften. Eine Berliner Fallstudie. Weilerswist: Velbrück.

Alleweldt, E., & Leuschner, V. (2004). Freundschaften auf der Straße. Berliner Journal für Soziologie, 14, 339–356.CrossRef

Baltes, P. B. (1990). Entwicklungspsychologie der Lebensspanne. Stuttgart: Klett.

Binczek, N., & Stanitzek, G. (Hrsg.). (2010). „Strong ties/weak ties“. Freundschaftssemantik und Netzwerkanalyse. Heidelberg: Winter Universitätsverlag.

Blok, A. (1981). Die Mafia in einem sizilianischen Dorf 1860–1960. Eine Studie über gewalttätige bäuerliche Unternehmer. Frankfurt a. M.: Syndikat.

Brown, B. B. (1981). A life-span approach to friendship. In H. Z. Lopata & D. Maines (Hrsg.), Research in the interweave of social roles: Friendship (S. 23–50). Greenwich, CT: JAI Press.

Bude, H. (2008). Die Aktualität der Freundschaft. Mittelweg 36, 17(3), 6–16.

Bude, H. (2015). Das Versprechen der Freundschaft. In D. Tyradellis (Hrsg.), Freundschaft. Das Buch (S. 38–54). Berlin: Matthes & Seitz.

Campbell, J. K. (1964). Honour, family, and patronage. A study of institutions and moral values in a Greek mountain community. Oxford: Clarendon.

Derrida, J. (2000). Politik der Freundschaft. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Eisenstadt, S. (1974). Friendship and the structure of trust and solidarity in society. In E. Leyton (Hrsg.), The compact. Selected dimensions of friendship (S. 138–146). Newfoundland: Memorial University of Newfoundland.

Faulstich, W. (2007). Was heißt Freundschaft? Anatomie einer Beziehung aus kulturwissenschaftlicher Sicht. In W. Faulstich (Hrsg.), Beziehungskulturen (S. 58–70). München: Fink.

Filipp, S. H., & Aymanns, P. (2010). Kritische Lebensereignisse und Lebenskrise. Stuttgart: Kohlhammer.

Fischer, C. S. (1982). What do we mean by „friend“? An inductive study. Social Networks, 3, 287–306.CrossRef

Freud, S. (1940) [1920]. Jenseits des Lustprinzips. In S. Freud, Gesammelte Werke, Bd. 8 (S. 1–69). Frankfurt a. M.: Fischer.

Granovetter, M. (1973). The strength of weak ties. American Journal of Sociology, 78, 1360–1380.CrossRef

Granovetter, M. (1974). Getting a job: A study on contacts and careers. Cambridge, MA: Harvard University Press.

Grigoriou, T. (2004). Friendship between gay men and heterosexual women: An interpretative phenomenological analysis. London: London South Bank University.

Haug, S. (2003). Interethnische Freundschaftsbeziehungen und soziale Integration. Unterschiede in der Ausstattung mit sozialem Kapital bei jungen Deutschen und Immigranten. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 55, 716–736.CrossRef

Hausen, K. (1976). Die Polarisierung der „Geschlechtscharaktere“ – Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben. In W. Conze (Hrsg.), Sozialgeschichte der Familie in der Neuzeit Europas (S. 363–392). Stuttgart: Klett.

Heuser, E. A. (2012). Haben Javaner Freunde? Eine kleine Ethnologie indonesischer Freundschaftsforschung. Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, 33, 53–61.

Hobsbawm. E. J. (1962). Sozialrebellen. Archaische Bewegungen im 19. und 20. Jahrhundert. Neuwied: Luchterhand.

Jamieson, L. (2003). Intimität im Wandel? Eine kritische Betrachtung der „reinen Beziehung“. In K. Lenz (Hrsg.), Frauen und Männer. Zur Geschlechtstypik persönlicher Beziehungen (S. 279–298). Weinheim: Juventa.

Keupp, H. (1987). Soziale Netzwerke. Eine Metapher des gesellschaftlichen Umbruchs? In H. Keupp & B. Röhrle (Hrsg.), Soziale Netzwerke (S. 11–53). Frankfurt a. M.: Campus.

Kracauer, S. (1917/1918). Über die Freundschaft. Logos, VII(2), 182–208.

Krinninger, D. (2012). Freundinnen müsste man sein. Intimität als spielerische Praxis männlicher Freundespaare. In M. S. Baader, J. Bilstein & T. Tholen (Hrsg.), Erziehung, Bildung und Geschlecht. Männlichkeiten im Fokus der Gender Studies (S. 331–344). Wiesbaden: Springer VS.CrossRef

Krüger, W. (2010). Wie man Freunde fürs Leben gewinnt. Vom Glück einer besonderen Beziehung. Freiburg: Herder.

Lazarsfeld, P. F., & Merton, R. K. (1982). Friendship as social process: A substantial and methodological analysis. In P. L. Kendall (Hrsg.), The varied sociology of Paul F. Lazarsfeld (S. 298–348). New York: Columbia University Press.

LeBlanc, A. N. (2008). Zufallsfamilie. Liebe, Drogen, Gewalt und Jugend in der Bronx. Wien: Deuticke.

Luhmann, N. (1964). Funktionen und Folgen formaler Organisationen. Berlin: Duncker & Humblot.

Mann, Th. (2009) [1903]. Frühe Erzählungen 1893–1912: Tonio Kröger. Frankfurt a. M.: Fischer.

Marquardsen, K. (2012). Aktivierung und soziale Netzwerke. Die Dynamik sozialer Beziehungen unter dem Druck der Erwerbslosigkeit. Wiesbaden: Springer VS.

Mikula G., & Stroebe, W. (Hrsg.). (1977). Sympathie, Freundschaft und Ehe. Psychologie zwischenmenschlicher Beziehungen. Bern: Huber.

Montaigne, M. de (1969) [1580]. Die Essais. Stuttgart: Reclam.

Müller, A., Nitschke, A., & Seidel, Ch. (1972). Art. „Freundschaft“. In J. Ritter (Hrsg.), Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 2 (S. 1105–1114). Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

Nancy, J.-L. (1988). Die undarstellbare Gemeinschaft. Stuttgart: Edition Patricia Schwarz.

Nardi, P. M. (1999). Gay men’s friendship. Invincible communities. Chicago: Chicago University Press.

Oevermann, U. (1979). Ansätze zu einer soziologischen Sozialisationstheorie und ihre Konsequenzen für die allgemeine soziologische Analyse. In G. Lüschen (Hrsg.), Deutsche Soziologie seit 1945. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 21 (S. 143–168). Köln: Westdeutscher Verlag.CrossRef

Orth-Gomér, K. (2009). Are social relations less health protective in women than in men? Social relations, gender, and cardiovascular health. Journal of Social and Personal Relationships, 26, 63–71.CrossRef

Putnam, R. (2000). Bowling alone. The collapse and revival of American community. New York: Schuster & Schuster.

Raulff, U. (2010). Kreis ohne Meister. Stefan Georges Nachleben. Eine abgründige Geschichte. München: C. H. Beck.

Rawlins, W.K. (1992). Friendship matters. New York: Aldine de Gruyter.

Roseneil, S. (2008). Neue Freundschaftspraktiken. Mittelweg 36, 17(3), 55–70.

Schäfer, M., & von Salisch, M. (2013). Das Individuum und die Peers – eine strukturelle Perspektive. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 62, 171–178.CrossRef

Scheuch, E. K., & Scheuch, U. (1992). Cliquen, Klüngel und Karrieren. Reinbek: Rowohlt.

Schobin, J. (2013). Freundschaft und Fürsorge. Bericht über eine Sozialform im Wandel. Hamburg: Hamburger Edition.

Schobin, J., Leuschner, V., Flick, S., Alleweldt, E., Heuser, E. A., & Brandt, A. (2016). Freundschaft heute. Eine Einführung in die Freundschaftssoziologie. Mit Gastbeiträgen von A. Knecht, Ch. Kühner und K. Marquardsen. Bielefeld: transcript.

Steiner, G. (2011). Der Freund eines Freundes. Über Walter Benjamin und Gershom Scholem. In G. Steiner, Im Raum der Stille: Lektüren (S. 125–138). Berlin: Suhrkamp.

Stiehler, S. (2003). Männerfreundschaften. Mehr als eine Beziehung zweiter Klasse. In K. Lenz (Hrsg.), Frauen und Männer. Zur Geschlechtstypik persönlicher Beziehungen (S. 207–228). Weinheim: Juventa.

Tenbruck, F. H. (1964). Freundschaft. Ein Beitrag zu einer Soziologie der persönlichen Beziehungen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 16, 431–456.

Tesch, S. A. (1983). Review of friendship development across the life span. Human Development, 26, 266–276.CrossRef

Tong, S. T., Van Der Heide, B., Langwell, L., & Walther, J. B. (2008). Too much of a good thing? The relationship between number of friends and interpersonal impressions on Facebook. Journal of Computer-Mediated Communication, 13, 531–549.CrossRef

Turkle, S. (2011). Alone together. Why we expect more from technology and less from each other. New York: Basic Books.

Utz, S. (2010). Show me your friends and I will tell you what type of person you are: How one’s profile, number of friends, and type of friends influence impression formation on social network ties. Journal of Computer-Mediated Communication, 15, 314–335.CrossRef

Weinstock, J. S., & Rothblum, E. (1996). Lesbian friendship: For ourselves and each other. New York: New York University Press.

White, H. C., & Breiger, R. L. (1975). Pattern across networks. Society, 12, S. 68–73.CrossRef

Whyte, W. F. (1996) [1943]. Die Street Corner Society. Die Sozialstruktur eines Italienerviertels. Berlin: de Gruyter.CrossRef

Wright, P. H. (1982). Men’s friendship, women’s friendship and the alleged inferiority of the latter. Sex Roles, 8, 1–20.CrossRef

Youniss, J. (1994). Soziale Kognition und psychische Entwicklung. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Title: Soziologie der Freundschaft
Author: Heinz Bude
Publication date: 29-11-2017
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
Published in: Berliner Journal für Soziologie / Issue 3-4/2017
Print ISSN: 0863-1808
Electronic ISSN: 1862-2593
DOI: https://doi.org/10.1007/s11609-017-0344-4

Springer Professional

Zusammenfassung

Please log in to get access to your license.

Dont have a licence yet? Then find out more about our products and how to get one now:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Berliner Journal für Soziologie

Springer Professional "Wirtschaft"

Other articles of this Issue 3-4/2017

Same same but different. Die Feldtheorien Fligsteins und Bourdieus und das Potenzial einer wechselseitig informierten Perspektive für die Wirtschaftssoziologie

Varieties of Sharing. Handlungsorientierungen, Strukturen und Arbeitsbedingungen eines neuartigen Feldes

Zwischen höchstpersönlicher Liebesanerkennung und zweckrationalem Kalkül. Auf der Suche nach einer Soziologie der Freundschaft

Geordnete Verhältnisse? Vielfalt und Einheit relationalen Denkens in der Soziologie

Editorial

Zwischen Ökonomie und Politik. Zur diskursiven Konstruktion des Begriffs „Sozialmodell“ im Sarkozy-Wahlkampf 2005–2007