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2021 | Book

Verbraucherwissenschaften

Rahmenbedingungen, Forschungsfelder und Institutionen

Editors: Prof. Dr. Peter Kenning, Prof. Dr. Andreas Oehler, Dr. Lucia A. Reisch

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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About this book

In diesem Buch wird das vielfältige Themenfeld der Verbraucherwissenschaften wissenschaftlich-konzeptionell definiert, skizziert und strukturiert. Ausgewählte Problemfelder der Verbraucherwissenschaften und der Verbraucherpolitikberatung stehen im Fokus wie z.B. Finanzen, Digitale Welt, Energie, Ernährung, Nachhaltigkeit und Gesundheit. Ausgewiesene Expertinnen und Experten stellen die wichtigsten Themengebiete systematisch vor und betrachten Verbraucherinnen und Verbraucher zusätzlich aus der Praxisperspektive.

In der 2. Auflage wurden alle Beiträge aktualisiert und neue Beiträge hinzugefügt. Berücksichtigt wurden dabei auch die Entwicklungen in der Digitalen Welt, die derzeit zunehmend Einfluss auf das Erleben und Verhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher haben und mit der Herausbildung zahlreicher Phänomene, Institutionen und Funktionen einhergehen. Insbesondere wurden das Kapitel III, das sich„der "Digitalisierung in den Verbraucherwissenschaften“ widmet, sowie das Kapitel IV zum Thema „Institutionen“ neu strukturiert und erweitert.

Der Inhalt

Definitionen, begriffliche Abgrenzung und Entwicklungspfade der VerbraucherwissenschaftenRahmenbedingungen aus wirtschaftswissenschaftlicher, historischer, technologischer, politikwissenschaftlicher, soziologischer und rechtlicher PerspektiveWesentliche ForschungsfelderInnovative Ansätze der VerbraucherwissenschaftenInstitutionen

Table of Contents

Frontmatter

Verbraucherwissenschaften – Ausgangslage und Rahmenbedingungen

Frontmatter
Verbraucherwissenschaften – Begriffliche Grundlagen und Status-Quo

Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist es die im Kontext der verbraucherwissenschaftlichen Diskussion aus Sicht des Verfassers grundlegenden Begriffe zu definieren, zu diskutieren und zu systematisieren. Hierzu wird zunächst der Oberbegriff „Verbraucherwissenschaften“ gegenüber anderen in ähnlichen Kontexten verwendeten Begriffen abgegrenzt. Zudem werden unterschiedliche Definitionen und Interpretationen genannt und diskutiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass der Gegenstand der Verbraucherwissenschaften darin besteht, unter Zuhilfenahme von Theorien, Erkenntnissen und Methoden verschiedener Disziplinen, die regelmäßig ökonomisch geprägte Institution des Verbrauchers (besser) zu beschreiben und zu verstehen. Ein Zweck der Verbraucherwissenschaften kann in der Ableitung praktisch- und/oder ethisch-normativer Aussagen – z. B. im verbraucherpolitischen Kontext – bestehen. Die Kontextualisierung erfolgt oft innerhalb von sogenannten Bedarfsfeldern; ein Begriff dessen Definition ebenfalls in diesem Beitrag vorgenommen wird. Im Hinblick auf die Etablierung der Verbraucherwissenschaften als eigenständige Wissenschaften ergibt sich schließlich ein noch uneinheitliches Bild, welches wiederum im Zusammenhang mit dem aktuellen (Selbst)-Verständnis steht.

Peter Kenning
Entwicklungspfade der Verbraucherwissenschaften

Alle Bürgerinnen und Bürger sind Verbraucher. Somit bilden Verbraucher die größte ökonomisch relevante Gruppe einer Volkswirtschaft. Gleichzeitig sind sie die einzige ökonomisch bedeutende Gruppe, die nicht oder zumindest wenig effektiv organisiert ist. Seit dem Jahrtausendwechsel gab es in Deutschland vermehrt Bestrebungen, Verbraucherpolitik auch wissenschaftlich zu bearbeiten bzw. zu erarbeiten, oder, mit anderen Worten, Verbraucherwissenschaften und Verbraucherforschung als wichtige Grundlage einer modernen Verbraucherpolitik zu begreifen. Ein zentrales Ergebnis der neueren Verbraucherforschung ist, anstatt von DER Verbraucherin oder DEM Verbraucher auszugehen, ein differenziertes Verbraucherverständnis anhand von situationsabhängigen Verhaltensmustern. Eine Erhebung aktueller Forschungsaktivitäten verdeutlicht den Fokus der Verbraucherforschung und der Verbraucherpolitik unter dem Paradigma der Institutionenökonomie und der Behavioral Economics. Als Wachstumsfelder für die zukünftige Verbraucherforschung können „Finanzdienstleistungen“, „Märkte der sozialen Sicherung“ und der „Datenschutz“ sowie die „Digitale Welt“ identifiziert werden.

Andreas Oehler
Der technologische Wandel: Herausforderungen in der Digitalen Welt

Verbraucherfragen zur Digitalen Welt ersetzen nicht solche der analogen Welt. Der Wechselwirkung von analoger und Digitaler Welt kommt dabei besondere Bedeutung zu, wenn zum Beispiel Heuristiken der analogen Welt ungeprüft in der Digitalen Welt genutzt werden und vice versa. Damit die Nutzung der Digitalen Welt erfolgreich gelingen kann, wird der wahrgenommene Schutz der persönlichen Daten eine große Rolle spielen. Dieser setzt als notwendige Bedingung volle Transparenz voraus. Die persönlichen Daten besitzen oft einen institutionellen, sozialen, und/oder ökonomischen Wert, den alle Akteure, grundsätzlich also auch die Verbraucherinnen und Verbraucher, individuell oder kollektiv als Verhandlungsgegenstand einsetzen können sollten. Entscheidend scheint hier aus der Perspektive der Bürgerinnen und Bürger zu sein, wie einfach, verständlich und klar erkennbar ist, dass die genutzten Angebote in der Digitalen Welt aus den persönlichen Daten bezahlt werden (auch durch die Weitergabe an Dritte) und ob es im Ablehnungsfall Möglichkeiten der Vermeidung sowie Lösungsalternativen gibt.

Andreas Oehler
Historische Rahmenbedingungen verbraucherrelevanter Datensammlungen

Die Stellung der Verbraucher hat sich über verschiedene historische Phasen hinweg grundlegend verändert. Im Zuge einer zunehmenden Komplexität im Bereich der Konsumption ist die systematische Erfassung und Auswertung verbraucherrelevanter Daten bedeutender geworden. Der vorliegende Beitrag will dieser Entwicklung Rechnung tragen und widmet sich einer Skizzierung der historischen Entwicklung verbraucherrelevanter Datensammlungen im Zeitraum der letzten 200 Jahre. Anhand verschiedener Bedarfsfelder wird aufgezeigt, dass die historischen Rahmenbedingungen verbraucherrelevanter Datensammlungen von unterschiedlichen Einflussfaktoren geprägt sind, die wiederum mit der Heterogenität von unterschiedlichen Verbraucherinteressen korrespondieren. Dabei hat die systematische Erfassung verbraucherrelevanter Daten einen reaktiven Charakter, da Daten nicht proaktiv, sondern vielmehr als Reaktion auf neue Angebotsstrukturen erhoben wurden. Aus methodischer Perspektive haben sich verbraucherrelevante Datensammlungen im Zeitverlauf zunehmend ausdifferenziert, was u. a. durch die Hinzunahme neuer Erhebungsverfahren erklärt werden kann.

Nadine Schreiner, Peter Kenning
Nachhaltige Entwicklung

Um das „Handlungsprinzip Nachhaltigkeit“ zu verstehen und seine Bedeutung für die Verbraucherwissenschaften einschätzen zu können, gibt der vorliegende Beitrag zunächst einen Überblick über die Geschichte und Genese des Konzepts „Nachhaltige Entwicklung“. Anschließend wird das Konzept vertieft und die Debatte über seine Kernelemente skizziert. Als politisches Handlungskonzept, das sich in konkreten Zielen und Programmen niederschlägt (oder niederschlagen sollte), bedarf es der Messbarkeit und damit der Operationalisierung. Ein weiterer Abschnitt widmet sich daher den Zielen, Indikatoren und dem Monitoring von Nachhaltiger Entwicklung. Abschließend wird gefragt, welche Rolle und welche Themen sich daraus für die Verbraucherwissenschaften ergeben. Dabei wird insbesondere auf die Bedeutung des Nachhaltigen Konsums eingegangen.

Lucia A. Reisch, Mario Schmidt
Politikwissenschaftliche Perspektive

Die Politikwissenschaft beschäftigt sich mit Verbraucherinteressen, wie sie organisiert und wie sie repräsentiert werden. Außerdem untersucht sie, wie Entscheidungsprozesse in der Verbraucherpolitik ablaufen und welche Netzwerke dafür relevant sind. Theoretisch ist davon auszugehen, dass die kollektiven Interessen von Verbraucherinnen und Verbrauchern so allgemein sind, dass ein klassisches Trittbrettfahrer-Problem entsteht: Kaum jemand tritt einer Verbraucherorganisation bei, weil er damit rechnet, dass verbraucherpolitische Maßnahmen ohnehin allen zugutekommen. Die starke Individualisierung des Konsums trägt ebenfalls dazu bei, dass die Organisationsfähigkeit, aber auch die Konfliktfähigkeit von Verbraucherinnen und Verbrauchern begrenzt ist. Wer nimmt dann Einfluss auf verbraucherpolitische Entscheidungsprozesse? Die Politikfeldanalyse als Subdisziplin kümmert sich darum, Netzwerke zu analysieren, die Lobbying-Strategien organisierter Interessen zu rekonstruieren und die steuernde Rolle des Staates zu reflektieren. Die wichtigsten empirischen Ergebnisse: Kampagnenfähigkeit und kollektive Rechtsdurchsetzung spielen eine immer größere Rolle, die Digitalisierung schafft neue Möglichkeiten, Verbraucherinnen und Verbraucher zu informieren, zu organisieren und zu mobilisieren. Die Grundlagen der Verbraucherpolitik verändern sich und damit auch die Machtverhältnisse und Entscheidungsprozesse.

Christoph Strünck
Die akademische Konsumforschung aus soziologischer Perspektive

Der Beitrag befasst sich zunächst mit einer Genealogie der akademischen Konsumentenforschung. Anschließend geht es um den Nachweis der Relevanz der Soziologie für die Konsumentenforschung anhand klassischer Theoreme der Soziologie. Der letzte Abschnitt geht sehr verknappt auf den aktuellen regionalspezifischen Stand der Konsumsoziologie ein.

Kai-Uwe Hellmann
Die rechtliche Perspektive: Stand und Herausforderungen

Verbraucherrechtswissenschaft hat sich als ein eigener Teil der Rechtswissenschaft etabliert. Neben einem klaren Kern der sogenannten B2C (Business to Consumer) Geschäfte sind die Grenzen des zugrunde liegenden Rechtsgebiets allerdings umstritten. Dieser Beitrag stellt die Verbraucherrechtswissenschaft, ihre wichtigsten Akteure und Plattformen, ihren Gegenstand: das Verbraucher(schutz)recht einschließlich der Fragen des Zugangs zum Recht und schließlich die wichtigsten Herausforderungen des noch vergleichsweise jungen und sehr dynamischen Rechtsgebietes vor.

Tobias Brönneke, Klaus Tonner
Verbrauchervertrauen

Nahezu jede Entscheidung, die Verbraucherinnen und Verbraucher in für sie zentralen Themenbereichen treffen, erfordert ein gewisses Maß an Vertrauen. Ausgehend von den Ursachen für die Notwendigkeit von Vertrauen sowie den Kennzeichen und Formen von Vertrauen diskutiert dieser Beitrag an beispielhaft ausgewählten Situationen, welche Rolle Vertrauen bei Entscheidungen in der jeweiligen Situation spielt, und erörtert, wie dieses Vertrauen aufgebaut werden kann. Während persönliches Vertrauen nur in einem Teil der Situationen von Bedeutung ist bzw. erreicht werden kann, insbesondere wenn ein wiederkehrender persönlicher Kontakt zwischen Verbraucherinnen bzw. Verbrauchern und Vertragspartnerinnen bzw. Vertragspartnern besteht, ist institutionelles Vertrauen in praktisch allen Bereichen erforderlich. Ausgehend von der zunehmenden Digitalisierung in verschiedensten Lebensbereichen ist zudem davon auszugehen, dass institutionelles Vertrauen an Bedeutung gewinnt und persönliches Vertrauen in vielen Bereichen ersetzen muss.

Stefan Wendt, Matthias Horn, Andreas Oehler

Die wichtigsten Forschungsfelder – Arenen der Verbraucherwissenschaften

Frontmatter
Finanzen und Altersvorsorge

Das Motiv der Altersvorsorge gilt in der empirischen Finanzforschung schon seit langem als wichtige Determinante des Verbraucher(finanz)verhaltens. Aktuelle Studien zeigen, dass zwischen jungen Erwachsenen und der Gesamtbevölkerung keine zentralen Differenzen im Themenbereich „Finanzen und Geld“ bestehen, das Interesse in beiden Gruppen also gleich stark ist. Die Mehrheit der Verbraucher ist aufgrund der Komplexität der Informations- und Entscheidungssituationen im Bereich der Verbraucherfinanzen und insbesondere der Altersvorsorge auf eine qualitativ hochwertige Finanzberatung angewiesen. Qualitativ hochwertig bedeutet in diesem Kontext primär, die Grundsätze „know your customer“ und „know your product“ möglichst gut umzusetzen. Die erste wissenschaftliche Evaluierung zur Gestaltung von sogenannten Produktinformationsblättern (PIBs) für Deutschland zeigt, dass eine mit klaren Mustertexten operierende Regulierung auf der Basis von Mindestanforderungen an die Kennzeichnung aller wesentlichen Finanzprodukte für Verbraucherinnen und Verbraucher einen hohen Nutzwert für diese hätte. Der Einsatz standardisierter Produktinformation ist also eng mit dem Nutzen einer Beratung verknüpft.

Andreas Oehler
Ernährung und Gesundheit: Forschungsansätze und Diskurse der Ernährungspolitik

Der Beitrag gibt einen Überblick über zentrale Entwicklungslinien der ernährungsbezogenen Verbraucherforschung und arbeitet dabei eine Tendenz zur zunehmenden Eingriffstiefe des Staates als Reaktion auf individuelle und gesellschaftliche Problemlagen heraus. Deutlich wird ein Zusammenspiel von individuellen Problemen (z. B. Adipositas), gesellschaftlichen Herausforderungen (z. B. Klimaschutz) sowie veränderten Werthaltungen (z. B. Tierschutz). Die Ernährungspolitik hat auf diese Problemlagen lange Zeit wenig reagiert und die Verantwortung vornehmlich beim Individuum gesehen, es gibt wenig stützende Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund werden Forschungsergebnisse zum Ernährungshandeln der Verbraucher aufgezeigt und Instrumente der Ernährungspolitik diskutiert, die zu einer gesundheitsförderlichen Ernährung beitragen.

Achim Spiller, Sina Nitzko
Energie und Mobilität

Energie und Mobilität sind Basisgüter, und sie sind an Infrastrukturen gekoppelt. Energiesysteme sind meist stark von der Angebotsseite gesteuert. Mobilität hingegen entsteht erst durch die Nutzerinnen und Nutzer, die aber ebenfalls abhängig sind von der existierenden Infrastruktur. Beide Sektoren sind eine Mischung aus privatwirtschaftlichen Prinzipien und öffentlichen Dienstleistungen. In beiden Sektoren werden fünf verbraucherwissenschaftlich relevante Dimensionen diskutiert: eine psychologische, eine soziologische, eine ökonomische, eine technologische sowie eine politisch-rechtliche Dimension. Der Überblick zeigt, dass das empirische Wissen in Deutschland nur bruchstückhaft ist. Es entwickeln sich jedoch technologische und politische Trends, welche die Einflüsse und Spielräume der Verbraucherinnen und Verbraucher erhöhen können. Und gerade bei Basisgütern wie Energie und Mobilität können alternative verbraucherpolitische Instrumente wie nudging erprobt werden. Wie Spielräume genutzt werden, wie sich neue Entscheidungsarchitekturen auswirken: Beides stellt die Verbraucherwissenschaften vor neue Herausforderungen.

Christoph Strünck
Verbraucherinformation und Verbraucherbildung

Das weit verbreitete Informationsparadigma oder Informationsmodell erzeugt die Illusion, jede und jeder könnte immer alles wissen und tun. Ergebnisse aus der Behavioral Economics & Finance und aus dem Bereich Neuro Economics legen jedoch nahe, dass Verbraucherinnen und Verbraucher nicht in jedem wichtigen Lebens- und Konsumbereich permanent alle wichtigen Informationen wahrnehmen, verarbeiten, abrufbar speichern und in ihrer Erwartungsbildung und Entscheidung berücksichtigen können. Einer einfachen, klaren, verständlichen und vergleichbaren Verbraucherinformation kommt daher ebenso wie der Verbraucherbildung eine zentrale Rolle zu. Die Verbraucherbildung sollte unter anderem darauf fokussieren, die Wichtigkeit und Relevanz der Informationen, die für eigene Problemlösungen geeignet erscheinen, selektieren zu können. Nicht so sehr zahlreiches Detailwissen, sondern vor allem eine sogenannte Meta-Bildung scheinen eher zielführend zu wirken. In der Regel wird es darum gehen, zu lernen, wie man Expertise findet, ohne selbst jeweils Experte werden zu müssen.

Andreas Oehler
Die Ressourcenintensität der Zeit und ihre Bedeutung für nachhaltige Lebensstile

Der effiziente und produktive Einsatz der Zeit gewinnt im Zeichen sozialer Beschleunigung an Bedeutung. Zeitgewinne werden dabei durch den Einsatz von Energie und Ressourcen erkauft. Die Forschung zum nachhaltigen Konsum muss sich daher verstärkt der Zeit, ihrer Verwendung und Ressourcenintensität widmen. Um besser zu verstehen, warum Menschen ihre Zeit ressourcenleicht oder -intensiv nutzen, hilft die Beschreibung der Zeitverwendung in sozialen Milieus.

Johannes Buhl, Michael Schipperges, Christa Liedtke
Verhaltensbasierte Regulierung (Nudging)

Die Verbraucherpolitik verfügt über ein breites Instrumentarium, bestehend aus weichen Instrumenten wie Information und Beratung, Bildung und Befähigung, Organisation und Ermächtigung sowie harten Instrumenten wie Steuern, Abgaben, Subventionen und der Regulierung durch Recht. In jüngerer Zeit wird verstärkt eine evidenzbasierte Politik angestrebt, die auf einem real-empirischen Bild des Verbrauchers basiert. In diesem Zusammenhang wird ein neuer Ansatz diskutiert, die verhaltensbasierte Regulierung. Verhalten soll hier über so genannte „Nudges“ oder Verhaltensstimuli beeinflusst werden, die individuelle Entscheidungen – ohne Zwang auszuüben oder etwas zu verbieten – in eine bestimmte Richtung „stupsen“ sollen. In der politischen Praxis hat sich gezeigt, dass die verhaltensbasierte Regulierung eine wirkungsvolle Ergänzung zum bestehenden Instrumentarium sein kann, ohne dieses ersetzen zu wollen. Der Beitrag erläutert zunächst das Konzept der verhaltensbasierten Regulierung, skizziert seine theoretischen und methodischen Grundlagen und stellt konkrete Anwendungen, Typen und Formen von Nudges und Nudging vor. Schließlich werden Kritikpunkte an der verhaltensbasierten Regulierung benannt. Der Beitrag schließt mit einer Bewertung des Regulierungskonzepts für die Verbraucherpolitik sowie Überlegungen für die Verbraucherforschung.

Lucia A. Reisch, Cass R. Sunstein
Nudging in der Verbraucherpolitik?

Ein Nudge ist ein Entscheidungsstimulus, der zum einen ein Verhalten in eine bestimmte Richtung anregen, anstoßen oder lenken soll, zum anderen soll gleichzeitig und gleichrangig die Möglichkeit bestehen, das angesteuerte Verhalten nicht zu zeigen. Der Beitrag erörtert die zehn wichtigsten Nudges, ordnet sie in den Kontext bestehender verbraucherpolitischer Instrumentarien ein und stellt abschließend zur Anregung der weiteren Diskussion bislang noch offene Fragen zur Nutzung von Nudges.

Andreas Oehler
Verbraucherwissenschaften: Impulsgeber der Entwicklung innovativer Verbraucherpolitik-Instrumente

Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, unter welchen Voraussetzungen verbraucherwissenschaftliche Erkenntnisse als Impulse für die Verbraucherpolitik wirken können. Grundsätzlich bieten die Verbraucherwissenschaften erhebliches Potenzial für die Ausgestaltung von politischen Instrumenten, allerdings ist der Transfer der vielfältigen Erkenntnisse voraussetzungsvoll. Vor diesem Hintergrund führt der Beitrag zunächst in die Debatte um verbraucherpolitische Instrumente und die Rolle der Verbraucherwissenschaften ein und erläutert konkret, welche Bedeutung verhaltenswissenschaftlicher Forschung dabei zukommt. Um einen Ausblick darauf zu geben, wie Verbraucherwissenschaften zu Impulsgebern für eine innovative Verbraucherpolitik werden können, stellt der Beitrag konkrete Beispiele aus unterschiedlichen verbraucherrelevanten Handlungsfeldern vor. Daran zeigt sich, dass Verbraucherwissenschaften wesentliche Impulse setzen können, wenn sie zum einen mit der jeweiligen verbraucherpolitischen Problemstruktur korrespondieren und zum anderen im politischen Prozess konstruktiv verarbeitet werden, was dadurch vereinfacht wird, dass verbraucherrelevante verhaltenswissenschaftliche Expertise auch organisatorisch und institutionalisiert eingebunden wird.

Kathrin Loer

Digitalisierung in den Verbraucherwissenschaften

Frontmatter
Der vermessene und verkaufte Verbraucher?

Längst fokussieren die Datensammlung und die Datenverwertung nicht mehr nur auf Werbebotschaften oder personalisierte Produktangebote, sondern auf weitreichendes Profiling und Tracking aller erfassbaren Lebensumstände. Hierzu gehört auch die Verknüpfung mit Daten dritter Anbieter und Verwerter. Die originären und die verarbeiteten Daten sind also selbst entgeltliches Handelsgut, dem auch Verbraucherinnen und Verbraucher einen pekuniären Wert zumessen. Der Beitrag fordert daher ein Entgelt für Verbraucherinnen und Verbraucher für die in der Datenverwertung enthaltene Wertschöpfung und erörtert, warum die DSGVO aus Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher für die Umsetzung dieser Forderung ungeeignet ist.

Andreas Oehler
Algorithmen und Scoring: Verfolgte Verbraucher?

Beim Scoring geht es darum, eine Verhaltenseinschätzung abzugeben, inwieweit die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt werden. Scoring kann sowohl ein Anwendungsfeld algorithmischer automatisierter Prozesse zur Entscheidungsfindung und/oder Entscheidungsvorbereitung sein, als auch in herkömmlicher Weise eine analoge regelbasierte Analyse und Verhaltenseinschätzung auf der Basis statistischer und ökonometrischer Verfahren. Scoring bietet für alle Beteiligten die Chance, die entsprechende Bewertung selbst zu nutzen oder Dritten zur Nutzung anzubieten. Damit diese genutzt werden kann, bedarf es einiger weniger Grundsätze oder Mindestanforderungen für eine „good scoring“-Praxis, um eine valide Mindestqualität der Scores zu gewährleisten. Ein solcher Mindeststandard wird in diesem Beitrag als „Grundsätze ordnungsgemäßen Scorings“ (GoS) vorgestellt.

Andreas Oehler
Crowdinvesting: Schwarmverbraucher?

Obwohl bereits mehrere Crowdfunding-Projekte gescheitert und Verbraucherinnen und Verbrauchern dadurch finanzielle Verluste in Millionenhöhe entstanden sind, verzeichnet der Crowdfunding-Markt weiter steigende Investitionen. Hierbei rücken zunehmend Immobilienprojekte als vermeintlich wenig riskante Investments statt Beteiligungen an Start-ups in den Fokus. Inzwischen werden aber auch warnende Stimmen zu nicht durchschaubaren Risiken, gerade im besonders stark wachsenden Bereiche der Immobilien-Crowdinvestments, lauter. Aufgrund der aktuellen Regulierung fehlen für Verbraucherinnen und Verbraucher einerseits relevante Informationen zu den Risiken und Chancen der Crowdinvesting-Produkte, andererseits erzeugen sie bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern trotz des Mangels an Information die Illusion, gut über das Produkt informiert zu sein. Der Beitrag formuliert Lösungsvorschläge für eine präventive Regulierung unter der Aufsicht der BaFin nach Wertpapierhandelsgesetz.

Andreas Oehler
Bitcoin & Co: Kryptowährungen für alle?

Kryptowährungen basieren in der Regel auf dezentralen Computernetzwerken und existieren lediglich als elektronische Signale und Aufzeichnungen. Durch den Ausschluss von staatlichen Institutionen, die als regulierende Instanzen auftreten können, stellen Kryptowährungen keine Währungen im Sinne einer klassischen Geldordnung dar. Nichtdestotrotz war mit der ursprünglichen Idee zur Schaffung einer Kryptowährung nicht die Abkehr von den drei Grundfunktionen des Geldes intendiert. Dieser Beitrag analysiert, ob Kryptowährungen als Geld bezeichnet werden können, sowie die Chancen und Risiken der weiter verbreiteten Kryptowährungen als Portfoliobestandteil für Verbraucherinnen und Verbraucher. Außerdem gibt der Beitrag einen Ausblick auf die neuesten Entwicklungen bei bargeldlosen Bezahlmethoden als Alternative zu Kryptowährungen als Geld und Zahlungsmittel.

Matthias Horn, Stefan Wendt
Token & mehr: Initial Coin Offerings für digitalisierte Verbraucherinnen und Verbraucher?

Bei Initial Coin Offerings (ICOs) finanzieren Anlegerinnen und Anleger Projekte von Unternehmen und erhalten im Gegenzug sogenannte Coins oder Token auf einer Blockchain. Dieser Beitrag ordnet ICOs in den finanzwirtschaftlichen Kontext ein, stellt sie Crowdfunding und Initial Public Offerings (IPOs) gegenüber und geht kurz auf die Regulierung und die Marktentwicklung bzgl. ICOs ein. Anschließend werden die Chancen und Risiken von ICOs für Verbraucherinnen und Verbraucher analysiert. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Risiken von ICOs für Verbraucherinnen und Verbraucher bisher deutlich die Chancen übersteigen und Anlagen im Rahmen von ICOs für sie frühestens dann zu einer ernstzunehmenden Alternative werden, wenn diese flächendeckend ähnlich streng wie IPOs reguliert und durch die BaFin beaufsichtigt sind.

Stefan Wendt, Matthias Horn
Plattformökonomie und Wettbewerb

Dieses Kapitel beschreibt die veränderten Wettbewerbsbedingungen in der digitalen Wirtschaft und geht insbesondere auf die Rolle von Plattformen als Intermediäre sowie von Daten als kritische Ressource ein. Zudem werden die bedeutendsten Herausforderungen für das Wettbewerbsrecht dargelegt, welche sich in der Abgrenzung relevanter Märkte, dem Umgang mit algorithmischer Preisbildung, dem Missbrauch von Marktmacht durch Plattformen, die als Gatekeeper fungieren, und sog. Killerakquisitionen bestehen. Zudem werden die Problematik der Informationsverzerrung durch Plattformen diskutiert und die jüngsten Änderungen im Kartellrecht in Bezug auf die Digitalwirtschaft erklärt.

Justus Haucap

Institutionen

Frontmatter
Wissenschaftliche Institutionen

Wissenschaftliche Institutionen nehmen im Kontext der Verbraucherwissenschaften eine zentrale Rolle ein. Hochschulen und außerhochschulische Forschungseinrichtungen widmen sich verbraucherbezogenen Themenstellungen dabei mit einem breiten Spektrum von Aktivitäten in der Forschung, bei Lehre und Studium sowie im Rahmen des Wissens- und Technologietransfers. Wesentliches Kennzeichen verbraucherwissenschaftlicher Aktivitäten ist das hohe Maß an erforderlicher Inter- und Transdisziplinarität, um die Komplexität der entsprechenden Lebensbereiche der Verbraucherinnen und Verbraucher entsprechend berücksichtigen zu können. Die tatsächliche Vielfalt dieser Aktivitäten wurde bislang nur ansatzweise empirisch erhoben. Neben grundsätzlichen Anforderungen hinsichtlich des wissenschaftlichen Vorgehens ist im Rahmen der Verbraucherwissenschaften seitens der wissenschaftlichen Institutionen auch die besondere Rolle der Verbraucherinnen und Verbraucher zu berücksichtigen.

Stefan Wendt
Wirtschaftsverbände

Wettbewerb treibt Unternehmen an, Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich im Sinne des Verbrauchers zu verbessern. Aus ordnungspolitischer Sicht kann staatliches Eingreifen in Märkte begründet sein, wenn die Mechanismen des Marktes nicht greifen und die Verhältnismäßigkeit beim Eingriff in den Marktprozess beachtet wird. Verbraucherpolitik kann als integraler Bestandteil der Marktwirtschaft für einen tragfähigen Wettbewerb sorgen und Verbraucher vor wirtschaftlicher Benachteiligungen schützen, zu Gesundheitsschutz und Sicherheit der Verbraucher beitragen und Informationsbereitstellung, Markttransparenz und Verbraucherbildung fördern.

Niels Lau
Verbraucherschutz in der Digitalen Welt

Digitalisierung und die damit verbundenen neuen und erneuerten Geschäftsmodelle spielen in Bezug auf das Verbraucherrecht eine große Rolle. Die Digitalisierung bietet Verbrauchern einen nie dagewesenen Souveränitätsgewinn, zum Beispiel durch vielfältige Möglichkeiten des Angebots- und Preisvergleichs. Dies wird häufig vom europäischen und deutschen Gesetzgeber unterschätzt und die positiven Potenziale und Chancen der Digitalisierung durch Regulierungsmaßnahmen verstellt. Verbraucherpolitik sollte daher an den Chancen der Digitalisierung ausgerichtet und die bisher praktizierte formaljuristische Denkweise im Verbraucherschutz überdacht werden: Anstatt beispielsweise reflexartig Informationspflichten neuer Geschäftsmodelle anzumahnen, sollte der tatsächliche Schutz der Verbraucherrechte im Fokus stehen. Sofern diese gewahrt sind, soll der Markteintritt innovativer Geschäftsmodelle begrüßt und gefördert werden. Die Verbraucherwissenschaft ist unverzichtbar, um Bedarfe und Herausforderungen zu untersuchen und neue Wege für einen funktionierenden Verbraucherschutz sicherzustellen.

Susanne Dehmel, Rebekka Weiß
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ist die starke Stimme aller Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland – unabhängig ihrer Herkunft oder ihrer Lebensumstände. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 vertritt der vzbv Verbraucherinteressen gegenüber Politik, Wirtschaft und Verwaltung und klagt Verbraucherrechte vor Gericht ein. Als Dachverband der 16 Verbraucherzentralen der Länder sowie 26 weiterer verbraucherpolitischer Mitgliedsverbände bündelt er die Kräfte für einen starken Verbraucherschutz. Der vzbv streitet für starke Verbraucherrechte, eine starke Position der Verbraucher in der sozialen Marktwirtschaft, für faire Märkte sowie unbedenkliche Produkte und Dienstleistungen. Der vorliegende Beitrag stellt den vzbv, seine wichtigsten Arbeitsschwerpunkte und die Arbeitsweise des Verbands vor. Zentrale Zukunftsthemen des Verbraucherschutzes spielen eine wichtige Rolle in politischen Debatten und somit in der Arbeit des Verbands: die Digitalisierung des Verbraucheralltags, mehr Nachhaltigkeit beim Konsum, der Beitrag der Verbraucher zum Klimaschutz, eine globalisierte Produktions- und Handelsgesellschaft, die auch gravierende Folgen für Verbraucher hat und damit neue Anforderungen an Regulierung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene stellt. Die ideale Verbraucherwelt ist aus Sicht des vzbv einfach, sicher und bezahlbar. Politische Weichenstellungen müssen sich stets daran messen lassen, ob sie sozial ausgewogen und gerecht sind. Dass das Ideal mitunter gravierende Diskrepanzen zur Realität aufweist, spornt den vzbv an, dies erst recht einzufordern.

Klaus Müller
Die Stiftung Warentest

Das Kapitel gibt einen Überblick über die Entstehung und den Hintergrund von Testorganisationen. Darauf aufbauend werden die Stiftung Warentest, Ökotest, C’t und der ADAC in ihrer Funktion als bedeutendste Testorganisationen Deutschlands hinsichtlich ihrer Unternehmensgeschichte und -struktur sowie ihrer Testarbeit und der diesbezüglichen Rechtsprechung näher betrachtet. Das Kapitel schließt mit einer kritischen Würdigung alternativer Informationsquellen für Verbraucher wie Kundenbewertungen im Internet oder Anbieter von vermeintlichen Qualitätssiegeln.

Hubertus Primus
Das Bundeskartellamt

Seit jeher spielen Verbraucher für das Bundeskartellamt in der Kartellrechtsanwendung eine wichtige Rolle. Zum einen kommt der Schutz des Wettbewerbs Verbrauchern in vielen Konstellationen unmittelbar zu Gute: Die Kontrolle von Unternehmensfusionen, die Verfolgung von Kartellabsprachen und die Bekämpfung von Marktmachtmissbräuchen verhindern letztlich überhöhte Preise sowie eine Verschlechterung des Angebots für die Verbraucher. Zum anderen erfordert die Anwendung des Kartellrechts regelmäßig eine Befassung mit den Interessen, Verhaltensweisen und Vorstellungen der Verbraucher und weist insoweit Bezüge zur Verbraucherwissenschaft auf. Neben seiner traditionellen Tätigkeit als Hüter des Wettbewerbs kommen dem Bundeskartellamt seit 2017 auch Aufgaben im Verbraucherschutz selbst zu. Das Bundeskartellamt kann nun in Anwendung des allgemeinen Verbraucherrechts unter bestimmten Voraussetzungen Sektoruntersuchungen für einzelne Wirtschaftszweige durchführen und als amicus curiae an Zivilverfahren teilnehmen. In seinen bislang drei abgeschlossenen Sektoruntersuchungen hat sich das Bundeskartellamt auf mögliche Verbraucherrechtsverstöße bei Vergleichsportalen, bei Smart-TVs und bei Nutzerbewertungen konzentriert, hierzu umfangreiche Ermittlungen durchgeführt und detaillierte Ergebnisse vorgelegt. Die Ergebnisse zeigen, dass die aufgedeckten Probleme mit Regulierungen und Zivilverfahren alleine nicht zielgerichtet und effektiv gelöst werden können. Besonders im Bereich der Digitalwirtschaft erfordern die Komplexität und Schnelllebigkeit der unternehmerischen Verhaltensweisen für einen wirksamen Verbraucherschutz vielmehr ergänzende behördliche Durchsetzungsbefugnisse. Eine entsprechende weitergehende Ermächtigung des Bundeskartellamts wird in Fachwelt und Politik immer wieder diskutiert. Der vorliegende Beitrag aktualisiert und ergänzt die Vorauflage.

Andreas Mundt, Anja Scheidgen
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

Ziel der BaFin als integrierte Aufsichtsbehörde für den Finanzmarkt Deutschland ist neben der Sicherung und Förderung der Funktionsfähigkeit, Stabilität und Integrität des deutschen Finanzplatzes auch der kollektive Verbraucherschutz. Kollektiver Verbraucherschutz bedeutet, dass die BaFin dem Schutz der Verbraucher in ihrer Gesamtheit verpflichtet und allein im öffentlichen Interesse tätig ist. Dieses Ziel verfolgt die BaFin von jeher auf vielfältige Art und Weise. Mit dem Kleinanlegerschutzgesetz vom 3. Juli 2015 wurde der kollektive Verbraucherschutz erstmals für alle Aufsichtsbereiche auch gesetzlich verankert. Außerdem hat der Gesetzgeber der BaFin darin Befugnisse zur Stärkung des kollektiven Verbraucherschutzes an die Hand gegeben und neue Aufgaben übertragen. Die wichtigsten Verbraucherschutzaktivitäten werden im vorliegenden Beitrag überblicksartig skizziert.

Elisabeth Roegele
Die Bundesnetzagentur

Das Kapitel behandelt die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen als eine Institution des Verbraucherschutzes. Zunächst werden die Entstehung und Weiterentwicklung der Behörde skizziert und ein Überblick über ihre Aufgaben gegeben. Ein Abriss theoretischer Begründungen für die Regulierung netzbasierter Industrien leitet über zu einer Darstellung, wie die Bundesnetzagentur praktisch reguliert. Es wird argumentiert, dass all diese Regulierung dem Verbraucherschutz dient. Schließlich werden die Aktivitäten der Bundesnetzagentur vorgestellt, die durch direkte Verbraucherserviceleistungen als Verbraucherschutz im engeren Sinne gelten können und in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

Jochen Homann
Backmatter
Metadata
Title
Verbraucherwissenschaften
Editors
Prof. Dr. Peter Kenning
Prof. Dr. Andreas Oehler
Dr. Lucia A. Reisch
Copyright Year
2021
Electronic ISBN
978-3-658-29935-4
Print ISBN
978-3-658-29934-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-29935-4