Wichtige Informationen über ein Unternehmen oder eine Abteilung können durch Kennzahlen bereitgestellt werden. Sie können ein Management bei strategischen Entscheidungen unterstützen oder als Frühwarnsystem fungieren. Auch potenzielle Investoren interessieren sich für Unternehmenskennzahlen.
Diese sind jedoch nur dann hilfreich, wenn sie richtig eingesetzt und analysiert werden. In der Praxis kommt es jedoch immer wieder zu Fehleinschätzungen. Und mit diesen befassen sich die Springer-Autoren Claudia Ossola-Haring, Andreas Schlageter und Stephan Schöning in ihrem Buch "Elf Irrtümer über Kennzahlen".
Keine eindimensionalen Analysen
So beschreiben die Autoren, dass viele denken, "Umsatz" wäre die wichtigste Kennzahl eines Unternehmens. Natürlich ist die Information über den Umsatz auch tatsächlich wichtig. Gerade börsennotierte Unternehmen informieren ihre Anleger regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen. Doch trotz eines steigenden Umsatzes, kann ein Unternehmen in Schieflage geraten, vielleicht sogar kurz vor der Insolvenz stehen. Die Autoren betonen (Seite 1), dass Umsatz eine "eindimensionale" Kennzahl sei. Sie empfehlen, den Umsatz ins Verhältnis zu anderen betrieblichen Daten zu setzen, um ein genaueres Bild davon zu erhalten, ob ein Unternehmen den Umsatz "verdient".
Häufige Kennzahlen-Irrtümer
Das ist jedoch nicht die einzige Fehleinschätzung, die in der Praxis immer wieder gemacht wird. Weitere Irrtümer, die die Autoren vorstellen sind beispielsweise in folgenden Aussagen zusammengefasst:
- Aus der Bilanz kann man alles herauslesen, was der Unternehmer braucht
- Es reicht, wenn der Steuerberater einmal im Jahr rechnet
- Viel hilft viel
- Vergangenheitsorientierte Finanzkennzahlen interessieren nicht
- Für Controlling ist mein Unternehmen zu klein
Mit dem Einsatz von Controllinginstrumenten können Unternehmen Potenziale ausschöpfen. Aber nur, wenn sie sich keine Illusionen machen. Die Autoren zeigen anschaulich, welche Gedankenfallen lauern und wie man diese vermeiden kann.