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30-10-2018 | Energienutzung | Schwerpunkt | Article

T8-Leuchtstoffröhren stehen vor dem Aus

Author: Frank Urbansky

2:30 min reading time

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EU-Restriktionen zur Energieeinsparung trafen schon Glühlampen und Halogenleuchten. Auch den Leuchtstoffröhren könnte ein ähnliches Schicksal bevorstehen. Doch ihnen droht auch wirtschaftlich das Aus.


Mit Beginn des Monats September trat in der EU ein Produktionsverbot für Halogenleuchten in Kraft. Nach dem Verbot von Glühlampen ist dies die nächste Stufe hin zu mehr Energieeffizienz im Beleuchtungssektor. "Beispielsweise kann der Stromverbrauch durch den Einsatz von Energiesparlampen (z. B. LED-Technik) anstatt konventioneller Leuchtstoffröhren mit vertretbaren Investitionskosten reduziert werden", beschreiben die Springer Vieweg-Autoren Joachim Hirschner, Henric Hahr und Katharina Kleinschrot die Vorteile auf Seite 19 ihres Buchkapitels Leistungsbild Gebäudemanagement. 

Editor's recommendation

2018 | OriginalPaper | Chapter

Leistungsbild Gebäudemanagement

Entsprechend der GEFMA, dem deutschen Verband für Facility Management, wird Facility Management als ein unternehmerischer Prozess verstanden, der durch die Integration von Planung, Kontrolle und Bewirtschaftung bei Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen sowie unter Berücksichtigung von Arbeitsplatz und Arbeitsumfeld eine verbesserte Nutzungsflexibilität, Arbeitsproduktivität und Kapitalrentabilität zum Ziel hat.


Gerade den T8-Leuchtstoffröhren, die in öffentlichen Gebäuden und Büroimmobilien sehr verbreitet sind, droht also auch aus wirtschaftlichen Gründen das Aus. Hinzu kommt, dass die EU – ähnlich wie bei anderen Leuchtkörpern – ein Verbot erwirken könnte. Darüber wird jedenfalls in der Branche heftig spekuliert. Das vermutet zum Beispiel Arndt Neffgen, beim Energieversorger Suewag zuständig für die Planung von Beleuchtungssystemen.

LEDs einfach effizienter

Fraglich ist, ob ein Verbot überhaupt sinnvoll ist oder die Wirtschaftlichkeit der Light-emitting diode (LED) die Leuchtstoffröhren über kurz oder lang ohnehin aus dem Feld schlägt. Denn inzwischen stehen die LEDs den Leuchtstoffröhren in nichts nach. 

Im wirtschaftlichen Vergleich schneidet sie besonders gut ab: Bei gleicher Lichtleistung verbraucht eine LED deutlich weniger Energie. Aus der Praxis sind Beispiele bekannt, wo etwa die Halogenstrahler einer Flugzeugreparaturhalle von 4.000 Watt auf 800 Watt LED umgerüstet wurden – und das bei laufendem Betrieb. Bei gleicher Lichthausbeute sanken die Energieverbräuche um 80 Prozent. Allein dadurch hatten sich die Mehrkosten, die bei der Umrüstung auf LED entstanden, binnen fünf Monaten amortisiert.

Voraussetzung dafür ist jedoch die Fähigkeit der LEDs zu einer normgerechten Beleuchtung. Dafür sind etwa im gewerblichen Bereich mindestens 68 Lumen je Watt nötig, was sie locker erreichen. Nur Energiesparlampen, die meist Gasentladungslampen sind, kommen auf ähnlich gute Werte. Die Glühbirne schafft mit der gleichen Leistung gerade mal zwölf Lumen. Auch in Sachen Lebensdauer sind LED im Vorteil: Eine Glühbirne lebt rund 1.000 Stunden, eine LED in einem ähnlichen Lichtspektrum 15.000 Stunden. Andere LEDs im Innenbereich können 50.000 Stunden leuchten, im Außenbereich sogar 100.000 Stunden. Und: LEDs sind umweltfreundlicher zu produzieren und machen kaum Probleme bei der Entsorgung – im Gegensatz zu Leuchtstoffröhren.

Licht nach dem Biorhythmus

Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt: Mit LEDs können Lichtspektren erzeugt werden, die dem Biorhythmus des Menschen entsprechen. Das steigert das Wohlbefinden und führt zu höherer Produktivität und niedrigeren Krankenständen.

"Leuchtstoffröhren und Kompaktleuchtstofflampen lassen sich leicht und kostengünstig austauschen und erreichen eine Lichtausbeute von 65–100 lm/W, LED-Leuchten bewegen sich zwischen 65 und 100 lm/W. Neuere LED-Entwicklungen können bis zu 150 lm/W erreichen", fasst Springer Vieweg-Autor Stefan Oehler auf Seite 246 seines Buchkapitels Praxisbeispiel einer ganzheitlichen Sanierung die Vorteile der LEDs zusammen.

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