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08-09-2015 | Fahrzeugtechnik | Schwerpunkt | Article

Was Sie auf der IAA 2015 bewegen wird

Author: Christiane Brünglinghaus

5:30 min reading time

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Das Motto der diesjährigen IAA in Frankfurt lautet "Mobilität verbindet". Dieser Leitsatz weist auf den großen Trend des vernetzten und automatisierten Fahrens hin, der, neben alternativen Antrieben, diese Automobilmesse prägen wird. Ein Überblick über die Trends und Neuheiten der Messe.

Die Internetgiganten Apple und Google setzen die Automobilbranche unter Druck. Nicht nur mit ihren eigenen Konnektivitätslösungen, sondern auch immer stärker mit eigenen Fahrzeugkonzepten, wie dem Google Car. Auch Apple arbeitet möglicherweise an einem Fahrzeug, wie derzeit zahlreiche Medien spekulieren. Jedes zweite Unternehmen aus der Automobilbranche betrachtet große Digitalunternehmen als Konkurrenz, wie der Digitalverband Bitkom angibt.

Tatsächlich hat sich in den letzten Jahren ein Wandel vollzogen. Die Fahrzeugelektronik und vor allem -Software wird immer wichtiger. So hat ein komplett ausgestatteter neuer Audi A4 etwa 90 Steuergeräte an Bord. Sich abzeichnende Funktionen wie das autonome Fahren sind ohne digitale Vernetzung, Big Data und das Internet der Dinge nicht denkbar. Das spiegelt sich auch auf der diesjährigen IAA wider. In puncto Fahrzeugvernetzung wird Opel mit seinem Mobilitäts- und Hilfe-Assistenten Onstar im neuen Opel Astra auf der Messe im Fokus stehen. Das Smart Urban Vehicle von ZF zeigt exemplarisch auf, welches Potenzial die Vernetzung einzelner Fahrwerk-, Antriebs- und Fahrerassistenzsysteme bietet. Auch der BMW 7er steht im Zeichen der Digitalisierung. Das Fahrzeug lässt sich über alle gängigen Arten wie Sprache, Touchscreen, Controller und Geste bedienen.

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Konnektivität ist aber auch angestammtes Revier von Google, Apple und Co.. Sie entwickeln sich damit von reinen Softwarelieferanten zu ernstzunehmenden Konkurrenten für die OEM. Einige Experten prophezeien sogar, die OEM könnten zu reinen Hardwarelieferanten degradiert werden. Mit dieser Entwicklung keimt auch die Sorge um die IT-Sicherheit in den Fahrzeugen, zumal das autonome Fahren weitere Softwareentwicklungen voraussetzt. Die Autohersteller reagieren. Die Ankündigung der deutschen Hersteller Audi, BMW und Daimler, Nokias Kartendienst Here zu kaufen, ist ein Beispiel dafür.

Intelligente Mobilitätskonzepte

Gleichzeitig gehören die Automobilhersteller selbst zu den stärksten Treibern der Vision neuer Mobilitätsformen. Neben Carsharing und intelligenten Mobilitätskonzepten zählt zu den wichtigsten Trends das selbstfahrende und vernetzte Fahrzeug.

Die neue Mercedes-Benz E-Klasse, die in Frankfurt zu sehen sein wird, macht zum Beispiel einen Schritt zum autonomen Fahren, und zwar indem sie teilautonom auf Autobahnen fährt. Auch die Politik reagiert und kündigt an, ein Teilstück der A9 zu Versuchszwecken für das autonome Fahren freizugeben. Ebenso gehören eigene Carsharing-Konzepte für die deutschen Hersteller zur Mobilität von heute und morgen. Daneben zeigt sich in den Metropolen ein Wandel im Verbraucherverständnis von Mobilität. Das eigene Auto verliert seine Bedeutung als Statussymbol, das Nutzungsverhalten der Autofahrer ändert sich. Die Hersteller müssen sich bereits heute darauf einstellen.

"New Mobility World": interdisziplinärer Dialog

Der VDA trägt diesem Wandel mit einem neuen Ausstellungsbereich Rechnung. So zeigt der neue Ausstellungsbereich "New Mobility World" auf der IAA die wichtigsten Entwicklungen und Innovationen der neuen digitalen mobilen Welt, die branchenübergreifend sein wird. Daher finden sich hier unter anderem auch Firmen aus dem Telekommunikationsbereich, wie zum Beispiel die Deutsche Telekom.

Diese neue Plattform will den modernen Menschen mit seinen sich ändernden individuellen Mobilitätsbedürfnissen in den Mittelpunkt rücken. Denn die Digitalisierung aller Lebensbereiche und die Vernetzung der Gesellschaft bieten ganz neue Möglichkeiten für die individuelle Mobilität. Neue Lösungen wie effiziente Verkehrsflusssteuerung, schnellere Parkplatzsuche und funktionierende Intermodalität sind hier die Stichworte.

"Die New Mobility World will die gesamte Themenvielfalt der Mobilität abbilden. Denn eines ist klar: Keine Branche wird allein die Herausforderungen der Mobilität der Zukunft lösen können. Daher können sich alle relevanten Stakeholder in der New Mobility World zu diesen unterschiedlichen Themenfeldern präsentieren und den interdisziplinären Dialog aufnehmen", erklärt VDA-Geschäftsführer Dr.-Ing. Ulrich Eichhorn im Interview mit ATZextra, erschienen im ATZextra-Sonderheft zur IAA 2015.

Lesen Sie mehr zu alternativen Antrieben und zum Thema Karriere@IAA auf Seite 2.

Plug-in-Hybride: Akzeptanz für den elektrifizierten Antriebsstrang

Die Elektromobilität spielt in diesem Kontext natürlich ebenfalls eine wesentliche Rolle. Emissionsfreier Verkehr ist nicht nur in den Städten die Voraussetzung für zukunftsfähige Mobilitätskonzepte. Gemäß dem Plan der Bundesregierung und der Nationalen Plattform Elektromobilität beginnt mit der IAA 2015 die Markthochlaufphase - bis 2020 sollen Elektroautos verstärkt auf die Straße gebracht werden.

Doch nach wie vor hat es die Elektromobilität schwer auf Deutschlands Straßen, wie auch auf der Nationalen Konferenz Elektromobilität im vergangenen Juni deutlich wurde. Fehlende Ladeinfrastruktur, zu kurze Reichweiten und vor allem hohe Preise schrecken Käufer bislang ab. Deutschland hängt dem eigenen Anspruch, Leitmarkt für Elektromobilität zu werden, hinterher.

Dagegen möchten vor allem die deutschen Autobauer antreten und versprechen für die kommenden Jahre zahlreiche Plug-in-Hybride, die die Akzeptanz des elektrifizierten Antriebsstrangs deutlich steigern sollen. Mercedes-Benz will bis 2017 insgesamt zehn Plug-in-Hybrid-Modelle auf den Markt bringen. Seit März ist zum Beispiel der Mercedes-Benz C 350 e Plug-in-Hybrid erhältlich, auf dem Genfer Autosalon feierte der Audi Q7 E-tron Quattro seine Weltpremiere, Porsche brachte zuletzt den Porsche Cayenne S E-Hybrid an die Steckdose und der neue VW Tiguan kommt wohl auch als Plug-in-Hybrid auf den Markt.

BMW ist ebenfalls auf Plug-in-Kurs: Auf der IAA zeigt der bayerische Autobauer die Plug-in-Versionen der neuen 7er Reihe (740e) und des X5 xDrive40e. Hinzu kommt die BMW 330e Limousine und der 2er Active Tourer 225xe, die beide 2016 auf den Markt kommen sollen.

Eine weitere wichtige Neuheit in Sachen Öko-Mobilität wird auf der IAA bei Toyota zu finden sein: Der japanische Hersteller baut sein Angebot an Hybridfahrzeugen aus und wird auf der Messe die Weltpremiere der vierten Modellgeneration des Prius feiern, dem Pionier dieser Fahrzeuggattung.

Karriere@IAA

Die 66. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) findet vom 17. bis 27. September 2015 in Frankfurt am Main statt. Etwa 900.000 Besucher erwartet der IAA-Veranstalter, der Verband der Automobilindustrie (VDA), dieses Jahr. Rund 1000 Aussteller aus 40 Ländern zeigen ihre Innovationen, darunter zahlreiche Weltpremieren. Die IAA wird am 17. September 2015 von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet.

Auf der IAA Pkw in Frankfurt ist in diesem Jahr auch der neue Ausstellungsbereich "Job and Career at IAA 2015" zu finden. Dieser widmet sich ausschließlich der Karriere in der Automobilindustrie. Insgesamt beteiligen sich über 40 Unternehmen am neuen Recruiting-Bereich. Zum Thema Karriere und Recruiting ist auch das ATZextra "Neue Perspektiven für Ingenieure" erschienen. In dieser Sonderausgabe werden insbesondere die Themen Aufstiegschancen bei Zulieferern und Entwicklungsdienstleistern sowie Karrieremöglichkeiten im Ausland beleuchtet.

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