Skip to main content
Top

2017 | Book

Perspektiven mathematischer Bildung im Übergang vom Kindergarten zur Grundschule

insite
SEARCH

About this book

Dieser Band gibt einen fundierten Überblick zum Stand der Forschung um ein anschlussfähiges Mathematiklernen in Kindergarten und Grundschule. In den 18 Beiträgen stellen namhafte WissenschaftlerInnen aus Frühpädagogik und Mathematikdidaktik aktuelle Forschungsprojekte und -ergebnisse allgemein verständlich und praxisbezogen dar und geben Antworten auf zentrale Fragen: Was zeichnet tragfähige Konzepte früher mathematischer Bildung aus und in welcher Weise sind sie anschlussfähig an den Mathematikunterricht in der Grundschule? Wie kann eine adäquate Lernbegleitung für das frühe Mathematiklernen gestaltet werden? Welche professionellen Kompetenzen in Bezug auf Mathematik und Mathematikdidaktik benötigen ErzieherInnen und GrundschullehrerInnen?

Das Buch wendet sich an pädagogische Fachkräfte in Kindergarten und Grundschule, die in der Leitung, Fachberatung, Kooperation und Konzeptentwicklung sowie der Aus- und Weiterbildung tätig sind, ebenso wie an WissenschaftlerInnen und Studierende in den Bereichen Mathematikdidaktik und Frühpädagogik.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Damit sich Kindergarten und Grundschule auch bezüglich des Mathematiklernens für alle Kinder als anschlussfähig erweisen, sind abgestimmte Bildungsangebote in beiden Einrichtungen und eine adäquate Lernbegleitung insbesondere in offenen Lernsituationen nötig. Beides wiederum erfordert eine hohe mathematikbezogene professionelle Kompetenz der pädagogischen Fachkräfte in Kindergarten und Grundschule.
Stephanie Schuler, Christine Streit, Gerald Wittmann

Konzepte anschlussfähiger mathematischer Bildung in Kindergarten und Grundschule

Frontmatter
2. Frühe mathematische Bildung – sachgerecht, kindgemäß, anschlussfähig
Zusammenfassung
Für die Anschlussfähigkeit früher mathematischer Bildung spielen die Passung der Systeme Kindertageseinrichtung/Schule, die Kontinuität mathematischen Lernens von den ersten Lebensjahren bis hinein ins Erwachsenenalter und ein Ineinandergreifen von individuellen Lernprozessen gleichermaßen eine wichtige Rolle. Konzeptionen früher mathematischer Bildung gründen auf verschiedenen Argumentationslinien zur Anschlussfähigkeit, die in diesem Beitrag kritisch betrachtet werden. Der vorgestellte Ansatz „Frühe mathematische Bildung in natürlichen Lernsituationen“ vereint die Forderungen nach Anschlussfähigkeit bezogen auf die beiden Systeme Kindertageseinrichtung und Schule, auf mathematische Lernprozesse und auf die individuellen Lernbedürfnisse der Kinder.
Hedwig Gasteiger
3. Integrierte Förderung von Sprache und Mathematik in Kita und Familie
Zusammenfassung
Das Projekt „Entdecken und Erzählen“ zielt darauf ab, die mathematische und sprachliche Entwicklung von nichtmuttersprachlich deutschen Kindern aus sozial benachteiligten Familien im letzten Kindergartenjahr zu fördern. Dazu wurden Bücher und Spiele so ausgewählt, dass sie Kindern und Elter zu gemeinsamen Aktivitäten anregen. Im Beitrag werden die grundlegende Konzeption des Projekts, Erfahrungen aus den bisherigen Erprobungen mit ca. 200 Kindern sowie ausgewählte Ergebnisse vorgestellt.
Dagmar Bönig, Bernadette Thöne
4. Entwicklung, Erprobung und Evaluation von Regelspielen zur arithmetischen Frühförderung
Zusammenfassung
Mit dem Projekt „Spielintegrierte mathematische Frühförderung“ (SpimaF) wurden zwei Ziele verfolgt: zum einen die theoriebasierte (Weiter-)Entwicklung eines Sets von 20 mathematisch gehaltvollen Regelspielen zur arithmetischen Förderung in der Kita, zum anderen die Erprobung, Evaluierung, Überarbeitung und Optimierung dieser Spiele. Sowohl bei der Auswahl als auch bei der Weiterentwicklung spielten Kriterien zur Analyse des mathematischen Potenzials der Regelspiele eine zentrale Rolle. Die ausgewählten Regelspiele wurden von Februar bis Juni 2013 in 29 Kindertagesstätten in Deutschland, Österreich und der Schweiz erprobt und auf Grundlage dieser Erprobung weiterentwickelt und optimiert. Insgesamt konnte somit ein Set mit 18 Regelspielen entwickelt werden, das Kindern im Kindergartenalter auf spielerische Art und Weise grundlegende mathematische Erfahrungen im Bereich „Zahlen und Operationen“ ermöglicht.
Julia Böhringer, Dorothea Hertling, Elisabeth Rathgeb-Schnierer
5. Komplementäre Spiel- und Lernumgebungen im Übergang von der Kita in die Grundschule am Beispiel „Würfeltürme“
Zusammenfassung
Komplementäre Spiel- und Lernumgebungen sind so aufeinander bezogen, dass Kinder in der Kita informell-spielerische mathematische Erfahrungen gewinnen, welche sie in der Grundschule einerseits aufgreifen und vertiefen, andererseits erweitern und vernetzen können. Der vorliegende Beitrag beschreibt und konkretisiert Kriterien komplementärer Spiel- und Lernumgebungen auf fachlicher sowie sozial-interaktiver Ebene. Am Beispiel der komplementären Spiel- und Lernumgebung „Würfeltürme“ wird aufgezeigt, wie Kinder in der Kita und in der Grundschule zentrale mathematische Einsichten in die Zerlegung und das Zusammenfügen von Zahlen gewinnen, vertiefen und erweitern. Da komplementäre Spiel- und Lernumgebungen einerseits an Grundideen der Mathematik orientiert sind, andererseits die unterschiedlichen institutionellen Bedingungen zur Gestaltung von Lernprozessen in Kita und Grundschule berücksichtigen, leisten sie einen Beitrag zur Gestaltung fachlich anschlussfähiger Lernprozesse.
Dorothea Tubach
6. Bauen und Konstruieren mit Einheitswürfeln – Elemente individueller Baustrategien und geometrische Lernumgebungen in der Kooperation von Kita und Grundschule
Zusammenfassung
Es werden ausgewählte Ergebnisse aus Studien vorgestellt, in denen individuelle Bau- und Konstruktionsaktivitäten von Vor- und Grundschulkindern analysiert werden. Im Mittelpunkt stehen Bauaktivitäten mit Einheitswürfeln und Aufgaben zu Würfelbauwerken, die aus Einheitswürfeln zusammengefügt werden. Ein Bezug wird zudem zu den Spielgaben Friedrich Fröbels hergestellt, die neben Einheitswürfeln auch Dreiecksprismen oder Quader enthalten. Einblicke in eine Kooperation von Kindertagesstätte und Grundschule zeigen exemplarisch auf, wie die eingesetzten und entwickelten Aufgabenformate in die Praxis zurückwirken. Hier zeigt sich, wie das gemeinsame Interesse der Kinder in beiden Institutionen am Bauen und Konstruieren mit Einheitswürfeln und anderen Bausteinen Anlässe für eine inhaltliche Zusammenarbeit darstellen kann.
Simone Reinhold
7. Mathematiklernen in materialgestützten Settings
Zusammenfassung
Der Einsatz von MATHElino-Materialien in verschiedenen Lernsettings ermöglicht es den pädagogischen Fachkräften in Kindergarten und Grundschule anschlussfähiges Mathematiklernen zu unterstützen. Am Beispiel des Materials Pattern Blocks werden die jeweiligen Besonderheiten der verschiedenen Settings aufgezeigt: Das Auftreten erster mathematischer Ideen beim freien Arbeiten, das Aufgreifen der Ideen durch eine aktive Lernbegleitung im arrangierten Setting sowie der Wechsel von eigenständigem und gemeinsamem Arbeiten im instruierten Setting. Im Kindergarten, in der Kooperation und im ersten Schuljahr erhalten die drei Settings eine je eigene Gewichtung und Ausgestaltung. Adaptives Handeln und die Kooperation der Fachkräfte aus Kindergarten und Grundschule stellen dabei günstige Voraussetzungen und Rahmenbedingungen dar.
Thomas Royar, Stephanie Schuler, Christine Streit, Gerald Wittmann

Begleitung mathematischer Lernprozesse im Übergang vom Kindergarten zur Grundschule

Frontmatter
8. Die Bedeutung der Lernbegleitung im Kindergarten und am Anfang der Grundschule
Wie können frühe mathematische Lernprozesse unterstützt werden?
Zusammenfassung
Der Beitrag gibt einen Überblick über das Themenfeld „Begleitung früher mathematischer Lernprozesse“. Er macht deutlich, dass im Rahmen eines sozialkonstruktivistischen Lernverständnisses der Begleitung der Denkund Verstehensprozesse bei jüngeren Kindern eine wichtige Rolle zukommt, sowohl im Rahmen von bereitgestellten Spiel- und Lernangeboten als auch in Alltagssituationen. Unter Rückgriff auf theoretische Grundlagen und empirische Befunde werden Zielsetzungen, Formen und wesentliche Merkmale der Begleitung von mathematischen Lernprozessen dargestellt. Da vorliegende Beobachtungsstudien darauf hinweisen, dass die Lernbegleitung in der Schuleingangsphase noch zurückhaltend erfolgt, geht der Beitrag zudem auf Voraussetzungen für eine adaptive Anregung und Begleitung der mathematischen Lernprozesse ein.
Kathrin Krammer
9. Individuelle Förderung im Kontext früher mathematischer Bildung
Zusammenfassung
Ziel der quasi-experimentellen Querschnittsuntersuchung ist die Beschreibung der adaptiven Förderpraxis elementarpädagogischer Fachpersonen (n = 31) von Kindern (n = 62) im Bereich Mathematik unter Einbezug des Konzepts der Zone der nächsten Entwicklung nach Vygotskij. Im Zentrum dieses Beitrags steht die Frage: Welcher Zusammenhang zeigt sich zwischen dem Bildungsverständnis der elementarpädagogischen Fachpersonen und der Adaptivität ihres Förderverhaltens im Bereich Mathematik? Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Förderung nur unzureichend adaptiv gestaltet wird. Es zeigt sich kein Zusammenhang zwischen dem Bildungsverständnis und der adaptiven Förderleistung im Bereich Mathematik. Es scheint aufgrund der Ergebnisse, dass elementarpädagogische Fachpersonen stärkere Unterstützung in der Begleitung mathematischer Bildungsprozesse brauchen.
Julia Bruns, Lars Eichen
10. Lernbegleitung als Voraussetzung für mathematische Lerngelegenheiten beim Spielen im Kindergarten
Zusammenfassung
Lernbegleitung in Form verbaler Interaktion zwischen den Kindern und der Fachkraft sowie der verbalen Begleitung von Spielhandlungen auf der Basis ausgewählter Spiele erweitert die mathematischen Lerngelegenheiten für alle beteiligten Kinder entscheidend. Dabei ergänzen sich mit Blick auf die Fachkraft Anleitung im Sinne der Einführung von Spielregeln und dem Aufbau von Routinen sowie Begleitung im Sinne des Setzens von Impulsen und des Aufgreifens und Kommentierens spontaner Äußerungen. Am Beispiel Stechen wird das mathematische Potenzial eines Gesellschaftsspiels im Hinblick auf den Erwerb des Zahlbegriffs aufgezeigt und anhand ausgewählter Spielsituationen in Bezug zu den tatsächlich zu beobachtenden mathematischen Lerngelegenheiten gesetzt. Die Analyse der Spielsituationen erfolgt durch theoretisches Kodieren in Anlehnung an die Grounded Theory.
Stephanie Schuler
11. Wie Lehrpersonen Kinder in materialbasierten Settings begleiten und mathematische Lernprozesse anregen
Zusammenfassung
Das Projekt „Guter Mathestart“ zielt auf die Förderung des adaptiven Unterrichtshandelns von Kindergarten- und Primarlehrpersonen in materialbasierten Lernsettings. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wird untersucht, wie die Teilnehmer/innen die mathematischen Aktivitäten der Kinder unterstützen und wie sich die Sichtweisen der Teilnehmer/innen im Hinblick auf die individuelle Lernbegleitung verändern. Die Analyse der schriftlichen Reflexionen der Lehrpersonen zeigen, dass die Lehrpersonen eine zunehmend differenzierte Beobachtungsperspektive einnehmen und den mathematischen Gehalt einer Lernsituation besser einschätzen können. Die Auswertung der Videoaufnahmen macht zugleich deutlich, dass der Anteil der fachlichen Lernbegleitung an der gesamten Lernzeit eher gering ist und das Potenzial, welches eine individuelle Lernbegleitung im Hinblick auf die Unterstützung kindlicher Denk- und Lernprozesse bietet, in der Praxis noch nicht ausgeschöpft wird.
Christine Streit
12. Individuelle mathematikbezogene Lernunterstützung bei Regelspielen zur Förderung früher Mengen-Zahlen-Kompetenzen im Kindergarten
Zusammenfassung
Anhand von Videoaufnahmen aus 29 Kindergartenklassen wird die individuelle mathematikbezogene Lernunterstützung durch die Pädagogin am Beispiel eines Regelspiels zur Förderung von Mengen- und Zahlenkompetenzen untersucht. Dabei werden die mathematikhaltigen Pädagogin-Kind-Interaktionen, die rund 18% der Spieldauer ausmachen, anhand eines sozial-konstruktivistisch begründeten Modells der Lernunterstützung eingeschätzt. Es zeigt sich, dass die individuelle mathematische Lernunterstützung vorwiegend positiv beurteilt wird, dass aber viele Pädagoginnen ihr differenziertes Wissen über den aktuellen Lernstand einzelner Kinder nicht hinreichend nutzen, wenn sie ein Kind in der Spielsituation individuell unterstützen. Die Ergebnisse werden mit Blick auf den Aufbau fachlicher und didaktischer Kompetenzen für eine spielbasierte mathematische Förderung im Kindergarten diskutiert.
Andrea Wullschleger, Rita Stebler

Mathematikbezogene professionelle Kompetenz pädagogischer Fachkräfte in Kindergarten und Grundschule

Frontmatter
13. Wissen und Überzeugungen – zentrale Aspekte der mathematikbezogenen professionellen Kompetenz pädagogischer Fachkräfte
Zusammenfassung
Es gibt unterschiedliche Ansätze, die professionelle Kompetenz von frühpädagogischen Fachkräften und LehrerInnen zu modellieren. In diesem Überblicksbeitrag werden zunächst Kompetenzstrukturmodelle und -prozessmodelle im Hinblick auf die damit verfolgten Ziele beschrieben. Anschließend werden mit Wissen und Überzeugungen zwei zentrale Aspekte der mathematikbezogenen professionellen Kompetenz dargestellt, jeweils im Hinblick auf Konzeptualisierungen, Methoden der Erfassung und empirische Befunde.
Gerald Wittmann
14. Operationalisierung des mathematikbezogenen Wissens angehender frühpädagogischer Fachkräfte
Zusammenfassung
Im Rahmen des BMBF-Projekts KomMa wurden Leistungstests zur Erfassung des professionellen Wissen angehender frühpädagogischer Fachkräfte im Bereich Mathematik und Mathematikdidaktik entwickelt. Das mathematische Wissen wurde anhand der mathematischen Inhalte operationalisiert. Bei der Operationalisierung des mathematikdidaktischen Wissens werden vorbereitungs- und interaktionsbezogene Dimensionen berücksichtigt. Beide Leistungstests werden anhand von Itembeispielen vorgestellt. Des Weiteren wird die differenzielle Validität der entwickelten Tests mit einem deskriptiven Verfahren geprüft. Hierzu wird das Wissen der angehenden Fachkräfte in Beziehung zu dem angehender Grundschullehrkräfte gesetzt. Der Test differenziert in der betrachteten Gelegenheitsstichprobe nur eingeschränkt zwischen den beiden Gruppen, was eine kleinere Einschränkung der insgesamt gut belegten Validität der beiden Leistungstests darstellt.
Simone Dunekacke, Lars Jenßen, Katja Eilerts, Marianne Grassmann
15. Das intendierte Handeln in offenen Lehr-Lern-Situationen als Indikator für die mathematikbezogene Kompetenz von ErzieherInnen und GrundschullehrerInnen
Zusammenfassung
Sowohl ErzieherInnen als auch GrundschullehrerInnen benötigen mathematikdidaktische Kompetenzen, um Kinder im Übergang vom Kindergarten zur Grundschule auch im Hinblick auf das Mathematiklernen adäquat begleiten zu können. Um diese Kompetenz möglichst handlungsnah erheben zu können, wurde ein computergestütztes Instrument entwickelt, das sechs Bild- und vier Videovignetten umfasst. Die Ergebnisse von n = 123 Fachkräften in Kindergarten und Grundschule in Baden-Württemberg und Bremen verweisen auf einen für die Aus- und Weiterbildung wesentlichen Punkt: die unzureichenden mathematikdidaktischen Kompetenzen von ErzieherInnen und fachfremd unterrichtenden GrundschullehrerInnen, die beide über keine oder eine nur sehr geringe einschlägige Ausbildung verfügen, obwohl sie mathematische Lernprozesse von Kindern begleiten sollen.
Stephanie Schuler, Gerald Wittmann, Anne Levin, Dagmar Bönig
16. „Zähl’ nochmal genauer!“ – Handlungsnahe mathematikbezogene Kompetenzen von pädagogischen Fachkräften erheben
Zusammenfassung
Im Zuge der Kompetenzorientierung sowie der Bestrebungen zur Professionalisierung im Elementarbereich gewinnt die Modellierung und Erhebung von domänenspezifischen Kompetenzen pädagogischer Fachkräfte an Bedeutung. Insbesondere stehen die handlungsnahen Kompetenzen der Fachpersonen bei der Begleitung von Alltags- und Spielsituationen im Fokus des Interesses. Auf der Basis eines theoretisch fundierten Modells wurde ein reliables und valides Testinstrument zur Erfassung der mathematikbezogenen Kompetenzen entwickelt. Die Ergebnisse der Pilotierung (N = 89) weisen darauf hin, dass dieser Zugang gelingt. Das Instrument kann daher genutzt werden, um die Effekte der mathematikspezifischen Kompetenz von Fachkräften auf die Bildungsangebote im Kindergarten zu untersuchen.
Brigitte Hepberger, Anke Lindmeier, Elisabeth Moser Opitz, Aiso Heinze
17. „Weil durch Zwingen lernen sie es sowieso nicht“. Überzeugungen pädagogischer Fachkräfte zum mathematischen Lernen im Kindergarten
Zusammenfassung
In einer qualitativen Interviewstudie wird untersucht, wie pädagogische Fachkräfte mathematische Lerngelegenheiten gestalten und welche Überzeugungen zum mathematischen Lernen im Kindergarten dahinter sichtbar werden. Die Ergebnisse zeigen, dass für die pädagogischen Fachkräfte das Interesse der Kinder ein wichtiger Bezugspunkt für die Gestaltung mathematischer Lerngelegenheiten ist: Als Bedingung für die Planung und Vorbereitung von mathematischen Lerngelegenheiten (Warten auf das Interesse der Kinder), als Bedingung für die Teilnahme der Kinder an mathematischen Lerngelegenheiten (Teilnahme in Abhängigkeit von Interesse) oder als Ziel und Merkmal der Gestaltung mathematischer Lerngelegenheiten (Wecken von Interesse).
Michael Link, Franziska Vogt, Bernhard Hauser
18. Wie konzipieren ErzieherInnen frühe mathematische Bildung? Eine Analyse von Praxisberichten berufsbegleitend Studierender
Zusammenfassung
Analysiert wurden 72 Praxisberichte von berufsintegrierend studierenden ErzieherInnen zur frühen mathematischen Bildung in der Kita. Die Auswertung mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse mit anschließender Quantifizierung wies auf eine Präferenz für den numerischen Bereich („Mengen, Zahlen, Ziffern“) hin, aber auch auf ein breites Verständnis früher Mathematik, insofern die übrigen erfassten Bereiche („Muster und Reihenfolgen“, „Raum und Form“, „Sortieren und Klassifizieren“ und „Zeit“) jeweils in mindestens der Hälfte der Berichte beschrieben wurden und in der überwiegenden Mehrheit der Berichte mehrere Bereiche Erwähnung fanden. Zudem wurde die mathematische Bildung als bereichsübergreifend geschildert, wobei vor allem der Bereich Sprache integriert wurde. Hinsichtlich pädagogisch-didaktischer Zugangsweisen zeichnete sich eine deutliche Präferenz für kindorientierte, (ko-)konstruktivistische Ansätze ab.
Annette Schmitt, Anja Schwentesius
19. Handlungsleitende Orientierungen von Lehrpersonen bei der Umsetzung einer kooperativen Lehr-Lern-Form im Mathematikunterricht der Grundschule
Zusammenfassung
Der Beitrag geht der Frage nach, welche notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten im Sinne der professionellen Entwicklung in den handlungsleitenden Orientierungen von Lehrenden bei der Umsetzung einer kooperativen Lehr-Lern-Form im Mathematikunterricht der Grundschule rekonstruiert werden können. Mittels dokumentarischer Interpretation der leitfadenorientierten Interviews mit den Lehrpersonen lässt sich ein erster Zugang zu ihrem impliziten, unreflektierten, routinierten, praktischen Handlungswissen vor dem Hintergrund individueller und kollektiver Erfahrungen als auch zu ihren theoretischen, explizierbaren Wissensbeständen eröffnen.
Anne Fellmann
Metadata
Title
Perspektiven mathematischer Bildung im Übergang vom Kindergarten zur Grundschule
Editors
Stephanie Schuler
Christine Streit
Gerald Wittmann
Copyright Year
2017
Electronic ISBN
978-3-658-12950-7
Print ISBN
978-3-658-12949-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-12950-7

Premium Partner