Technische Entwicklungen wie etwa das automatisierte Fahren erhöhen die Komplexität der Produktentwicklungsprozesse. Klassische Entwicklungsmethoden reichen hier nicht mehr aus. Eine vielversprechende Alternative ist das Systems Engineering. Was Systems Engineering ist, haben wir kompakt erklärt.
Systems Engineering ist eine interdisziplinäre Entwicklungsmethode mit der komplexe technische Anlagen, Produkte und Systeme umgesetzt werden sollen. "Grob gesagt formuliert man dabei Kundenanforderungen, möglichst mittels einer grafisch unterstützten Spezifikationssprache, bricht diese in Funktionsgruppen herunter und definiert die Systembestandteile", so Springer-Autor Raimund Schlotmann im Kapitel Die Digitalisierungsnotwendigkeit – "Systems Engineering" aus dem Buch Digitalisierung auf mittelständisch.
Systems Engineering steht laut Raimund Schlotmann mit seinen Methoden seit langem zur Verfügung und wurde früher vor allem im Großanlagen- und Flugzeugbau angewandt. Systems Engineering ist die "Brücke zwischen Geschäftsmodell und der Entwicklung in den verschiedenen Abteilungen", so der Autor. Der ganzheitliche Methode soll die Disziplinen Mechanik, Elektrik/Elektronik und Software in der Produktentwicklung vereinen.
Was bringt Systems Engineering? Sinkende Kosten, eine verbesserte Produktqualität und mehr Planungssicherheit sollen damit möglich sein, so Klaus Löckel von Dassault Systèmes im Artikel Systems Engineering aus dem Sonderheft ATZproduktion Industrie 4.0. Die große Herausforderung lautet hingegen: Wie führt man den Dialog mit den beteiligten Menschen, wie holt man sie ab und wie begeistert man sie für das Thema?