Skip to main content
Top

06-05-2022 | Anlageberatung | Schwerpunkt | Article

Anleger schätzen hybride Wertpapierberatung

Author: Angelika Breinich-Schilly

2:30 min reading time

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
print
PRINT
insite
SEARCH
loading …

Rund die Hälfte der Sparer lässt sich regelmäßig oder zumindest gelegentlich zum Thema Wertpapiere beraten, belegt eine aktuelle Umfrage. Dabei muss es nicht nur das persönliche Gespräch sein. Schon für eine gute digitale Beratung würde mancher Kunde sogar bezahlen.

"Es gibt viele Infos im Internet, aber nicht jeder kann diese filtern, einordnen und gewichten. Der Durchschnittsanleger ist damit überfordert. Er braucht Unterstützung, um nach einer Online-Recherche nicht verwirrter zu sein als davor", sagt Giovanni Gay, Leiter des Segments Privatkunden in der Union Investment Gruppe, in einem Interview in der April-Ausgabe der Zeitschrift "Bankmagazin". "Insbesondere bei Geldanlagen größerer Beträge befinden wir uns in einer Altersgruppe von über 50-jährigen Kunden, die mit einem persönlichen Berater sozialisiert sind und auf dessen Expertise zählen", erläutert der Anlageexperte die Situation bei den genossenschaftlichen Instituten.

Editor's recommendation

2021 | OriginalPaper | Chapter

Vermögensbildung und Altersvorsorge mit Aktien

Aktien bieten langfristig attraktive Erträge. Sie sind damit gerade im anhaltenden Niedrigzinsumfeld alternativlos, wenn es darum geht, Ersparnisse effektiv zu vermehren. Das spricht sich offensichtlich herum, hat sich doch im Jahr 2020 die Zahl der Aktionäre in Deutschland deutlich erhöht. Gerade die jüngere Generation hat zunehmend eine Affinität zur Aktienanlage entwickelt. 

Auch die aktuelle Studie des Beratungshauses Simon-Kucher & Partners zur Wertpapierberatung belegt, dass 49 Prozent der mehr als 1.000 im Februar und März 2022 befragten Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gelegentlich oder sogar regelmäßig eine Beratung in Anspruch nehmen. Weitere 24 Prozent, insbesondere Kunden unter 30 Jahren, ziehen derzeit Beratungsdienstleistungen zumindest in Erwägung.

Große Produktauswahl sorgt für Unsicherheit

Unter den beratungsaffinen Kunden zögert rund die Hälfte, sich für ein Produkt zu entscheiden, wenn die Auswahl zu groß ist. 65 Prozent wünschen sich zudem  ein proaktiven Beratungsangebot. "Dieser Service wird heute im Retail-Bereich aufgrund der mangelnden Skalierbarkeit von persönlicher Beratung vor Ort kaum angeboten", so Maximilian Biesenbach, Partner und Bankexperte bei Simon-Kucher & Partners. 

Zwei Drittel der Kunden wollen vor allem die empfohlenen Produkte besser verstehen und dass Berater auf ihre individuellen Wünsche eingehen. Eine Lösung lieg laut Studienautoren in hybriden, kundenorientierten Beratungsprozessen, die kanalübergreifend einsetzbar sind.

Im Buchkapitel "Der digitale Wandel in der Bankenbranche" erklären Jessica Hastenteufel und Felix Ganster auf Seite 5, dass "viele Kunden einen Wechsel zwischen den Kommunikationskanälen bereits heute als selbstverständlich erachten". Für Banken sei es deshalb essenziell, "die permanente Synchronisation der Kommunikationskanäle zu gewährleisten", empfehlen die Springer-Autoren. 

Perspektivisch werden Finanzprodukte noch orts- und zeitunabhängiger nutzbar werden. Finanzinstitute müssen deshalb diese Entwicklungen in ihre Geschäftsmodelle integrieren und den Wechsel von einer organisationszentrierten zu einer kundenzentrierten Gestaltung vorantreiben", betonen Hastenteufel und Ganster.

Beratung darf etwas kosten

Dabei würden sich die Menschen eine gute Beratung durchaus etwas kosten lassen: Ein Drittel der beratungsaffinen Kunden ist laut Umfrage bereit, für eine digitale Aufklärung einen Aufpreis zu bezahlen. 55 Prozent akzeptieren hingegen nur eine Gebühr für ein persönliches Gespräch. 

"Eine intelligente Paketierung und Differenzierung der Beratungsleistungen sowie smarte Preisstrukturen sind daher zentral, um die unterschiedlichen Zahlungsbereitschaften erfolgreich abzugreifen", so Biesenbach.

print
PRINT

Related topics

Background information for this content