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27-02-2020 | Finanzbranche | Nachricht | Article

DZ Bank Gruppe stemmt sich gegen Konjunkturdelle

Author: Angelika Breinich-Schilly

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Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage schaut die DZ Bank Gruppe verhalten optimistisch auf das Geschäftsjahr 2020. Mit Blick auf aktuelle Marktentwicklungen will der Konzern unter anderem Projekte im Zahlungsverkehr vorantreiben.

"Wir spüren im Kundengeschäft unverändert Rückenwind", sagte Cornelius Riese, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ Bank Gruppe, bei der Vorlage der Zahlen für 2019 vor Journalisten in Frankfurt. Der Jahresstart sei gut verlaufen. Dennoch bleibt die Bank bei ihrem Ausblick eher vorsichtig. "Wir rechnen 2020 mit einem Ergebnis innerhalb einer Spanne von 1,5 bis zwei Milliarden Euro, allerdings eher am unteren Ende", so der Co-Vorstandschef mit Blick auf die Kosten für die Risikovorsorge.

Strukturelle Umbauprojekte abgeschlossen

2019 hat die Gruppe mehrere strukturelle Projekte abgeschlossen. Hierzu gehört neben der Fusion der DZ mit der WGZ Bank auch die Migration der IT-Systeme der Immobilienbanken DG Hyp und WL Bank, die sich zur DZ Hyp zuammengeschlossen haben. 

Vor diesem Hintergrund zeigte sich Riese mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. "Das Ergebnis der Gruppe atmet stark mit dem Kapitalmarkt", betonte er. Der Konzern erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Ergebnis vor Steuern von rund 2,7 Milliarden Euro (2018: 1,37 Milliarden Euro). Der Zinsüberschuss der Gruppe sank 2019 um 4,2 Prozent auf 2,74 Milliarden Euro. Ein Plus von einem Prozent gab es beim Provisionsüberschuss, der zum Ultimo bei 1,975 Milliarden Euro lag.

Ergebnisse im Detail 

Einen großen Posten zum Konzernergebnis steuerte die zur Holding gehörenden R+V Versicherung mit 1,12 Milliarden Euro bei (Vorjahr: 413 Millionen Euro). Der Versicherer habe im vergangenen Jahr von günstigen Zins- und Kursentwicklungen an den Märkten profitiert. Die DZ Bank Verbund- und Geschäftsbank erzielte 2019 ein Ergebnis vor Steuern von 293 Millionen Euro (2018: 362 Millionen Euro). Für den Rückgang verantwortlich sei ein Anstieg in der Risikovorsorge, der von Auflösungen im Vorjahr geprägt gewesen sei. 

Die Union Asset Management Holding, kurz UMH, erwirtschaftete mit 648 Millionen Euro ein Plus von 29,1 Prozent. Die DZ Hyp steigerte ihr Ergebnis vor Steuern auf 687 von 232 Millionen Euro. Hierfür verantwortlich seien Bewertungseffekte im Staatsanleihebetand.

Konjunktur bleibt herausfordernd

"Die Grundlage für dieses Ergebnis ist eine positive Entwicklung in allen Geschäftsfeldern, dem Transaction Banking sowie dem Kapitalmarkt- und Firmenkundengeschäft", betont Co-Vorstandsvorsitzender Uwe Fröhlich. Obwohl sich die Industrie in einer "ausgeprägten Schwächephase" befinde, habe sich Deutschland 2019 konjunkturell widerstandsfähiger gezeigt, als erwartet. Dennoch werden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach Meinung der DZ Bank-Volkswirte herausfordernd bleiben. Sie gehen für das laufende Jahr von volatilen Kapitalmärkten aus. 

Geschäftspotenziale sieht Fröhlich auch in Sustainable Finance. Das von der DZ Bank begleitete Transaktionsvolumen nachhaltiger Anleihen betrage zehn Milliarden Euro. So zeigte er sich auch enttäuscht über die jüngst getroffene Entscheidung des Bundesfinanzministeriums, sich bei der Emission der ersten grünen Bundesanleihe von der französischen Credit Agricole begleiten zu lassen. "Das hat nicht zur Stärkung des Finanzplatz Deutschland beigetragen." Zugleich warnte er aber mit Blick auf die Vorhaben der Europäischen Zentralbank, das Thema Nachhaltigkeit "von den Grundprinzipien der Marktwirtschaft" zu entkoppeln. "Ich halte eine grüne Geldpolitik für gefährlich", so Fröhlich.

Gemeinsame Strategie für den Zahlungsverkehr

Vorantreiben will die Bank in den kommenden Monaten unter anderem Vorstöße im Zahlungsverkehrsgeschäft. Trotz Apple Pay und Paypal sei die Girocard deutschlandweit führend bei bargeldlosen Zahlungen im Handel, erklärte Fröhlich. "Darüber hinaus brauchen wir europaweite Lösungen", forderte er. Deshalb beteilige sich die Gruppe gemeinsam mit dem Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken an der European Payment Initiative. Es stelle eine "Aufbruchstimmung in der deutschen Kreditwirtschaft" fest, die die Branche nutzen müsse. Wichtig sei nun, so Fröhlich, zu einer gemeinsamen Strategie zu gelangen, mit der die deutschen Banken in Europa überzeugen könne.

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