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2021 | Book

Stadtverkehrsplanung Band 1

Grundlagen, Ziele und Perspektiven

Editors: Prof. Dr. Dirk Vallée, Barbara Engel, Walter Vogt

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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About this book

Das dreibändige Standardwerk behandelt alle wesentlichen Probleme und Lösungsansätze des Stadtverkehrs. Unter Einbindung von Mobilität und Verkehr in die Stadtentwicklungsplanung geht es um Grundlagen, Ziele und Perspektiven der Planung, um Analyse und Prognose der Verkehrsentwicklung mit Hilfe von Szenarien und Modellen, um Abschätzung der Wirkungen des Verkehrs auf die humane und natürliche Umwelt einschließlich der Bewertung sowie um Bemessung, Gestaltung und Entwurf und Betrieb städtischer Verkehrsanlagen (Verkehrsmanagement und Lichtsignalsteuerung). Neue Kapitel – z.B. Mobilitätsmanagement, Multimodalität oder urbane Logistik – nehmen aktuelle Entwicklungen auf.

Der erste Band des dreibändigen Fachbuchs stellt die Grundlagen, Ziele und Perspektiven der Stadtverkehrsplanung vor. Inhalte sind die Planungsgrundlagen, planungsrechtliche Verfahren, Leitbilder und neue Perspektiven für die urbane Logistik sowie zukünftige Trends im Stadtverkehr.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Planungsgrundlagen
Zusammenfassung
Das einführende Kapitel dieses Buches beschreibt zunächst die Aufgaben und Vorgehensweisen der kommunalen bzw. stadtregionalen Verkehrsplanung. Dabei werden die Stufen des Planungsprozesses dargestellt und Ziele, Strategien sowie Maßnahmen der Verkehrsplanung und Verkehrspolitik diskutiert. In den Text sind die wichtigsten Definitionen im Themenfeld integriert, und es werden zentrale Kenngrößen für Mobilität und Verkehr beschrieben. Das Kapitel gibt zudem einen Überblick über die wichtigsten Grundlagen für ein umfassendes Planungsverständnis, das der zunehmenden Komplexität ökologischer, ökonomischer und sozialer Herausforderungen gerecht wird. Dargestellt werden die Folgen und Wirkungen des Verkehrs, Gerechtigkeitsaspekte, die Interdependenzen zwischen Raum und Verkehr sowie die Grundprinzipien einer integrierten Verkehrsplanung.
Carsten Gertz
Kapitel 2. Integration der Verkehrs- in die Stadtplanung
Zusammenfassung
Anhand der historischen Entwicklung werden die Interdependenzen zwischen Siedlungsstruktur und Verkehr dargestellt. Das notwendige Zusammenspiel zwischen räumlicher Planung (Stadt- und Regionalplanung) und Verkehrsplanung wird sowohl auf der regionalen bzw. gesamtstädtischen Ebene als auch bei der Erschließungsplanung beschrieben. Die Planungs- und Gestaltungsprozesse müssen die jeweilige örtliche Situation mit ihren divergierenden Nutzungsansprüchen, Schutzbedürfnissen, topografischen Gegebenheiten, die Funktionen der Verkehrsanlagen und die technischen Abhängigkeiten der Erschließungssysteme berücksichtigen und mit den herrschenden Leitvorstellungen in Einklang bringen. Am Ende des Kapitels erfolgt eine Diskussion der Planungsverfahren und der aktuellen Herausforderungen für die städtische Verkehrsplanung.
Dirk Vallée, Carsten Gertz
Kapitel 3. Planungsrechtliche Verfahren
Zusammenfassung
Verkehrsanlagen und deren Betriebseinrichtungen haben durch Flächenbeanspruchungen, Eingriffe in Grundstücksrechte und durch Umweltfolgen boden- und umweltrechtliche Anforderungen und Wirkungen. Verkehrsanlagen sind Voraussetzung zur Erschließung von Grundstücken, Stadtquartieren und Städten und damit direkt oder indirekt zur baulichen oder sonstigen Nutzung von Grundstücken. Verkehrsanlagen und deren Betrieb beschränken oder beeinträchtigen durch Immissionen die Nutzbarkeit von Grundstücken. Der Bau und der Betrieb von Verkehrsanlagen müssen entweder planungsrechtlich durch Bauleitpläne mit Flächennutzungsplänen und Bebauungsplänen oder straßen-/wegerechtlich durch Planfeststellung gesichert werden. Entgegenstehende oder konfligierende öffentliche und private Belange müssen abgewogen werden. Grundlage der Abwägung sind Ermittlungen der mutmaßlichen Wirkungen und Prüfungen der Umweltverträglichkeit. Der Ermittlung der erforderlichen Anlagen dienen strategische Pläne der Verkehrsentwicklung.
Klaus J. Beckmann
Kapitel 4. Städtebauliche Leitbilder – Entwicklungstendenzen
Zusammenfassung
Leitbilder umfassen in der Stadtplanung zum einen übergreifende Vorstellungen der städtebaulichen Entwicklung, an denen sich für eine bestimmte Epoche mehrheitlich der Berufsstand der Stadtplanung orientiert, zum anderen bezeichnen sie ein aufeinander abgestimmtes Bündel von Stadtentwicklungszielen einer Gemeinde. In ihnen sind immer auch Konzepte der Verkehrsmobilität einbeschrieben, zum Teil auch explizit aufgenommen. Dominante Leitbilder der Stadtentwicklung sind seit den frühen 1990er-Jahren die nachhaltige Siedlungensentwicklung, die kompakte und nutzungsgemischte bzw. die europäische Stadt. Mit ihnen werden auch Ziele wie verkehrsarme Siedlungsstrukturen und Vorrang für nahräumliche Mobilität und Umweltverbund verknüpft.
Johann Jessen
Kapitel 5. Zukunft des Stadtverkehrs – Rahmenbedingungen, Trends, Szenarien
Zusammenfassung
Für die kommenden Jahrzehnte gehen nahezu alle Verkehrsprognosen, die keine deutliche Kehrtwende in den Rahmenbedingungen zugrunde legen, von einem weiteren Wachstum der Gesamtverkehrsnachfrage im Personen- und Güterverkehr aus. Diese Entwicklung wird auch den Stadtverkehr prägen, der zusätzlich durch eine zunehmende Konzentration der insgesamt alternden Bevölkerung in prosperierenden Metropolregionen gekennzeichnet sein dürfte. Wichtige weitere äußere Einflüsse sind auch Digitalisierung und Automatisierung. Sie lassen eine weitere Ausweitung der Angebotsformen im Verkehr erwarten, die voraussichtlich ebenfalls zu Verkehrswachstum beitragen. Damit bleiben Platzbedarf, etwa für den ruhenden Verkehr, Energieversorgung und Emissionen des Stadtverkehrs drängende Herausforderungen. Mit zunehmender Multimodalität und einer Renaissance des Fahrrads gibt es aufseiten der Nachfrage zwar auch entlastende Entwicklungen. Dennoch dürfte vor dem Hintergrund des weiter wachsenden Verkehrs die langfristig größte Herausforderung für den Verkehrssektor die Einhaltung der Klimaziele sein. Verkehrspolitik und -planung werden sich in den nächsten Jahren verstärkt an diesen Zielen orientieren müssen und hierzu alternative Verkehrsträger fördern und möglicherweise darüber hinausgehende Maßnahmen, wie etwa differenzierte Bepreisung des Straßenverkehrs, ergreifen.
Dirk Vallée, Tobias Kuhnimhof, Gernot Liedtke
Kapitel 6. Mobilitätsmanagement
Zusammenfassung
Beim Mobilitätsmanagement werden die Mobilitätsbedürfnisse verschiedener Nutzergruppen in den Mittelpunkt gestellt mit dem Ziel, den spezifischen Mobilitätsbedürfnissen in umweltfreundlicher, sozial verträglicher und effizienter Form gerecht zu werden. Durch den Einsatz von koordinierenden, organisierenden und informierenden Maßnahmen sollen die Mobilitätsangebote besser auf die Bedürfnisse angepasst werden. Durch den stark koordinierenden Prozess erfordert dies die Einbindung unterschiedlichster Akteure. Um die Maßnahmen möglichst zielgerichtet zu gestalten, sind zudem Kenntnisse über die Wirkung erforderlich. Durchgeführte Evaluationen haben gezeigt, dass die Maßnahmen zu einer Veränderung der Verkehrsmittelwahl führen können. Für eine stärkere Berücksichtigung von Mobilitätsmanagement im Rahmen von Planungen ist zudem die Abschätzung der Maßnahmenwirkung im Vorfeld der Umsetzung erforderlich. Bisher gibt es vor allem für das betriebliche Mobilitätsmanagement Ansätze.
Conny Louen
Kapitel 7. Multimodalität
Zusammenfassung
Multimodalität ist nicht neu, jedoch nimmt sie im Mobilitätsverhalten in Praxis und Theorie an Bedeutung zu. Multimodalität ganz allgemein beschreibt unterschiedliche Verkehrsangebote und Verkehrsdienstleistungen oder die Nutzung von mehreren Verkehrsmitteln oder Wegen zu Fuß in Zeit und Raum. Unterschiedliche Rahmenbedingungen und unterschiedlicher Kontext führen zu spezifischen Definitionen von Multimodalität. Der Begriff Intermodalität als Spezialfall der Multimodalität beschreibt aufseiten des Verkehrsangebots bzw. der Verkehrsnachfrage die Kombination von Verkehrsmitteln inklusive eventueller Wege zu Fuß auf verschiedenen Teilen (Etappen) eines Weges. Als Weg wird eine Ortsveränderung einer Person von einem Ausgangspunkt zu einem Ziel zur Ausübung einer bestimmten Aktivität außer Haus bei Nutzung von Verkehrsmitteln (einschließlich Zu- und Abgang) und/oder durch Wege zu Fuß verstanden. Aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen im Umfeld der Mobilität (Durchdringung aller Lebensbereiche durch immer leistungsfähigere Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), neue Formen des Verkehrsangebots wie Fernbusse oder Leihradsysteme usw.) spielen die Begriffe Multimodalität und Intermodalität sowohl in Bezug auf die Verkehrsnachfrage als auch auf das Verkehrsangebot eine zunehmende Rolle, wie Erhebungen und Befunde zum Mobilitätsverhalten belegen.
Martin Kagerbauer
Kapitel 8. Road Pricing in Städten
Zusammenfassung
Road Pricing soll dazu dienen, die Verkehrsnachfrage in Städten auf die verfügbaren Straßenkapazitäten abzustimmen. Dazu sind Preise für die Straßennutzung zu erheben, die mit der Kapazitätsauslastung ansteigen. Während die Verminderung von Stauerscheinungen im Mittelpunkt steht, gibt es weitere Ziele für die Preiserhebung, wie z. B. die Verbesserung der Umweltsituation oder die Erzielung von Einnahmen für die Verbesserung des städtischen Verkehrssystems. Während sich die Preise in der Idealvorstellung der Ökonomen an den Grenzkosten der Straßennutzung orientieren sollen, gibt es in der Praxis eine Vielfalt von Preisdifferenzierungen, die sich an den technischen Möglichkeiten der Gebührenerhebung, der Nutzerakzeptanz und den politischen Zielen ausrichten. Politische Ziele bestimmen ferner die Ausnahmeregelungen wie etwa für Anlieger oder besonders umweltverträgliche Fahrzeuge. Prominente Beispiele aus dem Ausland betreffen die Städte Singapur, London und Stockholm. In Deutschland gibt es einzelne projektbezogene Anwendungen wie in Rostock oder Travemünde. Die deutschen Beispiele und eine Vielzahl fehlgeschlagener Einführungspläne im Ausland zeigen, dass die Einführung einen politischen Kraftakt voraussetzt, der nur bei hohem Problemdruck und Problembewusstsein der Bürger gelingt.
Werner Rothengatter
Kapitel 9. Neue Perspektiven für urbane Logistik? Konsolidierungskonzepte im städtischen Güterverkehr
Zusammenfassung
Urbanisierung und das starke Wachstum des Onlinehandels mit der Folge eines steigenden Güterverkehrsaufkommens stellen die Logistik in urbanen Räumen vor große Herausforderungen. Negative Effekte des Verkehrs wie überlastete Infrastruktur, hohe CO2- sowie Feinstaubemissionen und schlechte Luftqualität sind vor allem in Agglomerationen stark ausgeprägt. Die urbane Logistik hat in diesem Kontext die Aufgabe, den Güterverkehr in urbanen Räumen effizienter und nachhaltiger zu gestalten, wobei zugleich immer höhere Anforderungen an Schnelligkeit und Flexibilität in der Zustellung erfüllt werden müssen. Eine Grundlage für die Gestaltung urbaner Logistik ist die Konsolidierung von Güterströmen. Durch den aktuell steigenden Handlungsdruck stehen Konzepte zur Konsolidierung von Güterströmen in urbanen Räumen, in weiterentwickelter Form und unter Einsatz neuer Technologien, im Fokus. Nachfolgend werden Ziele und Spannungsfelder sowie Gestaltungsmöglichkeiten der urbanen Logistik herausgearbeitet, ausgewählte Konzepte zur Konsolidierung von Güterströmen diskutiert und Zukunftsperspektiven für die urbane Logistik aufgezeigt.
Wolfgang Stölzle, Stephanie Schreiner
Backmatter
Metadata
Title
Stadtverkehrsplanung Band 1
Editors
Prof. Dr. Dirk Vallée
Barbara Engel
Walter Vogt
Copyright Year
2021
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-59693-7
Print ISBN
978-3-662-59692-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-59693-7

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