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2014 | OriginalPaper | Chapter

8. Krisen des Übergangs: Elitenwechsel in der DDR und Ostdeutschland

Author : Helmut Fehr

Published in: Eliten und zivile Gesellschaft

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

In diesem Kapitel werden Probleme des Elitenwandels in der DDR und Ostdeutschlands unter typologisch-vergleichenden Gesichtspunkten erörtert. Im Mittelpunkt stehen im Folgenden Wandlungen, die seit Ende der sechziger Jahre abliefen und sich im Rückgang ideologischer Komponenten für die „Führungshierarchien“ niedergeschlagen haben. Dabei spielen die Altersstruktur, Karriereverläufe und politische Generationen eine Rolle. Außerdem werden unter typologischen Gesichtspunkten Fragen der Herkunftsmilieus, des politischen Stilen, Mentalitäten und Wertvorstellungen von (alten und neuen) Eliten behandelt. Schließlich werde ich ausgewählte Strukturprobleme diskutieren, die mit der Elitenbildung in den ostdeutschen Ländern aufgetreten sind und auf die Rolle symbolischer Identitäten hindeuten.

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Footnotes
1
In der älteren DDR-Forschungsliteratur zu Elitenproblemen finden sich nur allgemeine Bezugnahmen auf die Rolle von politischen Eliten und Gegeneliten (Ludz 1968; Richert 1968). Die klassischen Studien zur Funktion und Rekrutierung politischer Eliten in der DDR sind auf die Führungsspitze der SED beschränkt (Richert 1968; Förtsch1969). Die Untersuchungen zur Kaderpolitik in der SBZ/DDR blenden Ebenen des Entscheidungsstils politischer Eliten aus, die für eine herrschaftssoziologische Bestimmung der politischen Führungsgruppen im „Real-Sozialismus“ von Bedeutung sind, wie Klientelismus, Patronage, soziale Milieus für die Rekrutierung der politischen Eliten, Lebensstil der lokalen Eliten, die Bedeutung ritualisierter politischer Sprache und Strategien der Legitimitäts- und Loyalitätssicherung. Historische Erfahrungen und Generationsunterschiede, die für die Rekrutierung neuer Eliten in der DDR von Bedeutung waren, werden von G. Meyer (1991), E. Schneider (1994) und P. Hübner (1999) im Unterschied zu älteren Studien erörtert. In den meisten vor 1989 veröffentlichten Studien werden Fragen nach dem Wechselverhältnis von informellen und formalen Strukturen der Herrschaftsausübung politischer Führungsgruppen im „Real-Sozialismus“ ausgeblendet (Glaeßner 1977; Glaeßner/Rudolph 1978; Ludz 1980; Schneider 1994). Das Deutungsmuster des „sozialistischen Paternalismus“, das in der DDR-Forschung von G. Meyer (1991) und W. Thaa u. a. (1992) im Rahmen von Fallstudien zur politischen Kultur exemplarisch umgesetzt wurde, berücksichtigt einige Ansatzpunkte der historisch-vergleichenden Untersuchungsperspektive, weist aber in zentralen Punkten Mängel auf: 1. Es fehlen Anhaltspunkte für die Untersuchung der Besonderheiten im politischen Entscheidungsstil von politischen Führungsgruppen und lokalen Eliten. 2. Die Rolle des in den beiden letzten Jahrzehnten vor dem Systemwechsel von 1989 gewachsenen informellen Sektors im „Real-Sozialismus“ (Sampson 1985–1986) wird weder konzeptionell näher bestimmt noch für die Perioden der DDR spezifiziert.
 
2
W. Ulbrichts klassische Formulierungen zur sozialistische Menschengemeinschaft waren eng gekoppelt an kybernetische Auffassungen für den Prozess der „gemeinsamen“ Arbeit und der Teilnahme an der Planung und Leitung der „gesellschaftlichen Entwicklung“ (Ulbricht, 1969: 68–70).
 
3
Walter Ulbricht auf dem VII. Parteitag der SED vom 22. April 1967: „Die Anwendung der Erkenntnisse der Kybernetik wird für die Planung und Leitung gesellschaftlicher Prozesse im Sozialismus beträchtlich an Boden gewinnen.“ Und: „Die Kybernetik hilft uns…(bei) der Analyse der Beziehungen zwischen Teil und Ganzem mit dem Ziel, die gesamte Entwicklung der Gesellschaft stabiler und kontinuierlicher zu gestalten“ (Ulbricht 1969:94). Dazu: Pawelzig, 1970:36,204; Klaus 1964; Klaus/Schulze 1967: 158 f., 224 ff.
 
4
Schon Mitte der siebziger Jahre hatte der Soziologe Manfred Lötsch zunehmende soziale Differenzierung, soziale Unterschiede und Ungleichheiten als Entwicklungsprobleme innerhalb der sozialistischen Gesellschaft thematisiert und auf mögliche Stagnationstendenzen verwiesen: „Soziale Unterschiede haben eine doppelte Funktion: Ein Teil hemmt in der Tat erforderliche gesellschaftliche Entwicklungsprozesse, aber andererseits ist es auch denkbar, dass eine gegenüber den historischen Erfahrungen zu weit getriebene Nivellierung zu einer Verringerung des Entwicklungstempos führt“ (Lötsch 1974:46).
 
5
Dazu die Bilanz der PDS-Delegation im Europäischen Parlament 1999–2004: „60 Positionen für ein soziales, demokratisches und friedliches Europa“ (GUE/NGL und PDS, Brüssel 2004, S. 36 ff). Ferner: Leitlinien der Linken zur Europapolitik, Januar 2014, Ms.).
 
6
Die Linke, Entwurf des Programms der Partei DIE LINKE zur Europawahl 2014 – Leitlinien des Parteivorstand (http://​www.​die-linke.​de/​partei/​organe/​parteitage/​europaparteitag-2024/​europa-geht-anders-sozial-friedlich-demokratisch/​Abgerufen am 9.1.2014).
 
Metadata
Title
Krisen des Übergangs: Elitenwechsel in der DDR und Ostdeutschland
Author
Helmut Fehr
Copyright Year
2014
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-04377-3_8