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12-11-2021 | Wissensmanagement | Gastbeitrag | Article

Beschäftigte brauchen passgenaues Wissen

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Autor: Michael Wiederstein, Executive Editor bei Get Abstract

Wenn sich das Wissenskarussell immer schneller dreht, wird die Informationsflut zur Qual: Die Anzahl an Tools und Software nimmt stetig zu, sodass viele Unternehmen den Überblick verlieren. Strategisches Wissensmanagement statt klassischer Fortbildung schafft hier Abhilfe.

Unternehmen sehen sich heute mit einer schnell ändernden Arbeitswelt konfrontiert. Die Rahmenbedingungen für die Belegschaft werden dadurch komplexer. Neue Skills und spezifische Wissensinhalte sind gefragt. Letztere sollten plattformübergreifend und 24/7 abrufbar sein. Auch die Welt der Wissensvermittlung wandelt sich. Die altbewährten, handgestrickten Fortbildungen greifen nicht mehr. Learning- und Development-Abteilungen stehen im Wettlauf um immer speziellere Inhalte, die kaum produziert, bereits nicht mehr benötigt werden. Zudem ist es kaum möglich, die sich ständig neu auftuenden Wissenslücken der Mitarbeitenden minutiös zu erfassen und rechtzeitig über eigene Lernangebote zu schließen.

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Kuration von Lerninhalten

Wie lässt sich also das Management der innerbetrieblichen Wissensvermittlung wieder auf ein solides Fundament stellen? Hier bietet sich die Umstellung auf die Kuration von Lerninhalten an. Das heißt: Lerninhalte erstellt das Unternehmen nicht mehr selbst, sondern kauft sich den Zugriff ein. Bildlich ausgedrückt: Statt sich vor einer weißen Leinwand als Rembrandt zu versuchen, bietet das Unternehmen seiner Belegschaft Eintrittskarten in den Louvre – und führt sie durch die besten Abteilungen. Das können gut sortierte Online-Bibliotheken mit Zusammenfassungen unterschiedlicher Formate sein. Mit diesen Bausteinen können Kurse passgenau erstellt werden. Um herauszufinden, welche Bausteine aktuell passen, spielt Storytelling eine wichtige Rolle. 

Digitale Fettnäpfchen meiden

Neben der Quelle der Lerninhalte müssen geeignete Vermittlungsmethoden gefunden werden. Das gehört zu den Kernaufgaben des strategischen Wissensmanagements und birgt mitunter Fettnäpfchen. Zwar bieten sich Learning-Management-Systeme (LMS) und Learning-Experience-Plattformen (LXP) technisch an, doch werden diese in der Praxis selten genutzt. Wenig zielführend ist es auch, auf digitale Vermittlungstools zurückzugreifen, ohne deren Funktionsweise zu verstehen. So ist ein Unternehmens-Wiki, das Dienstwege und Strukturen erläutert, nicht geeignet, um darin Diskussionen zu führen. So praktisch digitale Lerninhalte sein mögen, sie sollten ein definiertes, artgerechtes Zuhause haben.

Lernen in Eigenregie

Ein Unternehmen muss strukturiert auswählen: Soll es der On-Demand Zugang zur externen Bibliothek sein, das maßgeschneiderte Weiterbildungsprogramm, ein externes LMS oder das interne Wiki? Ein wesentliches Kriterium ist, wie leicht auf das Lernmaterial zugegriffen werden kann. Jederzeit abrufbare Angebote wecken nachhaltiges Interesse, regen zu Diskussionen und Engagement an. Im Idealfall lernt die Belegschaft dann in Eigenregie. Ist die Plattform gewählt, muss das Wissensmanagement Inhalte verdichten. 

Nur relevante Erkenntnisse und Praxistipps bringen Mitarbeitende dazu, sich mit dem Stoff zu beschäftigen. Das kann über Sketch Notes oder "How-to"-Leitfäden gelingen, also visuelle Notizen, die anschauliche Lernpfade für Aufgaben im Geschäftsalltag bieten. Ob der Inhalt per Bild, Text oder als Video vermittelt wird, ist zweitrangig. Den besten Effekt erzielt das aufbereitete Wissen, wenn es auf die Lernenden zugeschnitten ist.

Wissen in kleinen Häppchen

In agilen Organisationen wird die Belegschaft nicht mehr zu One-Size-Fits-All-Fortbildungen eingeladen. Die Mitarbeitenden bilden sich stattdessen jeden Tag selbstständig und individuell weiter, häppchenweise. Sogenanntes Microlearning erhöht die Chance, dass die Lernangebote angenommen werden. Relevantes Wissen wird dabei bedarfsgerecht in kleinen Einheiten vermittelt, der Fokus liegt auf konkreten Lernergebnissen. Mit dieser Trainingsmethode lassen sich auch längere Schulungen vorbereiten und deren Wirkung verstärken.

Welche Lösung für welches Unternehmen passt, lässt sich unter Einbezug von externen Experten schnell herausfinden. Klar ist: Eine nachhaltige Lernkultur, die auf individuelle Neugier, intelligente Kuration und die dazwischen entstehende Weiterbildungsspirale setzt, ist klassisch-reaktiven Fortbildungsstrategien im Hinblick auf Flexibilität, Geschwindigkeit und Praktikabilität überlegen. Ihr Potenzial muss nur ausgeschöpft werden.

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