Bericht von der gemeinsamen Tagung der DGS-Sektionen Soziologische Theorie und Wirtschaftssoziologie „The Marketization of Society: Economizing the Non-Economic“ in Bremen, 01.–02.06.2012

Auszug

Seit geraumer Zeit werden in der deutschen Soziologie verstärkt wirtschaftssoziologische Fragen diskutiert. Nicht erst seit den aktuellen krisenhaften Entwicklungen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Politik und Finanzmärkten gibt es eine wachsende Zahl von Soziologen, die sich wieder mit dem Verhältnis von Gesellschaft und Ökonomie beschäftigt. Zu diesem Trend hat auch der Aufschwung der sogenannten neuen Wirtschaftssoziologie im US-amerikanischen Raum beigetragen. Die Vertreter dieser Forschungsrichtung problematisieren in vielen ihrer Arbeiten, wie ökonomisch-rationale Zusammenhänge sozial eingebettet und normativ geprägt sind. In der deutschen Soziologie wird allerdings oftmals ein breiter angelegtes theoretisches Interesse zum Ausdruck gebracht, das sich klassisch aus der Tradition der politischen Ökonomie abzuleiten scheint. Zahlreiche Forscher interessieren sich für wirtschaftliche Strukturen und Prozesse im Zusammenhang mit Fragen nach gesellschaftlicher Differenzierung, den vermittelnden sozialen Mechanismen und einem generellen Wandel von Gesellschaft und Wohlfahrtsstaat. …