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31-10-2022 | Venture Capital | Nachricht | Article

Venture-Capital-Markt stabilisiert sich langsam

Author: Angelika Breinich-Schilly

2:30 min reading time

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Offenbar wirken sich die aktuellen Zinssteigerungen nicht mehr negativ auf die Stimmung der Wagniskapitalgeber in Deutschland aus, wie eine aktuelle KfW-Umfrage zeigt. Allerdings wird das Fundraising für die Gesellschaften in diesem Umfeld schwieriger und auch das Exit-Klima hat sich deutlich abgekühlt.

Noch im zweiten Quartal hatte sich das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture-Capital-Markt (VC) im Hinblick auf die massiven Zinssteigerungen der weltweiten Notenbanken erneut abgekühlt. Nun scheinen selbst die jüngsten großen Zinsschritte der EZB die Investoren nicht mehr zu schockieren. Wie das "German Venture Capital Baromenter" der Förderbank KfW belegt, hält sich der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments im dritten Quartal kaum verändert bei minus 17,9 Saldenpunkte (plus 0,3 Zähler). Die aktuelle Lage bewerten die befragten Mitglieder des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die Mitgliedsinvestoren des Deutsche Börse Venture Networks sowie weiteren Beteiligungsgesellschaften mit minus 12,8 Saldenpunkten. Das sind 5,3 weniger im Vergleich zum Vorquartal. Die Geschäftserwartungen verbessern sich leicht um 6,0 auf nunmehr minus 23,1 Zähler.

Vor allem die Leitzinsanhebungen der US-Notenbank Fed hatten bislang das Geschäftsklima auf dem VC-Markt stark getrübt. Die Stimmung der Investoren bezüglich des Zinsniveaus habe nach seinem Rekordtief trotz weiterer Erhöhungen in den USA und durch die Europäische Zentralbank sogar etwas Auftrieb bekommen. "Ähnlich war die Reaktion an den Aktienmärkten. Die Börsenkurse von Technologieaktien, die zinssensitiver sind als Standardwerte, gerieten an der Nasdaq aufgrund der neuerlichen Zinsschritte zwar wieder unter Druck, fielen (nach ihrer zwischenzeitlichen Erholung) bis zum Quartalsende aber nur auf das bereits im Juni gesehene Niveau zurück", heißt es im Report.

Fundraising wird schwieriger

"Die Zinsschritte wurden offenbar von den VC-Investoren erwartet und bereits mit dem Stimmungseinbruch im Vorquartal eingepreist. Die Ankündigung der Notenbanken, die Inflation konsequent zu bekämpfen, hat also bei der Erwartungsbildung gewirkt", sagt KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. "Das Fundraising-Klima hat sich allerdings weiter eingetrübt. Der Anstieg der 'risikofreien' Zinsen wird für VC-Fonds, die sich im Fundraising befinden, also problematischer und wird in zwei, drei Jahren das VC-Angebot für Start-ups belasten. Der sukzessive Start der einzelnen Bausteine des Zukunftsfonds kommt somit genau zur richtigen Zeit, um in diesem Umfeld ein Stück weit Sicherheit zu geben."

"Die Investitionen zeigten sich im ersten Halbjahr robust. Durch die erfolgreichen Fundraising-Jahre 2020 und 2021 stehen den Gesellschaften noch erhebliche Mittel zur Verfügung, um bestehende Beteiligungen durch die aktuell schwierige Zeit zu bringen aber auch, um die sich aktuell bietenden Chancen zu nutzen. Hierfür sprechen die hohe Qualität des Dealflows und die gesunkenen Einstiegsbewertungen", konstatiert Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK, das Ergebnis der vierteljährlichen Umfrage. "Sorgen bereitet vielmehr der Blick auf die Exit-Situation. Erfolgreiche Verkäufe zu attraktiven Bewertungen dürften im aktuellen Umfeld schwierig sein."

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