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31-05-2017 | Controlling | Schwerpunkt | Article

Die größten Sorgen von CFOs

Author: Sylvia Meier

2:30 min reading time

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Deutsche Finanzvorstände nehmen die jüngsten politischen Entwicklungen sehr ernst. Dies beeinflusst auch ihre Aufgaben für die nächsten Monate.

Die internationale Wirtschaftspolitik birgt derzeit viele Unsicherheiten. Das Brexit-Votum, die Pläne des US-Präsidenten Donald Trump, die Politik einiger Parteien in Europa, die vor allem populistische Ziele äußern: Das alles lässt deutsche CFOs nicht unbeeindruckt. Werner Plumpe fasst beispielsweise eine zentrale Sorge, die derzeit im Raum steht, in seinem Beitrag "Die Globalisierung – eine umkehrbare Geschichte?" in der Zeitschrift Wirtschaftsdienst (Ausgabe 5/2017, Seite 333) zusammen: 

Die derzeitige Verunsicherung über die neomerkantilistische Wende der US-amerikanischen Wirtschafts- und Handelspolitik hat fundamentale Fragen nach der Zukunft der globalen Weltwirtschaft aufgeworfen. 

Was passiert, wenn immer mehr Staaten eine Politik der wirtschaftlichen Isolation anstreben? Die Folgen für den freien Handel sind noch nicht absehbar. Die globalen Strukturen der Märkte könnten sich zunehmend ändern und das wirkt sich bereits jetzt auf das Tun und Handeln von CFOs aus. 

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Obwohl die wirtschaftlichen Aussichten als positiv eingeschätzt werden, zeigt der jüngste Deloitte CFO-Survey, dass viele Finanzchefs die aktuellen politischen Entwicklungen als Bedrohung wahrnehmen: Zwei Drittel erwarten steigenden Protektionismus und 60 Prozent rechnen mit populistischer Wirtschaftspolitik in wichtigen Märkten. Entsprechend ergreifen viele Unternehmen bereits Maßnahmen. Hier sind CFOs als wichtige Berater und Strategen für das Management gefragt. Immerhin jeder zweite CFO will die Investitionspläne erneut aufgrund politischer Risiken prüfen. Insbesondere die Branche der Banken scheint hier aktiv zu werden. 25 Prozent der Umfrageteilnehmer versuchen alternative Wachstumsmärkte zu identifizieren.

Lieferketten rücken in den Fokus 

Auch die Lieferketten wollen 35 Prozent aufgrund der Wirtschaftspolitik erneut überdenken, insbesondere im Bereich der Konsumgüter beziehungsweise bei Handelsunternehmen. Das verwundert auch nicht, denn so stellt bereits Springer-Autor A. Bahar Ceritoğlu in seinem Buchkapitel "Risikomanagement in Lieferketten – Supply-Chain-Risikomanagement" (Seite 286) fest: "In globalen Lieferketten stehen die politischen Risiken stärker im Vordergrund." Er betont außerdem (Seite 292), dass jedes Problem, das in der Lieferkette auftritt, den Ruf und langfristig auch die finanzielle Leistung des Unternehmens nachteilig beeinträchtigen und zum Rückgang des Marktwertes führen kann.

Größte Risikofaktoren 

46 Prozent der Finanzchefs schätzen das momentane Niveau der Unsicherheit im ökonomischen und finanziellen Umfeld als hoch oder sogar sehr hoch ein. Besonders hohe Risiken erwarten die CFOs bei folgenden Faktoren:

  • Geopolitische Risiken (52 Prozent)
  • Fachkräftemangel (37 Prozent)
  • Schwächere Auslandsnachfrage (32 Prozent)
  • Schwächere Inlandsnachfrage (31 Prozent)
  • Wechselkursrisiken (31 Prozent)
  • Zunehmende Regulierung in Deutschland (31 Prozent)
  • Steigende Lohnkosten (27 Prozent)
  • Instabiles Finanzsystem (27 Prozent)

Die getrübte Stimmung bezieht sich jedoch nicht auf die wirtschaftliche Lage in Deutschland: 96 Prozent bewerten diese als gut oder sogar sehr gut. Die Investitionsbereitschaft ist groß und nimmt zu. Möglicherweise schöpfen viele CFOs auch hieraus die Stärke, den Unsicherheiten durch politische Entwicklungen offensiv entgegentreten zu wollen. "CFOs, die Veränderungen vorantreiben, leisten einen entscheidenden Beitrag für einen anhaltenden Unternehmenserfolg," empfiehlt in seinem Gastbeitrag auch bereits Dirk Thomas Wagner. Immerhin 41 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen Angriff als beste Verteidigung gegen Unsicherheiten an.

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