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2000 | Book

Information als Erfolgsfaktor

2. Liechtensteinisches Wirtschaftsinformatik-Symposium an der Fachhochschule Liechtenstein

Editors: Dr. Bernd Britzelmaier, Stephan Geberl

Publisher: Vieweg+Teubner Verlag

Book Series : Teubner-Reihe Wirtschaftsinformatik

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Table of Contents

Frontmatter
Am Anfang war das Bit

Beginnen wir mit einer respektvollen Verneigung vor Altmeister Goethe und hören wir Dr. Faust, sein Alter Ego, der in desperater Stimmung über Gott und die Welt sinniert und in seiner Verzweiflung die Bibel zu Rate zieht: „Wir sehnen uns nach Offenbarung,/die nirgends würd’ger und schöner brennt / als in dem Neuen Testament./Mich drängt’s, den Grundtext aufzuschlagen,/mit redlichem Gefühl einmal/das heilige Original/in mein geliebtes Deutsch zu übertragen.“

Manfred Schlapp
Telelearning in der Wirtschaftsinformatik

Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft avanciert die Gestaltung der Aus- und Weiterbildung zum zentralen Erfolgsfaktor. Die Notwendigkeit zum permanenten, lebenslangen Lernen erfordert die Reorganisation der Lern- und Lehrprozesse. Traditionelles Vollzeitstudium und aufwendige Weiterbildungsseminare entsprechen nur noch teilweise den Bedürfnissen der Gesellschaft. Auf der Basis leistungsfähiger Informations- und Kommunikationstechnologien wird die Virtualisierung und Individualisierung des Lehrens und Lernens als Chance gesehen, anstehende Bildungs- und Qualifizierungsprobleme zu lösen. Weltweit laufen dazu Forschungen und praktische Erprobungen auf Hochtouren mit ersten Umsetzungen und Erfahrungen in virtuellen (Teil-)Studiengängen, Corporate Universities und beim berufsbegleitenden Telelearning.

Dieter Ehrenberg
Aktuelle Sichten auf das prozessorientierte Unternehmen

Geschäftsprozesse werden im informationellen Zeitalter immer mehr von der Informationstechnologie beeinflusst und getragen. „Das Geheimnis des geschäftlichen Erfolges im digitalen Zeitalter liegt im Erfolg der Informationstechnologie.“ [Gate99, S. 348]. Dieser fundamentale Zusammenhang ist Ausgangs- und Zielpunkt sowie Herausforderung und Chance für das prozessorientierte Unternehmen.

Klaus Kruczynski
GERAM: Ein Standard für Enterprise Integration

Unternehmen unterliegen dem Zwang einer dauernden Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen. Ein Werkzeug für das dazu erforderliche Change-Management ist die Unternehmensmodellierung. auf der Basis von Referenzarchitekturen. In diesem Beitrag wird die durch die IFIP/IFAC Task Force on Architectures for Enterprise Integration entwickelte Referenzarchitektur GERAM analysiert. GERAM wird in allernächster Zeit als International Standard ISO 15704 vorliegen.

Günter Schmidt
Ein Vorgehensmodell für die komponentenbasierte Anwendungsentwicklung

Die komponentenbasierte Anwendungsentwicklung greift eine Idee auf, die bereits in vielen anderen reifen Ingenieursdisziplinen Anwendung findet: die Wiederverwendung bewährter Methoden sowie gut getesteter Produkte und Verfahren2. Übertragen auf die Entwicklung von Anwendungssystemen heisst das: Software wird mittels Komposition und Konfiguration bereits existierender Softwarekomponenten erstellt. Bislang primär monolithisch entwickelte betriebliche Anwendungssysteme werden zunehmend aus Teilsystemen (Komponenten) aufgebaut. In Anlehnung an Fellner et al. verstehen wir unter einer Komponente einen wiederverwendbaren, abgeschlossenen und vermarktbaren Softwarebaustein, „der Dienste über eine wohldefinierte Schnittstelle zur Verfügung stellt und in zur Zeit der Entwicklung unvorhersehbaren Kombinationen mit anderen Komponenten einsetzbar ist.“3 Stellt eine Komponente speziell Dienste für betriebliche Anwendungsdomänen bereit, wird in diesem Zusammenhang auch von „Fachkomponenten“ gesprochen. Im Folgenden verwenden wir den allgemeineren Begriff Komponente, auch wenn überwiegend Fachkomponenten gemeint sind.

Carina Sandmann, Thorsten Teschke, Jörg Ritter
Cluster saving - Eine konstruktive Methode des Operations Research

How fast can a project be realized, which resources are required, how to allocate them and which economizing potential lays in the project budget? How to set up a network without causing any capacity transgression, but simultaneously, the areas of the servers are almost fully occupied? What are the least costs for a day delivery of products to our customers and what does moderate costs scheduling of delivery look like? Which beam-cut does a aluminum-frame construction require? How does an optimized scheduling of parallel processes look like in a multiprocessor system? Which jobs must be carried out on which engine? Which routes shall freight engines fly and how should take-offs and landings be planned?Numerous optimization tasks from different areas of technology and economics are based on a common problem structure. Its solution contains the partitioning of a set of objects under economic points of view. The goal of the investigation is to gain a high capacity utilization rate of the corresponding system. In many cases the quality of a partition depends on the measure in which a favorable sequence (permutation) of the elements within the Cluster can be reached. Although application-specific restrictions can delimit the number of the feasible solutions, the combinatorial latitude generally remains enormously large so that heuristic procedures to the solution of these hard problems must be applied.In this paper, a general class of combinatorial problems is defined first and then characteristic steps of a corresponding solution method based on the principle of the savings-method of CLARKE and WRIGHT are presented. Last the discussed approach is illustrated by means of the solution of a constrained Pickup and Delivery Problem in the area of people logistics.

Siegfried Weinmann
Sichere Unternehmensnetze Übersicht zum Thema Sicherheit für den Manager

Sicherlich wird es in der heutigen Technologisierung für das Management von KMU’s, aber auch von grösseren Unternehmen immer schwieriger zu beurteilen, wieviel Sicherheit für die Abwicklung der Geschäftstätigkeiten benötigt wird. Der Druck für den Einbezug von Internet in die Geschäftstätigkeiten nimmt rasant zu. Das Rad um E-Commerce und E-Business dreht sich immer schneller; die Erfolgsstories häufen sich.

Rolf Künzler
Fehlt der UML wirklich nur ein Vorgehensmodell?

Es gibt heute kaum noch Bereiche in denen ein Programm von einem Software-Entwickler allein entwickelt wird. Folglich sind Modelle und Vorgehensweisen wichtig, die die Kommunikation innerhalb eines Teams unterstützen und die Arbeitsabläufe im Projekt koordinieren. Modelle sind auch für die zweite Kommunikationsebene, die zwischen Kunden und Entwickler existiert essentiell. Nur so werden missverstandene und unvollständige Anforderungen möglichst früh erkannt und korrigiert. Aufbauend auf dieser Basis kann schnell und mit geringem Kostenaufwand ein robustes, funktionsfähiges und betriebssicheres Produkt entwickelt werden.

Erwin Fahr
Die Behandlung zeitbezogener Daten in der Wirtschaftsinformatik

Der Einfluss der Zeit auf betriebswirtschaftliche Entscheidungen hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Der Wettbewerb ist in vielen Branchen mittlerweile zu einem Zeitwettbewerb geworden und damit verbunden die Fähigkeit zur Verkürzung bzw. Beschleunigung betrieblicher Prozesse zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren1. Eine wesentliche Aufgabe der Wirtschaftsinformatik ist es, die innerbetriebliche und zwischenbetriebliche Informationsverarbeitung in Unternehmen so zu unterstützen, dass es bei der Abbildung zwischen dem Objektsystem und dem Modellsystem zu einem möglichst geringen Informationsverlust kommt. Der vorliegende Beitrag zeigt Möglichkeiten auf, zeitbezogene Daten in die Informationssystemlandschaft von Unternehmen zu integrieren.

Alexander Kaiser
Modeling and Maintaining Histories in Data Warehouses

The topic of data warehousing [2,4] comprises architectures, algorithms, models, tools, organizational and management issues for integrating data from several operational systems in order to provide information for decision support, e.g., using data mining techniques or OLAP (on-line analytical processing) tools. Thus, in contrast to operational systems which contain detailed, atomic and current data accessed by OLTP (on-line transactional processing) applications, data warehousing technology aims at providing integrated, consolidated and historical data stored in a separate database, the data warehouse (DWH). A data warehouse system (DWS) includes the data warehouse and all components responsible for building, accessing and maintaining the DWH. 6 References

Athanasios Vavouras, Stella Gatziu
Berücksichtigung von Änderungen in analytischen Datenbanken

Informationen bilden die Grundlage jedes betriebswirtschaftlichen Handelns: Die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Platz ist ein wichtiger Erfolgsfaktor im Wettbewerb.2

Andreas Thurnheer
Verteilte Projektabwicklung im Kontext der neuen Medien — Module eines Project Enterprise Knowledge Mediums

Wissensmanagement ist ein auch für die Wirtschaftsinformatik immer wichtiger werdendes Forschungsfeld1. In einer KPMG Studie wurde konstatiert, dass es 49% der Unternehmen an Fähigkeiten im Bereich Knowledge Management mangele. Mehr und mehr Unternehmen würden personelle Ressourcen und Budget für Knowledge Management bereitstellen2. Letztlich hat die Gestaltung der Informationstechnologie der Gestaltung der Wissensprozesse zu dienen.

Beat F. Schmid, Martin Schindler
Vernetzte Informationen in einem Wissensmedium

Momentan zeigt sich in der Wirtschaft einen Bedarf an integrierten Wissensplattformen bzw. Wissensmedien, d.h. informationstechnologische Plattformen zur Unterstützung von Wissensmanagement im Unternehmen. Eine einmal teuer gefundene Problemlösung, sei es in Projekten, Prozessen oder Produkten, soll kein zweites Mal durch aufwendige Entwicklungen ermittelt werden müssen. Eine Wissensdatenbank bzw. Wissensplattform als Wissensbasis ist daher notwendig um derartige Problemlösungen transparent für das Erfahrungslernen zur Verfügung zu stellen. Unter Verwendung neuerer Informations- und Kommunikationstechnologien sowie organisatorischen Veränderungen ermöglichen diese Plattformen, Wissen zu speichern, zu identifizieren, zu bewerten und anzuwenden.

Patrick Seifried
Auf dem Weg in die Informationsgesellschaft: Arbeit der Zukunft — Zukunft der Arbeit? — Zehn Thesen mit Erläuterungen.

Der kunstfertige Mensch und der zu komplexen Berechnungen fähige Mensch (also das Individuum, das seine Umwelt im Sinne NEWTONscher und TURINGscher Mechanik in und mit Systemen modelliert, prägt und erfolgreich[!?] zu handhaben weiss) ist offensichtlich kein Phänomen, dessen Auftreten an den technischen, elektro-bio-mechanischen Fortschritt der letzten Jahrzehnte oder Jahre des ausgehenden 20sten Jahrhunderts geknüpft ist — ja nicht einmal mit diesen in einen eindeutigen Zusammenhang gebracht werden kann.

Georg Rainer Hofmann
Neue Informations- und Kommunikationstechnologien im Beschaffungsmanagement: Informationsökonomische Bewertung von „E-Commerce“ in der Beschaffung

Die Beschaffung gehört zu den lange vernachlässigten Funktionsbereichen der betriebswirtschaftlichen Forschung und Praxis. „Unfortunately, since senior management’s interests historically have focused on marketing, R&D, finance, and operations, purchasing has all too frequently been subordinated to these familiar functions.“1 Im Mittelpunkt des traditionellen Einkaufs steht das materialwirtschaftliche Optimum, welches sich auf die Versorgung der Fertigung unter den Zielsetzungen Menge, Qualität, Zeit und Ort konzentriert.2 Beschaffungsaktivitäten sind eindeutig den Produktions- und Absatzaktivitäten untergeordnet.

Ulli Arnold, Michael Essig
Der Einfluss der Information auf Unternehmerund Kundenverhalten in Übergangsländern

Seit den späten 80er Jahren sind die ehemaligen sozialistischen Länder Mittel-und Ost-Europas auf dem beschwerlichen Weg in ein marktwirtschaftliches System. Knell und Rider (1992) beklagen die mangelnde Fähigkeit Osteuropäischer Länder, ein Modell zu implementieren, das ihre wirtschaftliche Funktionsfähigkeit verbessert und den institutionellen Wandel stabilisiert. Diese Meinung wird geteilt von Eisenhut (1996), der bis dato keine allgemeine Theorie des Systemwechsels, oder Aktionsprioritäten des Übergangs erkennen kann. Ähnlich äusserten sich Lepenies (1995) und Späth (1992), die auf strategischer wie auch auf operativer Ebene feststellen mussten, dass bestehende Methoden und Verfahren in der Vergangenheit zu oft fehlgeschlagen haben. In der Tat existiert kein kohärenter Literaturkörper in bezug auf Marketing- und Management-Erziehung/Training mittelständischer Unternehmer in Übergangsländern. Dieser Aspekt gewinnt zunehmend an Bedeutung, wenn man den globalen Beitrag des Mittelstandes zu Bruttosozialprodukt und Beschäftigung, dessen Wirtschaftsaufbaurolle und dessen Beitrag zur Generierung von Privatvermögen berücksichtigt. Diese Arbeit sensibilisiert für die aktuellen Probleme von Unternehmern und Verbrauchern (Einzelhandel) am Beispiel Deutschland-Ost. Es werden Implikationen, die sich für die Informatik für die Bereitstellung und Verarbeitung von Informationen und der daraus resultierenden Entscheidungen von Unternehmern und Verbrauchern in Übergangsländern ergeben, sowie künftige Forschungsprojekte vorgeschlagen.

Hans Rüdiger Kaufmann
Geschäftsprozessdekomposition und Gestalttheorie

Zur Geschäftsprozessmodellierung gehört als unabdingbarer Teil die Dekomposition auf mehreren Abstraktionsebenen. Derartige Geschäftsprozessmodelle sind aber oft nicht nachvollziehbar und daher auch weder bewertbar noch diskutierbar. Deshalb können sich Software-Entwickler erfahrungsgemäss trefflich über verschiedene Verfeinerungsmöglichkeiten eines Geschäftsprozesses streiten. Das liegt daran, dass Dekomposition ein unbewusster, kreativer Akt jedes einzelnen Modellkonstrukteurs ist.Eine Verbesserung dieser Situation kann durch die Übertragung von Resultaten der Gestalttheorie erreicht werden. Theoretische Überlegungen zur Zerlegung von Prozessen stellt Rupert Riedl in seinem Buch „Begriff und Welt“ vor: Dekomposition geschieht mit Hilfe von Merkmalen. Auch Dekompositionskriterien der Geschäftsprozessmodellierung sind Merkmale im Sinne der Gestalttheorie. Ihre Bewusstmachung und Explizitheit führt zu einer verbesserten Nachvollziehbarkeit von Geschäftsprozessmodellen. Dieser Aufsatz versucht in diesem Zusammenhang folgende Fragen zu klären: Was ist Geschäftsprozessdekomposition?Welche Parallelen und Unterschiede gibt es im Vergleich zur Datendekomposition?Wie kann die Geschäftsprozessdekomposition von Erkenntnissen der Gestalttheorie profitieren?

Alfred Holl, Thomas Krach, Roman Mnich
Corporate Performance Management: Strategische Planung durch ganzheitliche Unternehmenskennzahlen

Durch die weitgehende Liberalisierung der Absatzmärkte sehen sich viele Unternehmen einer Globalisierung ausgesetzt, welche von den wenigsten Organisationen als Chance gesehen wird und für die meisten eine erdrückende Last darstellt. Durch diese Entwicklungen werden die Betriebe zu einer beschleunigten betriebswirtschaftlichen Handlungsfähigkeit gezwungen. Diese Flexibilität lässt sich gerade in Branchen schmerzlich vermissen, welche durch eine rasche Marktöffnung betroffen sind.Dabei sind alarmierende Entwicklungen zu beobachten: Sofern ein Unternehmen sein Umfeld als unsicher oder kritisch betrachtet, sinkt die Bereitschaft, sich mit der strategischen Ausrichtung zu beschäftigen.Dies führt dazu, dass notwendige Richtungsentschlüsse auf taktische Entscheidungen verkürzt werden.Einer der häufigsten Gründe für diesen „Lösungsnotstand“ liegt in der grossen Unsicherheit in Bezug auf die Auswirkungen, welche eine strategische Entscheidung nach sich zieht.Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Beitrag ein Rahmenwerk beschrieben, welches eine Entscheidungsbasis für das strategische Management eines Betriebes bereitstellt. Grundlage dieses Ansatzes ist die Erarbeitung eines unternehmensspezifischen Kennzahlensystems, welches nicht nur finanzwirtschaftliche Indikatoren beinhaltet, sondern auch verstärktes Gewicht auf organisatorische Performance-Messwerte legt. Diese Einzelkennzahlen werden mit Hilfe von sogenannten „gewichteten Ursache-Wirkungsketten“ (= gew. Kausalketten) in Beziehung gesetzt, wodurch die Auswirkungen einer bestimmten Massnahme besser abgeschätzt werden kann. Somit kann die Strategie eines Unternehmens in operationale Zielgrössen übersetzt werden. Diese wiederum dienen — gemeinsam im Zusammenhang bewertet — zur Evaluation der Gesamtstrategie des Betriebes. Ein konkretes Vorgehensmodell dazu wird im Detail dargestellt.

Christian Hillbrand
Der Info Highway des Freistaates Sachsen Oder Von der sächsischen Amtsstelle zur electronic Administration

Ein Gemeinplatz, dass sich die Welt durch die moderne Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) verändert. Jeden Tag bemerken wir, wie ungewöhnlich schnell und tiefgreifend dieser Vorgang abläuft und welch enormes Umdenken und Hinzulernen er von den betroffenen Menschen — und das sind praktisch alle Bürger der Industrienationen — erfordert.

Jürgen Schwarz
Balanced Scorecard

Die innovative und in der Praxis gut nachvollziehbare Idee von Robert S. Kaplan und David P. Norton war, dass der wirtschaftliche Erfolg einer Organisation sich auf Einflussfaktoren gründet, die hinter den finanziellen Zielgrössen stehen und die Zielerreichung ursächlich bestimmen. Dies ist der Grundgedanke der Balanced Scorecard. Zur Steuerung einer Organisation ist es erforderlich, dass aus der Strategie klar formulierte, messbare und kontrollierbare Steuerungsgrössen abgeleitet werden und diese — in den erfolgbestimmenden Perspektiven „ausbalanciert“ — dem Management, aber auch den Mitarbeitern die Richtung weisen. Vision und Strategie werden heruntergebrochen bis auf eine für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter handlungsrelevante Ebene. Die strategische Planung wird integriert mit dem Jahresbudgetierungsprozess. Zu definierende Meilensteine und regelmässige Standortbestimmungen ermöglichen die Feststellung kurzfristiger Planfortschritte innerhalb eines langfristigen Plans.

Marcel Ottiger
Ist die Besteuerung der Eigenmiete gerechtfertigt? Was sagt der Computer dazu?

Wer in der Schweiz oder Liechtenstein in seinem Eigenheim (abgekürzt EH) wohnt, dem wird zu seinem sonstigen Einkommen eine Eigenmiete hinzugerechnet, die er zu dem für ihn dadurch sich ergebenden Grenzsteuersatz versteuern muss. Im Folgenden wird von der Situation der Schweiz ausgegangen. Eigenmiete ist dort für den Eigenheimbesitzer (abgekürzt EHB) die „geldwerte wirtschaftliche Leistung, die er, gehörte die Liegenschaft nicht ihm selber, zu Marktbedingungen erwerben müsste“ (so in „Botschaft über die Volksinitiative ‘Wohneigentum für alle’ vom 24.5.1995“, Bundes-Drucksache Nr. 95.038, S.8 Mitte; im Folgenden kurz „Botschaft“ genannt).

Ludwig Pack
Prozesskostenrechung — Auf dem Weg zur High — End — Kalkulation?

Stellen Sie sich vor, Sie spielten in einem 4er Flight Golf. Am Ende des Spiels fragen Sie den Zähler: Wieviel Schläge hatte ich? Und er antwortet: Wir alle zusammen benötigten 400 Schläge. Er bedauert, er könne nicht sagen, wer an welchem Loch wieviel Schläge benötigt hatte. Die originäre Divisionskalkulation informiert über Leistungen und Kosten auf eben beschriebenen Niveau. Eine Qualitätsverbesserung ist im Golf einfach. Pro Loch wird notiert, wieviel Schläge der Spieler benötigte. Die differenzierende Zuschlagskalkulation entspricht dem Notieren der Schläge pro Loch. Für die Analyse seines Spiels benötigt der Golfer jedoch weit mehr Informationen. Jeder Schlag lässt sich in seine Bestandteile zerlegen: Stand, Griff, Schwung, Holz, Tee und Höhe, Wind, Temperatur der Luft und viele weiteren Einflüsse. Vor lauter Umwelteinflüssen und Theorie sollte der Spass am Spiel nicht verloren gehen. Ähnlich ergeht es uns auf dem Weg hin zur perfekten Kalkulation. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Nutzen ausgefeilter Kalkulation und deren Kosten muss gegeben sein. Wie ein Golfer, der sein Handycap stetig verbessert sollte die Kalkulation in kleinen Schritten stetig verbessert werden.

Roman Macha
Konzeptionelle und organisatorische Aspekte der erfolgreichen Internet-Nutzung im Tourismus

Informationen spielen beim Vertrieb von Tourismus-Dienstleistungen eine zentrale Rolle, weil der Kunde die Leistung buchen und sich damit zur Bezahlung zumindest verpflichten muss, bevor er sie in Anspruch nehmen und damit erproben kann, und während er sich räumlich mehr oder weniger weit vom Dienstleister entfernt befindet1. Gleichzeitig ist die Beschaffung der relevanten Informationen für den Reisenden, der keinen standardisierten Pauschalurlaub buchen will, sondern individuelle Wünsche hat, mühsam und mit vielen Unsicherheiten behaftet. Für die Anbieter solcher nicht-standardisierter Reiseangebote, also insbesondere für Reiseziele mit einem hohen Anteil an Individualreisenden, war es andererseits bislang sehr schwierig, Informationen über das eigene Angebot zu verbreiten, weil Marketing-Instrumente, die ausreichend viele potentielle Interessenten erreichen, wie Werbung in Massenmedien oder Messeauftritte, mit hohen Fixkosten verbunden sind.

Helge Klaus Rieder, Dorothea Witter-Rieder
Was Bananenkurven, perfekte Bestellung und E-Business verbindet

Ein gesunder Menschenverstand sagt, dass das Kundenverhalten die Bestellungsdynamik der Firma bestimmt. Paradox ist, dass diese Dynamik aber oft vom Verkaufsverhalten geprägt wird. Eine Darstellung:

Paul van Marcke
Umsetzung der EU-Richtlinie 97/7/EG (über den Verbraucherschutz bei Vertragsabschlüssen im Fernabsatz) anhand eines Praxisbeispiels

Die Anwendbarkeit der Richtlinie 97/7/EG (umzusetzen bis 04.06.2000) und des und die Richtlinienentwurfs KOM(1998) 586 endg. auf alle kommunikationstechnologie- basierten kommerziellen Angebote für Verbraucher im Sinne der Richtlinie ist unter Juristen zwar immer noch umstritten1, aber es ist abzusehen, dass die sog. „Fernabsatzrichtlinie“ und die weitere zum Teil noch im Planungsstadium befindliche einschlägige Richtlinien in der Praxis tiefgreifende Auswirkungen auf verbraucherbezogene Angebote über Telekommunikationsmedien (Web, Mobilfunk, etc.) haben werden.Das bestehende und geplante Regelungswerk der EU bringt in den angesprochenen Bereichen eine Zunahme an Rechtssicherheit und Verbesserungen vor allem im Bereich der Vertragsabschlüsse, der Werbe- und Dienstleistungsfreiheit und des Verbraucherschutzes. Die Verbesserungen sind allerdings begleitet von strengen Anforderungen an die Ausgestaltung der Angebote, deren praktische Umsetzung nicht nur den Juristen, sondern auch den Wirtschaftsinformatiker fordern.Die Anbieter treffen vor allem Informations- und Aufklärungspflichten und die Verpflichtung zur Einhaltung bestimmten Prozeduren bei Vertragsabschlüssen. Das komplizierte Vertragsabschlussprozedere und auch das Erforderniss dem Verbraucher Zugang zu Informationen in einer ihm gängigen Form sowie Korrekturmöglichkeiten und Rücktrittsmöglichkeiten zu gewähren müssen beispielsweise im Daten und Prozessmodell des Unternehmens verankert werden.Das Referat behandelt die Problematik des Handels (Angebot, Vertragsabschluss, Vertragserfüllung) mit Waren und Dienstleistungen über Telekommunikationsmedien mit Verbrauchern und geht nicht auf andere relevante Rechtsgebiete in diesem Bereich ein. Dies wären beispielsweise Produkthaftung, Signaturrecht, Wettbewerbs-, Markenrecht sowie Standes-, Steuerrechts etc.. Der Business to Business-Bereich ist davon ebenfalls abzugrenzen, da hier zusätzlich andere Rechtsquellen (wie beispielsweise das UN-Kaufrecht) und andere bzw. zusätzliche Regelungen gelten2.

Stephan Geberl
Business Knowledge Management für kundenzentrierte Finanzdienstleistungen

Lange Zeit galt der Banksektor als das Musterbeispiel eines stabilen Marktes, auf dem sich durch die aussergewöhnliche Kundenbindung nur mittel- und langfristige Änderungen vollzogen. Seit einigen Jahren ist die Wettbewerbssituation im Bankensektor infolge rascher technologischer Entwicklungen sowie einschneidender globaler Veränderungen durch ein besonderes Mass an Dynamik gekennzeichnet.

Doris Beck, Volker Bach
ECommerce und Logistik Web-basierte Logistikservices

An der Schwelle zum dritten Jahrtausend befinden wir uns in einem tiefgreifenden und extrem raschen Wandel von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft. Nach Picot/Reichwald/Wigand1 sind die wichtigsten Dimensionen des dabei stattfindenden Strukturwandels die Veränderung der Wettbewerbssituation, die Innovationspotentiale der ICT sowie die Veränderung der Umweltsituation. Diese drei Dimensionen generieren in ihren Ausprägungen und gegenseitigen Einflüssen auch völlig neue Herausforderungen für Logistikdienstleister, welche mit den heutigen Geschäftsmodellen sowie den konventionellen Organisations- und Führungskonzepten nicht erfolgreich bewältigt werden können.

Oswald Werle
Leistungspotentiale in der Logistik durch Akkommodieren der Informationstechniken

In der Logistik, einem hochsensiblen Dienstleistungsbereich, werden Daten verschiedenster Art und Herkunft von Mitarbeiterinnen erfasst, ausgewertet, gespeichert, verändert, transferiert. Nicht nur die Geschwindigkeit des Informationsflusses ist Voraussetzung zur materiell erfolgreichen Erfüllung der Logistikleistung, sondern vor allem die Qualität. Um höchste Qualität zu erreichen, halten und steigern zu können, bedarf es eines komplexen, lückenlosen und schnellen Informationssystems.

Roland H. Handl, Haimo L. Handl, Spedition Handl
Die zunehmende Fragmentierung der Bank-Wertschöpfungskette und die daraus entstehenden Märkte

Mit der rasanten Entwicklung der Informationstechnologie1 wurden einerseits die Rechnerleistung kontinuierlich erhöht2 und andererseits die Herstellungskosten derart reduziert, dass der Computer auch in nicht kommerziellen Anwendungsgebieten (Bildungseinrichtungen, Verwaltungen, Haushalte, etc.) Einzug fand. Der Einsatz von Informationstechnologie war nicht länger ein Privileg von kapitalstarken Finanzinstituten, als vielmehr zum Instrument des täglichen Lebens geworden. Dieser Trend wurde mit dem Aufkommen des Internet, insbesondere mit der Einführung einer grafischen Oberfläche in Form des World Wide Web (WWW) 1989, im Jahre 1993 fortgesetzt bzw. beschleunigt. Dem Computer kam, nebst den bisherigen Anwendungsgebieten, eine neue und ausserordentlich wichtige Bedeutung zu — als Einstiegspunkt ins globale Datennetz! Der Rechner, aber vor allem das Internet3, hat seither zahlreiche Veränderungen hervorgebracht. Dessen epochale Errungenschaft aber liegt in der Möglichkeit, Informationen nun in Sekundenschnelle zeit- und ortsunabhängig weltweit zur Verfügung zu stellen, und das darüber hinaus zu Quasi-Nullkosten!

Adolf E. Real
Fachsprachlich normierte Anwendungssysteme — Eine neue Generation von Applikationssoftware für Unternehmen mit globalen Geschäftsbeziehungen

Time has come for the development of application software with elements which are standardised through expert languages — the so called Application Objects. The “knowledge-pre-products” for this venture are at hand, they just have to be picked up, i. e. to be reconstructed through normative languages and to be made available as “expert components”, “expert referential models” and “expert terminologies” to the software industry as well as to the applying enterprises. Coordinating these processes, standardising the application objects and publishing them is best left to a “supra-industrial” organisation. To share such standardisation projects would offer competitive advantages to enterprises both from the producer’s and the user’s point of view. Application objects always have to be completely reconstructed and integrated to the proprietary systems by users as well as by producers. This paper features the methodological bases, an organisational conception and the technical means for achieving the objectives.

Erich Ortner
Hilti Telemarketing (HTM) — ein Beispiel für eine erfolgreiche teamorientierte Kundenbetreuung

Dieser Vortrag stellt eine Konzeptstudie vor, die die Konzerninformatik der Hilti AG, Schaan zusammen mit der Marktorganisation (MO) Großbritannien im Sommer 1999 entwickelt hat1.

Dietrich Schäffler
Backmatter
Metadata
Title
Information als Erfolgsfaktor
Editors
Dr. Bernd Britzelmaier
Stephan Geberl
Copyright Year
2000
Publisher
Vieweg+Teubner Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-84796-6
Print ISBN
978-3-519-00317-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-84796-6